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Gegen welche Erkrankung wird Duloxetin (Yentreve®) verordnet? Welche Nebenwirkungen kann es auslösen? Und was sollte man bei der Einnahme beachten? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Basiswissen

Was für ein Medikament ist Duloxetin (Yentreve)?

Der Wirkstoff Duloxetin ist ein Medikament zur Behandlung der Belastungsinkontinenz (=Stressinkontinenz) bei Frauen. Im Handel ist das Medikament unter dem Namen Yentreve® oder als Duloxetin-Generikum erhältlich. Wichtig: Deutlich verbessern lässt sich der Behandlungserfolg, wenn man das Medikament mit konsequenter Beckenbodengymnastik kombiniert.

Zur Behandlung der männlichen Belastungsinkontinenz ist Duloxetin von der Zulassungsbehörde zwar nicht offiziell genehmigt, darf aber von Ärzten verschrieben werden (Off-Label-Anwendung).

Übrigens: In höherer Dosierung wird der Wirkstoff Duloxetin zur Therapie von Depressionen eingesetzt.

Wirkung

Belastungsinkontinenz: Wie wirkt Duloxetin (Yentreve)? Und in welcher Dosis wird es üblicherweise eingenommen?

Duloxetin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin. Folglich steigen die Spiegel der beiden Botenstoffe im Nervensystem. Man geht davon aus, dass durch die Einnahme die Fähigkeit zur Anspannung (Tonus) des Sphinktermuskels (das ist der Blasenschließmuskel) gesteigert wird, so dass man den Abgang von Urin effektiver kontrollieren kann. 

Duloxetin ist erhältlich in Form von Kapseln, entweder mit 20 mg oder mit 40 mg des Wirkstoffs. Um die Symptome einer Belastungsinkontinenz zu lindern, beginnt man üblicherweise mit zweimal täglicher Einnahme von 20 mg Duloxetin (morgens und am späten Nachmittag bzw. am frühen Abend) und steigert die Dosis nach etwa zwei Wochen auf zweimal 40 mg pro Tag.

Soll die Behandlung mit Duloxetin beendet werden, wird Ihr Arzt die Dosis im Lauf von mindestens zwei Wochen langsam immer stärker reduzieren, bevor Sie schließlich ganz auf die Einnahme verzichten.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen kann Duloxetin verursachen?

Bei mehr als 1 von 10 Behandelten kommt es unter der Behandlung mit Duloxetin (Yentreve®) zu Übelkeit, Müdigkeit, Verstopfung oder Mundtrockenheit.

In 1-10% der Fälle kommt es außerdem zu:

  • schlechtem Schlaf
  • Angst, Nervosität
  • vermindertem sexuellen Verlangen
  • Kopfschmerzen
  • Zittern oder Taubheitsgefühl
  • unscharfem Sehen
  • Magenschmerzen, Schüttelfrost, Schwäche
  • Durchfall (Diarrhoe), Erbrechen, Sodbrennen
  • vermehrtem Schwitzen
  • vermindertem Appetit
  • Drehschwindel

Daneben nennt der Hersteller in der Gebrauchsinformation noch eine ganze Reihe von unerwünschten Wirkungen, die gelegentlich oder selten beschrieben wurden.

Wer während der Einnahme eine der genannten oder eventuell auch eine nicht in der Gebrauchsinformation genannte unerwünschte Wirkung bemerkt, sollte darüber mit seinem behandelnden Arzt sprechen.

Gegenanzeigen

Wann darf man Duloxetin nicht einnehmen?

Schwangere und Stillende sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Duloxetin (Yentreve®) nicht einnehmen. Nicht einnehmen dürfen Sie Duloxetin außerdem, wenn Sie: 

  • überempfindlich (allergisch) reagieren auf Duloxetin oder einen anderen Bestandteil des Arzneimittels
  • eine Erkrankung der Leber haben
  • eine schwere Nierenerkrankung haben
  • einen Monoaminooxidase-Hemmer ( MAO-Hemmer) einnehmen oder während der letzten zwei Wochen eingenommen haben (das ist ein Mittel gegen Depressionen)
  • Fluvoxamin einnehmen (wird üblicherweise gegen Depression eingesetzt)
  • Ciprofloxacin oder Enoxacin (beides sind Antibiotika) einnehmen

Besondere Vorsicht ist zudem geboten bei gleichzeitiger Einnahme von diversen Arzneimitteln (auch nicht-verschreibungspflichtige Substanzen wie beispielsweise Johanniskraut-Präparate, sedierende Antihistaminika), ebenso bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen (u.a. Epilepsie, bipolare Störung, schlecht kontrollierter Bluthochdruck). Deshalb wird Ihr Arzt Sie ausführlich befragen, bevor er Ihnen Duloxetin verordnet. Da Duloxetin Wechselwirkungen mit einer ganzen Reihe von Medikamenten haben kann, ist es wichtig, tatsächlich alle Substanzen zu nennen, die Sie sonst noch einnehmen.

Quellen:

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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