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Allopurinol (Zyloric®) wird bei ständig wiederkehrenden Gichtanfällen oder zur Behandlung der chronischen Gicht eingesetzt. Es senkt den Harnsäurespiegel im Blut nachhaltig und ist dabei in der Regel sehr gut verträglich. Ganz ohne Nebenwirkungen kommt das Medikament jedoch nicht aus. Allerdings darf man nicht vergessen, dass bei einer unbehandelten Gicht die abgelagerten Harnsäurekristalle nicht nur Gelenke unwiederbringlich zerstören, sondern auch Organen, allen voran den Nieren, erheblichen Schaden zufügen.

Diese drastischen Komplikationen einer lange bestehenden Gicht muss man immer im Hinterkopf behalten, wenn man über die Nebenwirkungen der Medikamente spricht. Natürlich will die Gabe von Arzneimittel, gerade bei einer längerfristigen Einnahme, gut überlegt und abgewogen sein. Dabei sind immer das individuelle Krankheitsbild und die Risikofaktoren wie auch die Verträglichkeit bei jedem Einzelnen zu berücksichtigen. Was also kann auf Sie zukommen, wenn Sie Allopurinol einnehmen?

Vorsicht bei schwachen Nieren

Bei seiner Wirkung auf den Harnsäure-Stoffwechsel im Körper wird Allopurinol umgebaut. Eine bestimmte Substanz, die aus dem Medikament entsteht, ist potentiell gefährlich und muss daher rasch wieder aus dem Körper geschwemmt werden.

Für gesunde Nieren ist das kein Problem. Wenn die Nierenfunktion jedoch eingeschränkt ist, muss die Dosis von Zyloric® unter Umständen reduziert werden. Ein Ausschlusskriterium für die Einnahme des Medikaments sind schwächelnde Nieren allerdings nicht.

Gefürchtet, aber selten: starke Überempfindlichkeit

Anders sieht es aus, wenn es unter Allopurinol zu einer ausgeprägten Überempfindlichkeitsreaktion kommt. Dann verbietet sich die weitere Einnahme strikt. In sehr seltenen Fällen löst der Wirkstoff ein sogenanntes Allopurinol-Hypersensitivitäts-Syndrom aus, das mit gravierenden Hautschädigungen einhergeht und bis hin zum Organversagen führen kann.

Daher wird die Behandlung sehr vorsichtig begonnen und die Dosis schrittweise gesteigert. Außerdem werden Ihre Nieren vor der Therapie gründlich überprüft. Sie müssen sich wegen dieser wahrlich seltenen Nebenwirkung also keine Sorgen machen.

Schon eher kommen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall vor. Auch Kopfschmerzen und Schwindel sind mögliche Nebenerscheinungen. Leichte Reaktionen der Haut wie Rötung und Ausschlag mit Juckreiz können gerade zu Beginn der Behandlung auftreten, legen sich meist mit der Zeit jedoch wieder.

Anfängliche Gichtanfälle nicht auszuschließen

Ein weiteres unangenehmes Phänomen unter Allopurinol darf nicht verschwiegen werden. In den ersten Wochen der Therapie kann es zu einem akuten Gichtanfall kommen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Genau das, was längerfristig vermieden werden soll, kann das Medikament in den ersten Wochen manchmal selbst auslösen. Das liegt daran, dass die Harnsäure aus den Geweben zunächst verstärkt freigesetzt wird. Dadurch steigt der Harnsäuregehalt im Blut kurzzeitig an und kann in den Gelenken Entzündungen hervorrufen.

Das ist jedoch kein Grund, die Therapie zu beenden. Die positiven Wirkungen von Allopurinol lassen zwar manchmal länger auf sich warten; nach einigen Wochen ist die Harnsäure aber in der Regel deutlich gesunken. Gegen die anfänglichen Schmerzattacken kann Ihnen Ihr Arzt außerdem begleitend entzündungshemmende Medikamente verschreiben.

Quellen:

  • Karow T, Lang-Roth R. Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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