Alkohol, egal in welcher Form, erhöht das Risiko einer Gicht, da er die Harnsäureausscheidung über die Niere hemmt und somit die Harnsäurekonzentration im Körper erhöht. Sie sollten daher grundsätzlich so weit wie möglich darauf verzichten.
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Eine wissenschaftliche Langzeitstudie aus den USA, an der rund 50.000 Männer teilnahmen, hat gezeigt, dass das Gichtrisiko im Vergleich zu Abstinenzlern bei täglich 10-15 g Alkohol (entspricht etwa 0,1 l Wein bzw. Sekt oder 0,25 l Bier) um 30% steigt.
Wein ist besser als Bier
Außerdem zeigte die mehrjährige Studie rund um das Forscherteam um Hyon Choi vom Massachusetts General Hospital, dass Bier (auch alkoholfreies) im Vergleich mit anderen alkoholischen Getränken das Risiko eines Gichtanfalls am meisten begünstigt. Bei Schnapstrinkern war der Zusammenhang zwischen Alkoholgenuss und dem Auftreten einer Gichterkrankung hingegen weniger stark ausgeprägt. Weintrinker schnitten am besten ab.
Laut diesen Untersuchungen scheint also neben der Trinkmenge auch die Art des alkoholischen Getränks eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Gichterkrankung zu spielen. Entscheidend beim Alkoholgenuss ist neben dem Alkoholgehalt vor allem der Puringehalt des Getränks. Bier ist zum Beispiel reich an Purinen und schnitt in der Studie daher am schlechtesten ab. Teilnehmer, die hingegen Wein (der kein Purin enthält) in einer moderaten Menge tranken, hatten kein erhöhtes Gichtrisiko.
Am besten nur zu bestimmen Anlässen
Zusammengefasst lässt sich sagen: Viel Alkohol fördert Gicht. Je mehr Alkohol man zu sich nimmt, desto schneller will der Körper ihn abbauen. Das hat zur Folge, dass weniger Harnsäure ausgeschieden wird und der Harnsäurespiegel steigt.
Aus diesem Grund sollten Menschen mit Gicht versuchen, ihren Alkoholkonsum zu reduzieren oder auf besondere Anlässe einzuschränken. Vor allem Bier, das gerne zu reichhaltigen Mahlzeiten mit stark purinhaltigen Lebensmitteln (wie Fleisch) getrunken wird, ist als besonders problematisch anzusehen, da es nicht nur die Harnsäureausscheidung hemmt, sondern noch zusätzlich größere Mengen Purin enthält. Daher ist es ratsam, Wein und andere Spirituosen dem Bier vorzuziehen, da sie weniger bzw. keine Purine liefern.
Die Übeltäter: Alkohol und Purine
Allerdings darf man nicht vergessen: Die Dosis macht das Gift! Wein enthält zwar keine Purine, hat aber dafür einen höheren Alkoholgehalt als Bier, weshalb er bei Gicht ebenfalls nur in Maßen genossen werden sollte.
Außerdem gut zu wissen: Zwar enthält alkoholfreies Bier etwa gleich viele Purine wie normales Bier. Trotzdem ist es bei der Gicht günstiger, da es wiederum keinen oder kaum Alkohol besitzt.
Quellen:
- Choi HK, Atkinson K, Karlson EW, Willett W, Curhan G: Alcohol intake and risk of incident gout in men: a prospecitve study. Lancet 2004; 363.
ja, Schwarze-Johannisbeer-Schorle kann bei Gicht in Maßen hilfreich sein. Schwarze Johannisbeeren sind reich an Vitamin C, was entzündungshemmende Eigenschaften hat und die Harnsäureausscheidung fördern kann, was positiv für Gichtpatienten ist. Die Schorle-Version ist eine gute Option, da sie weniger konzentriert ist und oft ohne zusätzlichen Zucker auskommt, was gut ist, da hohe Zuckerwerte zu einer Verschlimmerung der Gichtsymptome beitragen können.
Ein paar Tipps:
Bei Gicht ist es ratsam, auf moderate Mengen zu achten. Eine kleine Menge Schorle täglich oder ein paar Mal pro Woche ist sinnvoll, aber übermäßiger Konsum könnte den Fruchtzuckergehalt ansteigen lassen.
Achte darauf, dass die Schorle keinen zusätzlichen Zucker enthält, da Zucker, insbesondere Fruchtzucker (Fruktose), die Harnsäurewerte im Blut erhöhen kann.
Es ist auch sinnvoll, den Wasseranteil hoch zu halten (also etwa 1:3 oder 1:4 Johannisbeersaft zu Wasser). Eine gute Hydration hilft dem Körper, überschüssige Harnsäure besser auszuscheiden.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn