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Fumarsäure ist eine organische Substanz, die in allen Organismen natürlicherweise entsteht. In größeren Mengen findet man sie in verschiedenen Pflanzen, Pilzen und Flechten – so auch beispielsweise in der Heilpflanze Gemeiner Erdrauch (Fumaria officinalis), die schon im Mittelalter u. a. bei trockener und schuppender Haut angewandt wurde.

In der heutigen Medizin werden lediglich bestimmte chemische Verbindungen davon, die sogenannten Fumarsäureester (Dimethylfumarat und Ethylhydrogenfumarat), zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Lesen Sie auch: Fortschritt durch neue MS-Medikamente: alles nur ein Märchen?

Wirkung

Wie wirken Fumarsäureester (Fumaderm, Skilarence, Tecfidera)?

Der Wirkmechanismus der Fumarsäureester ist zwar noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt aber an, dass die immunmodulatorischen (das Immunsystem verändernden) und die antioxidativen Effekte (die Blockade schädlicher Oxidierungsprozesse im Körper) von Dimethylfumarat u. a. durch Wechselwirkungen mit dem intrazellulären Thiol-System zustande kommen.

Mittel gegen Schuppenflechte und MS

Auf dem deutschen Markt derzeitig verfügbare Arzneimittel, die Fumarsäureester enthalten (Stand 2019), sind:   

Fumarsäure bei Psoriasis

Wie wirken Fumarsäureester bei Psoriasis?

Gegen Entzündung und Zellwachstum

Psoriasis wird durch eine Überaktivität des Immunsystems hervorgerufen. Dimethylfumarat reduziert diese Überaktivität, indem es auf die T-Zellen (bestimmte körpereigene Abwehrzellen) wirkt und diese daran hindert, Stoffe zu bilden, die die Entzündungen bei der Psoriasis hervorrufen.

Neben dem antientzündlichen Effekt sorgen Fumarsäureester auch für eine Normalisierung von Zellwachstum und -vermehrung.

Bei mittelschweren bis schweren Formen

Fumarsäureester werden in der Dermatologie als innerlich anzuwendendes Medikament bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris eingesetzt. Es stehen 2 Wirkstoffe zur Verfügung:

  • Fumaderm®
  • Skilarence®

Während das altbewährte Fumaderm® ein Gemisch aus vier Fumarsäureester-Substanzen (Hauptsubstanz Dimethylfumarat sowie drei verschiedene Salze des Ethylhydrogenfumarats) beinhaltet, handelt es sich bei dem seit 2017 zugelassenen Skilarence® lediglich um die Mono-Substanz Dimethylfumarat.

Wie wird Fumaderm bei Psoriasis eingenommen?

Fumaderm® wird in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Schuppenflechte vom Plaque-Typ verabreicht. Die Therapie ist ab dem 18. Lebensjahr zugelassen und wird in Form magensaftresistenter Tabletten eingenommen, die ihre Wirkung erst im Darm entfalten.

Wie Fumaderm bei der Schuppenflechte genau angewendet wird, erfahren Sie hier:

Fumaderm-Behandlungsschema bei Psoriasis

Wie nehme ich Fumaderm richtig ein?

Die Behandlung folgt einem festen Dosierungsschema. Hierfür ist es sinnvoll, sich von Ihrem behandelnden Dermatologen eine entsprechende Einnahme-Tabelle geben zu lassen. Es gibt nämlich zwei unterschiedlich starke Darreichungsformen dieses Medikaments, die nacheinander eingenommen werden müssen.

Zuerst Fumaderm initial und dann Fumaderm

Fumaderm® initial ist die sogenannte Einleitungsbehandlung, die etwa über drei Wochen geht. Jede Tablette enthält lediglich 30 mg des Hauptwirkstoffes Dimethylfumarat. Wird das Medikament während dieser Phase gut vertragen, erhalten Sie im Anschluss die sogenannte Haupt- oder Erhaltungstherapie. In den eigentlichen Fumaderm®-Tabletten sind dann 120 mg Dimethylfumarat pro Tablette enthalten. Hintergrund für dieses Vorgehen:

Ihr Körper gewöhnt sich langsam an den Wirkstoff. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gerade zu Beginn der Therapie diesem Einnahmeschema folgen. Im weiteren Verlauf werden Sie dann zusammen mit Ihrem Arzt Ihre ganz individuelle Dosierung festlegen können.

Welches Dosierungsschema muss ich bei Fumaderm einhalten?

In der ersten Woche nehmen Sie 1 Tablette Fumaderm® initial täglich ein, in der zweiten Woche 2 Tabletten und in der dritten Woche 3 Tabletten täglich. Nach diesen ersten drei Behandlungswochen wird die Therapie auf die höher dosierten Fumaderm®-Tabletten umgestellt. Erneut fangen Sie in der ersten Woche mit 1 Tablette an, in der zweiten mit 2 Tabletten etc.

Die empfohlene Tages-Höchstdosis beträgt 6 Tabletten Fumaderm®. Allerdings benötigen die meisten Betroffenen langfristig lediglich zwischen 2 und 4 Tabletten täglich. Diese Erhaltungstherapie wird immer mal wieder angepasst. Die meisten Betroffenen können den Bedarf an Tabletten im Verlauf aber sehr gut selbst einschätzen.

Warum ist das Behandlungsschema so kompliziert?

Gerade die zu Anfang etwas umständlichen Einnahmevorgaben könnten den einen oder anderen dazu verführen, die Tabletteneinnahme etwas lockerer zu sehen. Tun Sie das bitte nicht! Es hat sich gezeigt, dass das langsame Einschleichen des Wirkstoffes in niedrigeren Dosierungen bei den Betroffenen deutlich weniger Nebenwirkungen hervorruft.

Die langsame Steigerung der Dosis verbessert die Verträglichkeit des Medikaments vor allem hinsichtlich des Magen-Darm-Traktes. Sie werden also weniger Probleme mit der "Verdauung" der Tabletten haben. Dies lässt sich übrigens zusätzlich optimieren, indem Sie Fumaderm® initial und Fumaderm® zu den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit einnehmen.

Wie lange dauert es, bis Fumaderm wirkt?

Normalerweise zeigt sich eine Besserung der Schuppenflechte etwa vier bis acht Wochen nach Therapiebeginn. Nach etwa sechs Monaten entscheidet der Arzt, ob die Erkrankung auf die Behandlung ausreichend angesprochen hat und ob diese fortgeführt werden sollte.

Einnahme-Dauer mehrere Jahre

Fumaderm® gehört zu den Antipsoriatika, die für eine langfristige Behandlung der Schuppenflechte geeignet sind. Bei guter Verträglichkeit kann die Therapie also über viele Jahre erfolgen.

Wenn es sein muss: Absetzen problemlos möglich

Falls Sie die Therapie mit Fumarsäureestern doch spontan beenden müssen (schlechte Blutwerte, nicht tolerierbare Nebenwirkungen, geplante Schwangerschaft etc.), können Sie zumindest hinsichtlich des sogenannten "Rebound-Effekts" beruhigt sein:

Bei diesem Effekt treten die Symptome einer Erkrankung nach Absetzen der Arzneimittel verstärkt wieder auf. Bei Fumaderm® müssen Sie das nicht befürchten.

Wie wird Skilarence bei Psoriasis eingenommen?

Der Fumarsäureester Dimethylfumarat (Skilarence®) wird seit 2017 in der Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis eingesetzt. Im Gegensatz zum Fumarsäureester-Gemisch Fumaderm® enthält Skilarence® allerdings ausschließlich den Wirkstoff Dimethylfumarat als Mono-Substanz.

Und so geht's:

Skilarence-Behandlungsschema bei Psoriasis

Wie muss Skilarence angewendet werden?

Skilarence® (Dimethylfumarat) ist als Tablette in den Dosierungen 30 mg und 120 mg verfügbar. Die Dosis sollte (entsprechend folgendem Schema) langsam gesteigert werden:

  • in der ersten Woche 30 mg täglich (1 Tablette à 30 mg abends)
  • in der zweiten Woche 60 mg täglich (1 Tablette à 30 mg jeweils morgens und abends)
  • in der dritten Woche 90 mg täglich (1 Tablette à 30 mg jeweils morgens, mittags, abends)
  • in der vierten Woche 120 mg täglich. (1 Tablette à 120 mg abends)

Maximal 720 mg

Ab der fünften Woche wird die Dosis dann wöchentlich um 120 mg gesteigert, bis die Maximaldosis von 720 mg täglich erreicht ist (2 Tabletten à 120 mg jeweils morgens, mittags, abends).

Individuelle Anpassung der Dosis

Dieses Dosierungsschema soll selbstverständlich nur als Orientierung dienen. Die Dosis von Skilarence® kann und sollte natürlich jederzeit abhängig von Unverträglichkeiten, Behandlungserfolg oder Blutwerten angepasst werden.

Wenn also eine bestimmte Dosissteigerung nicht vertragen wird, kann die Dosis vorübergehend auf die zuletzt vertragene Dosis reduziert werden. Sollte ein Behandlungserfolg bereits vor Erreichen der Höchstdosis eintreten, ist keine weitere Dosissteigerung notwendig.

Nach Besserung der Beschwerden Reduzierung möglich

Nach Erreichen einer sichtbar relevanten Verbesserung der Psoriasis sollte eine langsame Reduzierung von Skilarence® auf die individuell erforderliche Erhaltungsdosis in Betracht gezogen werden.

Wie und wann soll ich die Tabletten einnehmen?

Hinsichtlich einer besseren Verträglichkeit sollten Sie Skilarence® mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise sogar mit Milch) entweder zu oder unmittelbar nach einer Mahlzeit einnehmen.

Wirkung bei Multipler Sklerose

Auf welche Weise wirkt Dimethylfumarat (Tecfidera) gegen Multiple Sklerose?

Der genaue Wirkmechanismus von Dimethylfumarat (Tecfidera®) bei der Multiplen Sklerose ist immer noch nicht ganz klar, obwohl der Arzneistoff bereits seit mehr als 20 Jahren in der Behandlung der Schuppenflechte erfolgreich eingesetzt wird.

Fest steht, dass es sich bei dem Fumarsäureester Dimethylfumarat um eine immunmodulierende Substanz handelt – also ein Medikament, das das Immunsystem beeinflusst.

Tecfidera: Basismedikament bei MS

Wie stärkt Tecfidera die Abwehrfunktion bei MS?

Wahrscheinlich über die Aktivierung eines sogenannten Transkriptionsfaktors. Dessen Name: Nrf2 = Nuclear factor (erythroid-derived 2)-like 2. Das ist ein Protein, das oxidativen Schäden durch Entzündungen entgegenwirkt.

Bei diesem Signalweg handelt es sich um einen körpereigenen Abwehrmechanismus, der Zellen vor potenziell schädlichen Einflüssen wie Entzündungen und oxidativen Stress schützt. Im Tiermodell konnte außerdem gezeigt werden, dass sich geschädigte Nervenzellen in Anwesenheit von Dimethylfumarat sogar regenerieren können.

Bei welchen MS-Formen kommt Tecfidera in Betracht?

Bei der schubförmig remittierenden Verlaufsform der Multiplen Sklerose. Tecfidera® ist als Basismedikament für Betroffene mit mildem und moderatem Verlauf geeignet.

Wie wirkt sich Tecfidera auf die Schubrate aus?

Sie wird reduziert. In den Zulassungsstudien konnte gezeigt werden, dass Tecfidera® die Häufigkeit von Schüben im Vergleich zu Placebo um rund 50% senken kann. Innerhalb einer zweijährigen Behandlungsdauer kam es in diesen Untersuchungen im Schnitt bei 28% der Teilnehmer zu einem neuen MS-Schub. Unter Placebo lag diese Rate bei 43%.

Hält das Medikament die Erkrankung dauerhaft auf?

Ob die MS insgesamt damit aufgehalten werden kann, ob also der Zustand des Nervensystems durch die Behandlung längere Zeit stabil bleibt und das Fortschreiten von Behinderungen aufgehalten wird, ist nicht gesichert.

Gleichauf mit anderen MS-Wirkstoffen

In der Senkung der Schubrate liegt Tecfidera® etwa im Mittelfeld der MS-Basismedikamente. In einem direkten Vergleich mit Glatirameracetat (Copaxone) fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Wirkstoffen.

Was zeigte die DEFINE-Studie?

Das Medikament Fumarsäure wurde in der DEFINE-Studie an einer großen Gruppe von MS-Patienten getestet. Rund 1.200 MS-Patienten hatten nach dem Zufallsprinzip über zwei Jahre entweder Fumarsäure erhalten oder ein Scheinmedikament (Plazebo).

In der Fumarsäure-Gruppe kam es zu einer um rund 50% geringeren Schubrate. Die Krankheitsaktivität der MS wurde also deutlich eingebremst, was auch durch Magnetresonanztomographie-Aufnahmen dokumentiert wurde.

Tablettenform und vergleichsweise gut verträglich

Die Substanz erwies sich als vergleichsweise gut verträglich. Im Vergleich zum Plazebo-Präparat kam es zwar häufiger zu Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Durchfall, Übelkeit und Magenschmerzen. Aber schwerwiegendere Unverträglichkeiten gab es offenbar selten. Und auch die genannten Nebenwirkungen verringerten sich in der Regel innerhalb des ersten Monats.

Bei allen Sub-Gruppen mit RR-MS gute Wirkung – ganz besonders bei Jüngeren

Mit einer weiteren Auswertung der Daten hinsichtlich Unterschieden in den einzelnen Sub-Gruppen (Geschlecht, Alter, Gewicht, Wohnort etc.) liegen nun weitergehende Informationen zur Wirksamkeit dieses Medikaments vor: Offenbar profitieren insbesondere Jüngere (unter 40 Jahre), zuvor noch nicht behandelte MS-Betroffene sowie solche mit niedrigem EDSS-Wert ganz besonders von dieser neuen Medikation.

Zusammenfassend konnte Fumarsäure in allen untersuchten Gruppen deutliche Vorteile bezüglich Auftreten weiterer Schübe, Schubhäufigkeit, Fortschreiten von Behinderungen sowie Anzahl der Läsionen im MRT bewirken – weitgehend unabhängig, ob das Medikament zwei- oder dreimal täglich eingenommen wurde. Einige Sub-Gruppen (Unter-40-jährige, Nicht-Vorbehandelte) konnten laut der neuen Erhebung darüber hinaus besonders deutlichen Nutzen ziehen.

Kommentar zur zweiten Studie

Weitergehende Untersuchungen großer Studien sind spannend, weil immer die Möglichkeit besteht, zusätzliche Hinweise auf Ursprung und Therapierbarkeit von komplexen Krankheiten – wie hier bei der MS – zu bekommen.

Dass bei dieser Analyse insbesondere die Jüngeren noch etwas mehr als andere von BE-12 profitierten, deckt sich auch mit einigen Studien zu anderen MS-Medikamenten. Möglicherweise führt die bei jungen MS-Betroffenen oft höhere Entzündungsrate, bei gleichzeitig niedrigerer Rate neurodegenerativer Aktivität, auch zu einem besseren Ansprechen auf das Immunsystem beeinflussende Arzneimittel. Die anderen in dieser Auswertung gefundenen Ergebnisse aus den Untergruppen kann man kontrovers diskutieren. Aufgrund letztlich aber doch immer kleinerer Fallzahlen und möglicher Fehleranfälligkeiten bei der Zusammenstellung von Sub-Gruppen können diese allerdings wohl eher nur als leichte Tendenz angesehen werden. Letztlich trifft das auch auf den oben beschriebenen Altersaspekt zu.

Quelle: Clinical efficacy of BG-12(dimethyl fumarate) in patients with relapsing-remitting multiple sclerosis: subgroup analyses of the DEFINE study. Journal of Neurology. 2013 Jun 25.

In welcher Form wird Tecfidera eingenommen oder gespritzt?

Tecfidera® kann als Tablette zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden. In der Regel beginnt man in der ersten Woche der Behandlung mit zweimal täglich 120 mg, danach wird die Dosis auf zweimal täglich 240 mg erhöht. Wer mit dem vorgegebenen Schema zurechtkommt, erreicht somit innerhalb eines Monats die endgültige Dosis von 480 mg pro Tag.

Wichtige Informationen zur Einnahme

Warum sollte man nicht gleich mit der vollen Dosis anfangen?

Dass man die Einnahme von Tecfidera® mit einer geringen Dosis beginnen soll, hat folgenden Grund: Der Körper muss sich erst an den Wirkstoff gewöhnen. Mit der niedrigeren Anfangsdosis soll das Auftreten von Nebenwirkungen in den ersten Tagen und Wochen reduziert werden. Allerdings ist das keine Garantie für eine unproblematische Eingewöhnungsphase. Auch unter der eingangs geringen Dosis haben viele Betroffene einige Nebenwirkungen – unter anderem Hitzeschübe mit starker Rötung der Haut, die dann auch noch jucken oder brennen kann. Deshalb wird die Dosis nicht selten auch langsamer, meist von Woche zu Woche, gesteigert. Im Idealfall ist nach drei Wochen die gewünschte maximale Tagesdosierung erreicht.

Dosisanpassung möglich

Wenn Sie trotz der im Beipackzettels beschriebenen langsamen Dosissteigerung starke und sehr belastende Nebenwirkungen bekommen, können Sie auch versuchen, länger bei niedrigeren Dosierungen zu bleiben, bis sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnt hat.

Nicht ohne Ihren Arzt

Das sollten Sie aber unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abstimmen. Plötzliche zu große Dosissteigerungen, die nicht dem vorgesehenen Behandlungsschema entsprechen, sollten Sie unbedingt vermeiden.

Kann man Dimethylfumarat von heute auf morgen absetzen?

Ja, das geht ohne weiteres und ist manchmal sogar notwendig, zum Beispiel bei einer Unverträglichkeit. Auch wenn die weißen Blutzellen (v.a. die Lymphozyten) in den Kontrolluntersuchungen zu stark dezimiert sind, kann ein sofortiger Abbruch erforderlich sein.

Schneller Wirkungsverlust bei Abbruch von Tecfidera

Beim Absetzen ist allerdings zu bedenken, dass der Wirkstoff im Körper schnell abgebaut wird. Die Schutzwirkung erlischt also recht unmittelbar nach dem Absetzen. Es lohnt sich daher unbedingt, im Falle eines Einnahme-Stopps mit dem behandelnden Arzt zu sprechen, um ggf. direkt auf ein alternatives verlaufsmodifizierendes MS-Medikament zu wechseln.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, Download: http://www.awmf.org, Zugriff Juni 2019.
  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Fumaderm®, Skilarence®, Tecfidera®.
  • Fumarsäureester: PML in der Psoriasis-Behandlung. In: Dt. Ärzteblatt. 26. April 2013, www.aerzteblatt.de, abgerufen im Juni 2019.
  • Clinical efficacy of BG-12(dimethyl fumarate) in patients with relapsing-remitting multiple sclerosis: subgroup analyses of the DEFINE study. Journal of Neurology. 2013 Jun 25.

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Kommentare

Kommentare: Archiv

Tecfidera
Dienstag, den 05. Dezember 2017 um 10:16 Uhr
Ich bin nach 9 Jahren Beta-Interferon schnell und gespannt auf Tecfidera umgestiegen. Seit Mai 2014 nehme ich dieses Mittel. Ich bin seit dem unglaublich erleichtert, Fatigue ist kaum noch, genauer nach Überbelastung mich einschränkend. Einen Flush habe ich etwa 2-4x in der Woche, in entspannten Zeiten seltener. Ich weise ggf. meine Mitmenschen kurz darauf hin, dass diese Reaktion Medikamenten-bedingt ist und ohne Probleme nach einer halben Stunde vorüber ist. Magenbeschwerden habe ich bislang nicht gehabt. Ich fühle mich deutlich leistungsfähiger und erleichtert. Eine vermehrte Darmaktivität ist für mich keine Belastung. Überaus ärgerlich ist der unverschämte Preis dieses eigentlich bereits über Psoriasis etablierten Medikaments.
 
Tec
Mittwoch, den 04. Januar 2017 um 11:25 Uhr
Traurig, dass Ärzte nichts vom schonenden Einschleichen halten, was die Verträglichkeit positiv beeinflusst. Traurig, dass kein Arzt erklärt, dass die Wirksamkeit erst nach 1 Jahr so hoch ist, um vor Schüben zu schützen. Leider erfährt man in Selbsthilfegruppen mehr über Sinn & Unsinn des Medikamentes.
Bei den meisten Ärzten heißt es nur.... Halten Sie durch! Um evtl. ein anderes Medikament zu versuchen.
 
Nebenwirkungen unter Tecfidera
Dienstag, den 10. Mai 2016 um 15:04 Uhr
Ich nehme Tecfidera seit November 2015. Vorher 2003-2015 Rebif 22 Injektionen, danach 3 Monate Aubagio. Mit Tecfidera hab ich nicht nur mehrmals täglich Flushs, sondern auch mehrfach täglich ein Angioödem. Aber ich halte durch, denn alles vorher war schlimmer.

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Haupt-Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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