Was für ein Medikament ist Benzbromaron? Fördert das Arzneimittel wirklich die Entstehung von Nierensteinen? Und welche anderen Nebenwirkungen können auftreten? Mehr dazu in diesem Beitrag.
Basiswissen
Was ist Benzbromaron?
Benzbromaron ist ein sogenanntes Urikosurikum. Es fördert die Ausscheidung von Harnsäure mit dem Urin und reduziert so seine Konzentration im Blut. Bei chronischer Gicht soll es weitere Anfälle verhindern.
Bei der Behandlung von Gicht und erhöhten Harnsäurewerten unterscheiden Mediziner die Therapie des akuten Anfalls von der Dauertherapie. Letztere wird prophylaktisch eingesetzt und soll Gichtattacken zukünftig vermeiden.
Wirkung
Dauertherapie bei Gicht: Wie wirkt Benzbromaron?
Verschiedene Wirkstoffe stehen den Ärzten dabei zur Verfügung. Einer davon ist Benzbromaron. Während Allopurinol und Febuxostat die Bildung von Harnsäure hemmen, führt dieses Medikament dazu, dass die körpereigene Substanz vermehrt mit dem Urin ausgeschieden wird. Entsprechend ihrer unterschiedlichen Wirkweisen unterteilen Mediziner die Gichtmitteln in sogenannte Urikostatika (Harnsäureblocker) und Urikosurika (Harnsäureausscheider).
Zu den Urikostatika bei Gicht gehören:
- Allopurinol
- Febuxostat
Urikosurika bei Gicht sind:
- Benzbromaron
- Probenecid
Mediziner verschreiben Urikosurika in der Regel, wenn die anderen Arzneimittel nicht verwendet werden können.
Harnsäure über den Urin ausgeschwemmt
Ein komplexes und filigranes Geflecht aus winzig kleinen Gefäßknäueln und langen, schlanken ableitenden Harnwegen bildet das Filtersystem der Nieren. Die Harnsäure verlässt über dieses Konstrukt den Körper, ein Teil wird im Verlauf jedoch an Urinschleifen und -tubuli (Kanälchen) rückresorbiert (wiederaufgenommen).
Urikosurika setzen genau an dieser Stelle an. Sie hemmen die Rückresorption. Dadurch gelangt mehr Harnsäure in den Urin und verlässt über diesen Weg den Körper. Langfristig sinkt so der Blutspiegel der Harnsäure, und die Zahl der akuten Anfälle nimmt ab.
Belastung für die Nieren
Während die Konzentration im Blut abnimmt, steigt sie jedoch im Urin an. Dies kann problematisch werden, da sich nun leichter Nierensteine bilden können. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 50 ml/min) oder bekanntem Steinleiden sollten daher keine Urikosurika einnehmen.
Quellen:
- Karow T, Lang-Roth R. Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie