Ja, das ist möglich. Allopurinol ist das am häufigsten verordnete Medikament bei chronisch verlaufender Gicht und gehört zur Gruppe der Urikostatika, die die Neubildung von Harnsäure im Körper unterdrücken.
Allopurinol wird zur Vorbeugung von Gichtanfällen als Tablette eingenommen und ist normalerweise gut verträglich. Allerdings kann der Wirkstoff auch zu ernsthaften Nebenwirkungen führen. Eine der möglichen Nebenwirkungen ist leider, dass Allopurinol in den ersten Wochen der Therapie wiederholte Gichtanfälle auslösen kann.
Verzögerter Wirkeintritt
Das hat folgenden Grund: Durch den Wirkstoff wird die in den Geweben gespeicherte Harnsäure verstärkt freigesetzt, wandert in die freien Gelenkhöhlen ab und kann dort Entzündungen hervorrufen. Außerdem kommt es zu einem vorübergehenden Anstieg des Harnsäurespiegels im Blut.
Die eigentliche positive Wirkung des Medikaments macht sich erst nach einigen Wochen bemerkbar: Die Harnsäurewerte im Blut sinken und stabilisieren sich.
Wichtig: Um Gichtanfälle am Anfang der Therapie zu vermeiden, können in den ersten drei Monaten nach Therapiebeginn begleitend entzündungshemmende Medikamente (z. B. cortisonfreie Entzündungshemmer, Colchicin oder auch niedrig dosierte Corticosteroide) eingenommen werden.
Weitere Neben- und Wechselwirkungen
Allopurinol kann darüber hinaus leichte Hautausschläge verursachen und in ganz seltenen Fällen zu schweren und gefährlichen allergischen Hautreaktionen (mit Hautschuppung und Hautabschälung) führen. Weitere häufige Beschwerden sind Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Brechreiz, Durchfall) sowie verstärkter Juckreiz, Rötungen und Schwellungen.
Seltener können während der Einnahme von Allopurinol Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Krampfanfälle, Schwindel, Schläfrigkeit, Bewegungsstörungen und Nierenentzündungen auftreten. Zudem kann die Substanz die Wirkung anderer Medikamente (z. B. blutgerinnungshemmende Medikamente oder Medikamente zur Chemotherapie) beeinflussen.
Das Risiko möglicher Arzneimittelnebenwirkungen von Allopurinol ist jedoch als deutlich harmloser einzustufen als die Folgen einer unbehandelten Gicht. Die Therapie sollte allerdings in regelmäßigen Abständen ärztlich beobachtet werden.
Seitdem ich die Tabletten einnehme, habe ich täglich Gichtanfälle. Ist das normal?