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Wie wirkt die Antibabypille Aristelle®? Was muss ich bei der Einnahme beachten? Welche Nebenwirkungen können eintreten? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten rund um das Hormonpräparat.

Wirkung

Wie wirkt Aristelle?

Das Arzneimittel Aristelle® findet seinen Einsatz sowohl in der Schwangerschaftsverhütung als auch in der Behandlung der mittelschweren Akne bei Frauen. Jede Tablette enthält eine Wirkstoffkombination aus 2 mg Dienogest und 0,03 mg Ethinylestradiol.

Effekt der Schwangerschaftsverhütung

Der Wirkstoff Dienogest ähnelt dem weiblichen Geschlechtshormon Progesteron, einem Gestagen (auch Gelbkörperhormon oder Schwangerschaftshormon genannt), und bewirkt u.a.:

  • eine Hemmung des Spermientransports
  • eine Hemmung des Eisprungs
  • Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut

Ethinylestradiol ähnelt dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und bewirkt u.a.:

  • eine Hemmung der Eisprung auslösenden Hormone
  • eine Hemmung der Eireifung im Eierstock

Effekt in der Akne-Therapie

Dienogest weist neben o.g. Effekte auch eine sogenannte antiandrogene Teilwirkung auf. Es unterdrückt die Wirkung der männlichen Sexualhormone bei Frauen und lindert so die überschießende Talgproduktion bei Akne.

Wann wird Aristelle verordnet?

Die Antibabypille Aristelle® dient nicht nur der oralen Verhütung (Kontrazeption), sondern auch der Behandlung von mittelschwerer Akne. In der Therapie der Akne kommt Aristelle® allerdings nur bei Frauen zur Anwendung, denen geeignete äußere Behandlungen oder orale Antibiotika nicht geholfen haben, und die zeitgleich eine orale Kontrazeption wünschen.

Haut bessert sich nach 3 Monaten

Ein Behandlungserfolg der Akne stellt sich in der Regel frühestens nach drei Monaten ein, weitere Besserungen werden meist nach einem halben Jahr beobachtet. Aus diesem Grund wird empfohlen, betroffene Frauen 3 bis 6 Monate nach Behandlungsbeginn und danach regelmäßig zu untersuchen, um so die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung zu prüfen.

Einnahme

Wie wird Aristelle eingenommen?

Für das Hormonpräparat Aristelle® wird folgende Dosierung empfohlen:

  • Eine Filmtablette täglich, an 21 aufeinanderfolgenden Tagen (Beginn am ersten Tag der Monatsblutung).
  • Danach 7 Tage Pause, in welcher eine Entzugsblutung einsetzt.
  • Dieser Einnahmezyklus wird solange wiederholt, wie eine Empfängnisverhütung bzw. eine Aknebehandlung gewünscht ist.
  • Die Einnahme sollte möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt erfolgen, unabhängig von den Mahlzeiten.
  • Sollten Sie die Einnahme einer Tablette um mehr als 12 Stunden versäumt haben, ist evtl. kein vollständiger Empfängnisschutz mehr gegeben.
Warum muss ich bei Durchfall, Erbrechen und Antibiotika unbedingt aufpassen?

Korrekt eingenommen, ist die Antibabypille mit das sicherste Verhütungsmittel. Allerdings gibt es bestimmte Faktoren, die die Sicherheit der Pille dennoch beeinträchtigen können. Dazu gehören u.a.

  • Durchfall: Dünnflüssiger Stuhlgang mehrmals täglich (z. B. im Rahmen eines Magen-Darm-Infektes) kann zur Folge haben, dass die Hormone nicht richtig vom Körper aufgenommen werden. Eine ergänzende Verhütungsmethode wird in dieser Situation bis zur nächsten Menstruationsblutung dringend empfohlen.
  • Erbrechen: Ähnlich einer Durchfallerkrankung kann mehrmaliges Erbrechen dazu führen, dass die Wirkung der Pille nicht mehr gegeben ist. Auch hier sollte bis zur nächsten Regel ergänzend verhütet werden.
  • Medikamente: Neben diversen anderen Arzneimitteln können vor allem Antibiotika dazu führen, dass trotz regelmäßiger Pilleneinnahme die Verhütungssicherheit vorübergehend beeinträchtigt ist.

Sollten Sie darauf angewiesen sein, regelmäßig oder über einen ausgewählten Zeitraum andere Arzneimittel einnehmen zu müssen, sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Wechselwirkungen mit der Pille.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Aristelle auftreten?

Wie bei anderen Antibabypillen, ist auch bei Aristelle® die im Beipackzettel aufgeführte Liste an möglichen Nebenwirkungen sehr lang. Erfreulicherweise treten die allermeisten dieser Nebenwirkungen bei der Mehrheit der Frauen allerdings kaum oder gar nicht auf. Viele der unerwünschten Wirkungen sind auch nur vorübergehender Natur, insbesondere zu Beginn der Pilleneinnahme.

Kopfschmerzen – Gewichtszunahme – Übelkeit

Zu den häufigen Nebenwirkungen von Aristelle® gehören u.a.:

  • Kopfschmerzen
  • Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung
  • Übelkeit
  • gesteigerter Appetit
  • schmerzhaftes Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
  • verringerte sexuelle Lust
  • Zwischenblutungen

Hier bitte sofort zum Arzt!

Sollten Sie dagegen ungewöhnlich starke Nebenwirkungen bemerken oder unter bestimmten unerwünschten Wirkungen länger als drei Monate leiden, wird dringend empfohlen einen Arzt aufzusuchen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Obwohl eher selten, kann es unter der Pilleneinnahme nämlich durchaus auch zu schwerwiegenden, lebensgefährlichen Nebenwirkungen kommen, wie z.B.:

  • Thrombosen, u.a. mit Gefahr einer Lungenembolie
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit Gefahr eines Herzinfarktes (v.a. bei Raucherinnen)
  • erhöhtes Schlaganfall-Risiko (v. a. unter folgenden Rahmenbedingungen: über 35 Jahre alt, Raucherin, Bluthochdruck, Migräne)
  • Gewebewucherungen der Leber

Mindestens 1x im Jahr zum Gynäkologen

Durch eine dauerhafte Einnahme von Hormonpräparaten wie die Pille Aristelle®, kommt es selbstverständlich auch zu relevanten Veränderungen des körpereigenen Hormonhaushalts. Umso wichtiger ist es deshalb – gerade mit zunehmendem Alter – sich in regelmäßigen Abständen einem Frauenarzt vorzustellen, um gewisse Risiken weitestgehend zu minimieren.

Wechselwirkungen & Gegenanzeigen

Welche Wechselwirkungen sind bei der Einnahme von Aristelle zu beachten?

Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente, kann natürlich auch immer zu Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Wirkstoffen führen. Im Falle der Antibabypille Aristelle® gibt es eine ganze Reihe von Arzneimitteln, die mit dem Hormonpräparat in Wechselwirkung treten können.

Falls Sie darauf angewiesen sein sollten, entweder regelmäßig oder über einen bestimmten Zeitraum andere Medikamente einnehmen zu müssen, sprechen Sie bitte vorher immer mit Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Wechselwirkungen.

Wann darf man Aristelle nicht einnehmen?

Wie bei jedem Medikament gibt es auch beim Hormonpräparat Aristelle® bestimmte Situationen, in denen es nicht eingesetzt werden sollte (Gegenanzeigen). Dazu zählen u.a.:

  • eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber einem der Inhaltsstoffe oder sonstigen Bestandteilen des Präparats
  • Thrombose, Herzinfarkt, Schlaganfall – auch in der Vorgeschichte!
  • bekannte Blutgerinnungsstörungen
  • Durchblutungsstörung der Hirngefäße
  • Ausbleiben der Monatsblutung, deren Ursache ungeklärt ist
  • Blutungen im Vaginalbereich, ungeklärter Ursache
  • östrogenabhängige Tumore – z.B. spezielle Tumore der Brust, des Endometriums (der Gebärmutterschleimhaut)
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse, auch in der Vergangenheit

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Aktuelle Fachinformation Aristelle® 0,03 mg/2 mg Filmtabletten.
  • Dienogest 2 mg und Ethinylestradiol 0,03 mg: Anwendung bei Akne möglich, wenn bestimmte andere Behandlungen nicht wirksam sind. Mitteilung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom 18.04.2017.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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