Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Als häufigste Nebenwirkung des DPP-4-Hemmers Vipidia® werden Kopfschmerzen angegeben.

Grundsätzlich wird Alogliptin von Diabetikern recht gut vertragen. In der Regel bekommen sie das Medikament zusätzlich zu ihrem bisherigen Antidiabetikum, wenn sich der Blutzucker damit alleine nicht kontrollieren lässt.

Gefahr für Hypoglykämien gering

Der Wirkstoff stimuliert die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinproduktion und -ausschüttung zuständig sind, mehr von dem Botenstoff ins Blut abzugeben. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel reguliert.

Im Gegensatz zu anderen Diabetesmedikamenten wirkt Vipidia® allerdings glucoseabhängig, d.h. es senkt die Glucose nur, wenn zu viel davon im Blut ist. Daher sind unter Alogliptin in der Regel keine gefährlichen Hyloglykämien (Unterzuckerungen) zu erwarten. Nur wenn es mit anderen Mittel wie Insulin oder einem Sulfonylharnstoff kombiniert wird, steigt das Risiko. Ihr Arzt wird die Dosis der Medikamente dann aber entsprechend anpassen.

Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Herz & Co.: spezielle Nebenwirkungen von Vipidia®

Können noch weitere Nebenwirkungen neben Kopfschmerzen auftreten?

Ja, leider kommt kein Medikament ganz ohne Nebenwirkungen aus. So können auch unter Vipidia® Beschwerden auftreten.

Neben Kopfschmerzen sind folgende Nebenwirkungen von Alogliptin häufig (1-9 %):

  • Infektionen der oberen Atemwege
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Sodbrennen
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
Vipidia®: Warum muss ich bei einer Pankreatitis besonders aufpassen?

In Studien gab es immer wieder Hinweise, dass DPP-4-Hemmer zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führen könnten. Nachgewiesen ist der Zusammenhang jedoch nicht. Inzwischen geben Mediziner und Wissenschaftler eher wieder Entwarnung.

Wer allerdings in der Vorgeschichte bereits eine Pankreatitis hatte, sollte Vipidia®, wenn überhaupt, mit Bedacht erhalten. Bei ersten Anzeichen einer Entzündung ist das Medikament sofort abzusetzen. Typisches Symptom einer akuten Pankreatitis sind starke Schmerzen im Bauch, die anhalten und in den Rücken ausstrahlen.

Diabetes: Schadet Alogliptin (Vipidia) dem Herzen?

Das Antidiabetikum Alogliptin (Vipidia®) könnte möglicherweise das Risiko einer Herzinsuffizienz erhöhen. Bei vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist daher Vorsicht geboten.

Grundsätzlich sind sogenannte DPP-4-Hemmer wie Alogliptin recht zuverlässig und sicher. Insbesondere führen sie im Gegensatz zu anderen Medikamenten gegen Diabetes nicht zu gefährlichen Hypoglykämien (Unterzuckerung).

Wenn das Herz bereits schwächelt

In Studien gab es allerdings zum Teil Hinweise auf eine mögliche Verschlechterung der Herzfunktion. Vor allem für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen, deren Herz ohnehin belastet ist, ist Alogliptin nicht unbedingt geeignet. Der Wirkstoff sollte daher bei einer höhergradigen Herzinsuffizenz (Herzschwäche) mit Bedacht eingesetzt werden.

Eine Studie wurde an Diabetikern mit einer zusätzlichen Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems erhoben. Außerdem litten sie an einem sogenannten akuten Koronarsyndrom. Das heißt, sie hatten bereits einen Herzinfarkt oder mussten aufgrund starker Beschwerden am Herzen stationär behandelt werden. Bei dieser speziellen Probandengruppe wurde nun beobachtet, dass sie häufiger aufgrund einer Herzschwäche ins Krankenhaus musste als die Vergleichsgruppe, die ein Scheinmedikament (Placebo) erhielt.

Ohne Vorerkrankung kein erhöhtes Risiko

Wenn Ihr Herz jedoch soweit gesund ist, spricht nichts gegen die Gabe von Vipidia®. DPP-4-Hemmer gelten grundsätzlich als kardiovaskulär sicher, wie die Ärzte sagen. Das heißt, sie schaden Herz und Gefäßen nicht. Nebenwirkungen sind vielmehr im Bereich des Magen-Darm-Traktes bekannt. Sollten Sie dennoch Beschwerden haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Anzeichen einer Herzinsuffizienz können sein:

  • Kurzatmigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Wasseransammlung in den Beinen (Ödeme)

Quellen:

  • European medicines agency: Vipidia (Alogliptin), online unter www.ema.europa.eu (zuletzt aufgerufen am 10.08.2020).

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

mehr Informationen