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Wie bei allen Medikamenten hat die Wirkung leider auch bei Fulvestrant (Faslodex®) oft ihren Preis. Das liegt daran, dass die Substanz maßgeblich in den Hormonhaushalt eingreift.

Fulvestrant gehört zu den sogenannten Antiöstrogenen, die die Hormonzufuhr auf indirektem Weg drosseln. Sie besetzen die Bindungsstellen an den Zielzellen (u.a. Krebszellen), an denen die Hormone normalerweise anknüpfen, um schließlich im Inneren der Zelle zu wirken. Unter Faslodex® kommen sie nicht mehr zum Zug.

Lokale Beschwerden durch den Einstich

Das betrifft aber eben nicht nur die Tumorzellen, sondern auch andere Gewebe des Körpers, die Östrogene benötigen. So erklären sich zum Teil die typischen Nebenwirkungen der Behandlung.

Am häufigsten treten folgende unerwünschte Begleiteffekte auf:

  • Reaktionen an der Injektionsstelle
  • Schwäche und Kraftlosigkeit (Asthenie)
  • Übelkeit
  • erhöhte Leberwerte

Durch die Spritzen kann es zu Blutungen und Blutergüssen kommen. Im ungünstigsten Fall kann der Arzt den großen Ischiasnerv treffen, der entlang des Gesäßes bis ins Bein zieht. Das kann den Nerv reizen und entsprechende Beschwerden nach sich ziehen.

Wie in den Wechseljahren

Sehr häufig, d.h. in mindestens 1 von 10 Fällen, treten auch Hitzewallungen auf, ein typisches Phänomen der Wechseljahre. Ebenso häufig geben Betroffene Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Hautausschläge an.

In 1-10 von 100 Fällen kommt es zu vaginalen Blutungen, Erbrechen und Durchfall, Rücken- und Kopfschmerzen. Auch die Werte von Bilirubin (Gallenfarbstoff) im Blut sowie die Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) können sich verändern.

Seltener sind allergische Reaktionen auf den Wirkstoff oder andere Substanzen der Injektionsflüssigkeit. In diesem Fall muss die Behandlung jedoch sofort beendet werden. Andere gelegentliche Nebenwirkungen wollen wir hier nicht im Einzelnen aufzählen, sie sich der Packungsbeilage zu entnehmen.

Knochen könnten Schaden nehmen

Was die Wirkung auf die Knochen anbelangt, die von einigen antihormonell wirksamen Substanzen beeinträchtigt werden, sind bei Faslodex® derzeit keine ungünstigen Effekte bekannt. Allerdings fehlen dazu noch Langzeitdaten. Bisher wurden nur Zeiträume von bis zu 16 Wochen untersucht. Daher kann das Risiko nicht abschließend bewertet werden. Grundsätzlich ist die Gefahr für Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) unter Östrogenentzug erhöht.

Manchmal wird Fulvestrant in Kombination mit einem anderen Wirkstoff gegeben. Er nennt sich Palbociclib. Dieses Duo kann die weißen Blutkörperchen absenken, was wiederum zu Infektionen (z.B. im Mundbereich) und Fieber führen kann. Außerdem kann es zu Blutarmut und ausgeprägter Müdigkeit (Fatigue) kommen.

Eine Frage der Abwägung

Nebenwirkungen sind bei der Hormontherapie von Brustkrebs ein wichtiges Thema, da sie längerfristig angelegt ist und die betroffenen Frauen damit klar kommen müssen. So sind Wirkung und Begleiterscheinungen, aber auch der weitere Verlauf der Erkrankung mit nachfolgenden Beschwerden immer gegeneinander abzuwägen.

Geben Sie Ihrem Arzt daher regelmäßig Rückmeldung, wie Sie die Medikamente vertragen, damit er zusammen mit Ihnen die beste Behandlung für Sie finden kann.

Quellen:

  • Rote Liste, PatientenInfo-Service: Faslodex, online unter www.patienteninfo-service.de (zuletzt aufgerufen am 11. Dezember 2019).

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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