Damit Sie den Wirkmechanismus von Glycopyrronium verstehen, müssen Sie sich vor Augen führen, was bei einer COPD eigentlich passiert.
Bei Menschen mit COPD sind die Bronchien weniger elastisch und verkrampfen leicht. Besonders beim Ausatmen kann das Probleme verursachen, manchmal kollabieren die Bronchien sogar. Die Folge: Luftnot.
Bronchien werden entspannt
Der Wirkstoff Glycopyrronium sorgt dafür, dass die Atemwege sich wieder entspannen und weiter werden, dadurch wird das Atmen wieder leicher.
Wie wirkt Glycopyrronium?
Das Glycopyrronium in Seebri® und Tovanor® blockiert in den Atemwegen die Muskarin-Rezeptoren. Das müssen Sie sich nicht merken, aber wichtig ist, dass damit die Bronchien entspannt und geweitet werden.
Wichtig: Das funktioniert nicht akut, sondern langfristig. Die beiden Lungensprays sind Dauermedikamente.
Das Zusammenziehen und Verkrampfen der Bronchien kann man medikamentös über zwei Andockstellen beeinflussen:
- die Beta-Adrenozeptoren: Das sind Rezeptoren in den Atemwegswänden, die auch auf Hormone wie Adrenalin ansprechen. Bei Aktivierung werden die Luftwege weiter gestellt.
- und die Muskarin-Rezeptoren: Die machen das Gegenteil. Sie verengen die Atemwege. Werden diese Rezeptoren aber blockiert, hat man den gleichen gewünschten Effekt.
Komplizierte Namen, einfaches Prinzip
- Will man die Beta-Adrenozeptoren aktivieren, gibt man Betamimetika: Dazu gehören zum Beispiel Berotec® oder Serevent®
- Will man die Muskarin-Rezeptoren blockieren, gibt man Seebri® , Tovanor®, Spiriva® oder Atrovent®.
Quellen:
- Rote Liste PatientenInfoService Gebrauchsinformationsverzeichnis Deutschland. Gebrauchsinformation: Information für Anwender Seebri® Breezhaler® 44 Mikrogramm, Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation. Stand: 07/2018.
- Wirkstoff AKTUELL. Ausgabe 2/2014. Eine Information der KBV im Rahmen des § 73 (8) SGB V in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.