In der ausgereiften Aroniabeere stecken fast fünfzig verschiedene Inhaltsstoffe – darunter Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Ihnen werden gesundheitsfördernde Wirkungen auf Gefäße, Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinspiegel zugeschrieben, außerdem sollen sie vor Krebs schützen.
In der Regel sind die Produkte gut verträglich und für fast alle Menschen geeignet. Aber wie so oft gibt es Ausnahmen. Außerdem gilt: Die Dosis macht‘s.
Was muss ich bei einer Eisenmangelanämie und Aronia beachten?
Die Beeren enthalten zwar Eisen (auf 100 g Frischfrucht kommen etwa 0,93 mg Eisen), das Menschen mit Eisenmangel (Anämie) gut tun kann. Allerdings sollten Betroffene vorsichtig sein. Denn bestimmte Inhaltsstoffe, die sogenannten Proanthocyanidine, binden Eisen und fördern dessen Ausscheidung. Wenn Sie die Beeren in hohen Dosen und über lange Zeit hinweg nehmen, kann es also sein, dass Ihr Eisenhaushalt eher leidet als profitiert.
Wirken Blutverdünnern weniger, wenn ich Apfelbeeren verzehre?
Zu große Mengen an Aronia können die Wirkung einiger gerinnungshemmender Medikamente wie Marcumar® aufheben bzw. abschwächen.
Der Grund: Die Aroniabeeren enthalten auch einen gewissen Anteil an Vitamin K:
- 100 g Frischfrucht beinhalten 0,024 mg Vitamin K;
- bei 100 g Trockensubstanz sind es 0,8-1,0 mg.
Vitamin K spielt vor allem bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle, es fördert die Gerinnung. Medikamente wie Marcumar® oder Warfarin wirken Vitamin K entgegen, um die Blutgerinnung herabzusetzen. Wenn also eine Blutverdünnung therapeutisch gewünscht ist, ist es wichtig darauf zu achten, wie viel Vitamin K Sie zu sich nehmen, um Schwankungen in der Vitamin K-Zufuhr zu vermeiden. Am besten sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie zu Aronia-Produkten greifen.
Ist der Verzehr von Aronia schlecht bei Diabetes?
Die Aroniabeeren schmecken zwar recht herb, trotzdem sind Zucker bzw. Zuckeralkohole wie Glucose, Fructose und – zu einem relativ hohen Anteil – Sorbit als natürliche Bestandteile in den Früchten mit von der Partie. Sorbit wiederum wird im Körper beim Stoffwechsel in Fructose umgewandelt. Im Klartext: Wenn Sie Fructose oder Sorbit schlecht vertragen, dann kann es sein, dass Ihnen die Aroniabeeren nicht besonders gut bekommen. Im Gegensatz dazu dürfen sich Diabetiker über die Beeren freuen, da Sorbit ohne Insulin verstoffwechselt werden kann.
Zudem sollten Sie mit Aroniabeeren zurückhaltend sein, wenn Sie allergisch auf Äpfel reagieren. Beide gehören (wie einige andere Obstarten auch) zur Familie der Rosengewächse. Vertragen Sie Äpfel nicht, kann das auch für Apfelbeeren gelten. Insgesamt ist das Allergie-Potential der Aronia nach Einschätzung von Experten aber recht gering.