Berodual® ist ein Lungen-Spray, das bei Asthma und anderen Lungenerkrankungen eingesetzt wird. Es enthält zwei unterschiedliche Wirkstoffe. Beide entspannen die Muskulatur und erweitern dadurch die Atemwege. Das Medikament hilft bei akuter Atemnot, kann aber auch langfristig zur Vorbeugung eingesetzt werden.
Mehr zum Kombinationspräparat Berodual® erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Berodual?
Berodual® enthält die Wirkstoffe Fenoterol und Iptratropiumbromid. Fenoterol ist ein bronchienerweiternder Wirkstoff aus der Gruppe der β2-Sympathomimetika. Ipratropiumbromid hat ebenfalls bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften, gehört jedoch zur Gruppe der sogenannten kurzwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten.
Beide Wirkstoffe ergänzen sich gegenseitig in ihrer spasmolytischen (krampflösenden) Wirkung auf die Bronchialmuskulatur – was dazu führt, dass sich diese entspannt, sich infolgedessen die Bronchien öffnen und die Atmung wieder leichter fällt.
Verschiedene Darreichungsformen
Im Handel finden Sie derzeit folgende Präparate-Varianten, die die Wirkstoffe Ipratropiumbromid und Fenoterol in Kombination enthalten:
- Berodual® N Dosier-Aerosol
- Berodual® Respimat® 20/50 Mikrogramm/Dosis (Lösung zur Inhalation)
- Berodual® LS (Lösung für Vernebler)
Wann wird Berodual eingesetzt?
Berodual® enthält die Wirkstoffkombination Fenoterol plus Iptratropiumbromid. Das Arzneimittel wird inhaliert und kann sowohl in der Akut- als auch in der Bedarfs- und Dauerbehandlung diverser Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.
Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass im Falle einer Dauerbehandlung stets auch eine begleitende entzündungshemmende Therapie (z. B. mit einem Kortison-Präparat) erfolgen sollte.
Klassische Anwendungsgebiete von Berodual® sind die Vorbeugung und Behandlung von Atemwegserkrankungen wie:
- Asthma bronchiale – sowohl allergischer als auch nichtallergischer Ursache
- Anstrengungs- bzw. Belastungsasthma
- COPD (chronisch obstruktive Atemwegserkrankung) mit und ohne Emphysem (Lungenblähung)
- chronische Bronchitis
Anwendung
Wie und wie oft wird Berodual angewendet?
Das zur inhalativen Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen (Asthma bronchiale, COPD, Bronchitis) eingesetzte Berodual® steht Ihnen in drei Varianten (Berodual® N Dosier-Aerosol, Berodual® LS – Lösung für Vernebler, Berodual® Respimat® – Lösung zur Inhalation) zur Verfügung.
Für das nachfolgend beispielhaft angeführte, sehr beliebte Berodual® N Dosier-Aerosol gelten dabei folgende Anwendungs- und Dosierempfehlungen.
Berodual® N in der Vorbeugung, Akut- und Dauertherapie
Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe bzw. von Atemnot:
- Inhalieren Sie zunächst 2 Hübe des Medikaments.
- Sollte nach etwa fünf Minuten keine Besserung eintreten, können weitere 1 bis 2 Hübe inhaliert werden.
- Bei unverändert bestehenden Beschwerden sollten Sie unverzüglich einen Arzt kontaktieren.
Wie sieht die Anwendung bei einer Dauerbehandlung aus?
- Inhalieren Sie 1 bis 2 Hübe drei- bis viermal pro Tag.
- Zwischen den einzelnen Inhalationen sollte mindestens ein Abstand von drei Stunden eingehalten werden.
- Die Gesamttagesdosis sollte 12 Hübe nicht überschreiten.
- Bei Asthma bronchiale sollten Sie Berodual® nur bei Bedarf anwenden.
Zur Prophylaxe bei Belastungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt:
- Inhalieren Sie 2 Hübe, wenn möglich etwa 10 bis 15 Minuten vor einer körperlichen Anstrengung (regelmäßiges Joggen) bzw. absehbarem Allergenkontakt (z. B. Besuch einer Reitveranstaltung bei bekannter Pferdehaarallergie).
Korrekte Anwendung ist das A und O
Egal für welche Darreichungsform Sie sich bei Berodual® letztendlich entscheiden – wichtig ist, dass Sie sich bereits vor der ersten Anwendung hinreichend mit der korrekten Handhabung des verordneten Medikaments vertraut gemacht haben.
Keine falsche Scheu! Lassen Sie sich im Zweifelsfall dabei ruhig von Ihrem behandelnden Arzt oder auch von einem Apotheken-Mitarbeiter beraten und anleiten.
Gegenanzeigen von Berodual: hier ist Vorsicht geboten
Wann darf ich Berodual auf keinen Fall nehmen?
Es gibt Umstände, die eine inhalative Therapie mit Berodual® definitiv ausschließen – dazu gehören:
- eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Fenoterol und/oder Ipratropiumbromid sowie gegenüber atropinähnlichen Substanzen
- eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber weiteren Bestandteilen der jeweils eingesetzten Darreichungsform
- Personen mit einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (genetisch bedingte Herzmuskelerkrankung)
- Personen mit Tachyarrhythmie (Kombination aus Herzrhythmusstörung (und schnellem Herzschlag)
Wann ist bei Berodual Vorsicht geboten?
Neben den bereits erwähnten absoluten Kontraindikationen (Gegenanzeigen) gibt es noch einige andere Umstände und Erkrankungen, die eine inhalative Therapie mit Berodual® ggf. ebenfalls ausschließen bzw. bei denen besondere Vorsicht geboten ist.
Mögliche Gegenanzeigen
In folgenden Fällen sollten Sie Berodual® nur mit besonderer Vorsicht bzw. unter ärztlicher Kontrolle einnehmen:
- bei Herzerkrankungen (kürzlich stattgefundener Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung, Rhythmusstörungen, ausgeprägte Herzschwäche etc.)
- bei schweren Gefäßerkrankungen (z. B. einer Koronaren Herzkrankheit, bedingt durch atherosklerotische Veränderungen der Herzkranzgefäße, Aneurysma)
- bei Bluthochdruck
- bei Nieren- und Leberfunktionsstörungen
- bei bekannter Prostatavergrößerung oder Harnblasenhalsverengung
- bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus
- bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- bei (einer Neigung zum) Engwinkelglaukom
- bei bekanntem Phäochromozytom (Adrenalin produzierender Tumor)
Darf Berodual in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie z. B. unter einem chronischen Asthma bronchiale leiden und einer regelmäßigen Asthmatherapie bedürfen, sollten Sie sich bezüglich der Behandlungsalternativen in Schwangerschaft und Stillzeit von Ihren behandelnden Ärzten ausführlich beraten lassen.
Grundsätzlich (und unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen) ist die Fortführung einer bereits bestehenden inhalativen Therapie mit Berodual® auch während der Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Dennoch gibt es besser untersuchte Behandlungsoptionen, die in Erwägung gezogen werden sollten.
Vorsicht im Verkehr und bei der Arbeit
Da es unter einer Behandlung mit Berodual® durchaus zu Nebenerscheinungen wie Schwindel, Zittern und Sehstörungen kommen kann, sollten Sie (insbesondere zu Beginn der Therapie) sowohl beim Autofahren als auch beim Bedienen von Maschinen besonders achtsam sein und bestimmte Tätigkeiten ggf. vermeiden.
Verträgt sich Berodual mit meinen anderen Medikamenten?
Es gibt einige Arzneimittel, die die Wirkung, die Verstoffwechslung und somit auch die Nebenwirkungen von Berodual® abschwächen oder auch verstärken können.
Da eine detaillierte Auflistung sämtlicher in Frage kommender Medikamente aufgrund der individuellen Erkrankungssituation an dieser Stelle allerdings kaum machbar ist, möchten wir Sie nochmal darauf hinweisen, dass Sie im Einzelfall immer Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt und/oder Apotheker halten sollten.
Wechselwirkungen berücksichtigen
Zu beachten ist, dass einige kritische Kandidaten, die eine Wirkverstärkung provozieren und somit auch das Nebenwirkungsrisiko von Berodual® erhöhen können, vor allem Arzneimittel sind, die klassischerweise in der Therapie des Asthma bronchiale und der COPD eingesetzt werden. Vorsicht also bei einer möglichen Parallelmedikation.
Medikamente, die mit Berodual® in Wechselwirkung treten können, sind u. a.:
- andere β2-Sympathomimetika
- andere Anticholinergika
- Theophyllin bzw. andere Xanthinderivate
- Kortikosteroide (Kortison-Präparate)
- MAO-Hemmer (Antidepressiva)
- trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Imipramin, Doxepin)
- bestimmte Narkosemittel
Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Asthma sowie COPD hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Berodual®.
- www.embryotox.de (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie, Charité Berlin), Abruf Juli 2019.
es kann zu einer ganzen Reihe von Überdosierungssymptomen kommen.
Dazu gehören unter anderem Herzklopfen, schneller Puls und Zittern. Manche Effekte sind harmlos, anderer können aber auch gefährlich sein. Das hängt von der Menge der Überdosierung ab. Deshalb sollte man laut Beipackzettel bei einer Überdosierung auch unverzüglich einen Arzt kontaktieren. Welche Effekte nun bei der von Ihnen angegebenen Überdosis genau auftreten könnten, können wir leider nicht beurteilen. Wenden Sie sich sicherheitshalber an einen Arzt vor Ort, der Sie eventuell auch kurz auf Nebenwirkungen der Überdosierung untersuchen kann.
Alles Gute vom Navigator-Team