Das Glycopyrronium-Spray ist insgesamt ein gut verträgliches Lungenmittel. Wie bei fast allen Medikamenten gibt es jedoch ein paar unerwünschte Effekte, die auftreten können.
Häufige Nebenwirkungen (bei 1-10% aller Anwender)
- Mundtrockenheit
- Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
- Kopfschmerzen
- Schlafprobleme
- Entzündungsprozesse im Nase-Rachen-Raum
- Harnwegsinfekte
Seltenere Nebenwirkungen (bei 0,1-1% aller Anwender)
- Herzstolpern
- Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung
- Husten
- Nasenbluten
- Ausschlag
- Glieder- und Muskelschmerzen
- Müdigkeit und allgemeine Schwäche
- Harnverhalt
Vorsicht bei Harnverhalt und erhöhtem Augeninnendruck
Wenngleich Seebri® bzw. Tovanor® gut verträglich sind, gibt es einige Situationen, in denen das Medikament nur unter großer Vorsicht eingesetzt werden darf. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie Probleme beim Wasserlassen haben, aber auch bei Personen mit einem Grünen Star (Engwinkelglaukom), bei denen der Augeninnendruck erhöht ist.
Auch bei schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30) darf das Mittel nur benutzt werden, wenn die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden. Für Kinder und Jugendliche ist der Arzneistoff generell nicht zugelassen.
Selten und Grund zum Stopp: starke Luftnot
Mediziner sprechen von einem paradoxen Bronchospasmus, wenn nach dem Gebrauch von einem Lungenspray wie beispielsweise Seebri® starke Luftnot auftritt. Obwohl das Mittel die Atemwege entspannen soll, verkrampfen sie. Bei einer solchen Reaktion muss das Medikament abgesetzt werden.
Quellen:
- Rote Liste PatientenInfoService Gebrauchsinformationsverzeichnis Deutschland. Gebrauchsinformation: Information für Anwender Seebri® Breezhaler® 44 Mikrogramm, Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation. Stand: 07/2018.
- Wirkstoff AKTUELL. Ausgabe 2/2014. Eine Information der KBV im Rahmen des § 73 (8) SGB V in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.