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Bisphosphonate können neben den erwünschten Effekten leider auch Nebenwirkungen verursachen. Das trifft aber keineswegs für jeden zu, der die Medikamente einnimmt. Außerdem sind die meisten Nebenwirkungen nur leicht und verschwinden nach einiger Zeit wieder.

Von Durchfall bis Kopf- und Gliederschmerzen

Eine Rolle spielt außerdem die Art der Einnahme. Bisphosphonate gibt es in Tablettenform oder als Infusion in die Vene. Tabletten führen manchmal zu Problemen im Magen-Darm-Bereich wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Außerdem kann es in der Speiseröhre zu lokalen Reizungen und Entzündungen der Schleimhaut kommen. Vor allem bei Sodbrennen können die Beschwerden zunehmen. Kleiner Tipp: Nehmen Sie die Tabletten im Stehen ein, dann "flutschen" sie besser durch.

Infusionen hingegen verursachen eher grippeähnliche Symptome, Fieber und Kopfschmerzen. Die Beschwerden halten allerdings oft nur kurz an.

Andere Nebenwirkungen treten dagegen erst nach einiger Zeit der Behandlung auf und hängen mit dem Eingriff der Medikamente in den Knochenstoffwechsel zusammen. So kann es z.B. zu Schmerzen in Knochen, Muskeln und Gelenken kommen. Sie sind durch Bewegung bzw. Physiotherapie und bei Bedarf auch Schmerzmittel allerdings oft gut in den Griff zu bekommen.

Recht häufig (bei bis zu 10%) kommt es außerdem zu Veränderungen der Blutwerte von Kalzium und Phosphat. Auch eine Bindehautentzündung ist möglich. Bei ca. 1% der Anwender kommt es zu einem unregelmäßigen Herzschlag, einem veränderten Blutdruck oder Schmerzen im Brustbereich.

Gefürchtet, aber selten: Zerstörung des Kiefers

Schwerwiegender, allerdings selten, sind sogenannte Osteonekrosen im Kieferknochen. Dabei kommt es zur Entzündung und letztlich zu Abbau und Zerstörung des Kiefers. Damit das nicht passiert, ist eine gründliche Mundhygiene sehr wichtig. Außerdem sollten Sie vor Beginn der Behandlung mit Bisphosphonaten nochmal zum Zahnarzt gehen, wenn Sie Probleme mit den Zähnen, dem Zahnfleisch oder einer Prothese haben. So kann das Risiko im Vorfeld deutlich minimiert werden.

Vorsicht bei schwachen Nieren, in Schwangerschaft und Stillzeit

Darüber hinaus ist bei einer eingeschränkten Nierenfunktion Vorsicht geboten, da Bisphosphonate die Nieren angreifen können. In der Schwangerschaft und Stillzeit sind Bisphosphonate ebenso tabu.

Die genannten Nebenwirkungen sind nicht vollständig, theoretisch sind noch mehr Beschwerden möglich. Letztlich ist es wie so immer bei der Einnahme von Medikamenten eine Frage der Abwägung und auch ein Stück weit einfach Ausprobieren. Sollten Sie Probleme bekommen, wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren Arzt.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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