Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Das Arzneimittel Zytiga® (Abirateron) ist zur Behandlung des metastasierten (kastrationsresistenten) Prostatakarzinoms zugelassen. Der Wirkstoff blockiert die Testosteronproduktion im gesamten Körper, was zu entsprechenden Nebenwirkungen führen kann.

Zu den Hintergründen

Abirateron hemmt ein ganz bestimmtes Eiweißmolekül (Enzym), das ausschlaggebend für die Testosteronbildung im Körper ist. Dieses Enzym wird nicht nur in den Hoden, sondern auch in den Nebennieren und im Tumorgewebe ausgeschüttet.

Die Blockade dieses Enzyms in den Nebennieren hat allerdings zur Folge, dass dadurch die Bildung der Mineralkortikoide erhöht wird. Hierbei handelt es sich um Hormone, die unseren Elektrolythaushalt (Wasser-Salz-Gleichgewicht) steuern. Es ist genau diese Überproduktion, die verantwortlich ist für den Hauptteil der unerwünschten Arzneimittelwirkungen.

Häufige Begleiterscheinungen

Zu den typischen, sehr häufigen Nebenwirkungen unter Zytiga® gehören:

  • arterielle Hypertonie (erhöhte Blutdruckwerte)
  • eine Hypokaliämie (Kaliummangel mit Auswirkungen auf das Herz und andere Körpermuskeln)
  • Flüssigkeitsretention mit Ödembildung (Ansammlung von Flüssigkeit im Körper mit sichtbaren Wassereinlagerungen an Beinen und ggf. Armen)
  • Harnwegsinfekt

Weitere unerwünschte Wirkungen, die bei Einnahme von Abirateron auftreten können, sind Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Angina pectoris (Brustenge), Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Verdauungsstörungen, erhöhte Leber- und Fettwerte sowie Knochenbrüche.

Kortison kann Abhilfe schaffen

Zu Ihrer Beruhigung: Die oben genannten Nebenwirkungen sind zwar häufig, lassen sich aber recht gut behandeln. Da die meisten Nebenerscheinungen dadurch auftreten, dass das Medikament die Hormonproduktion in den Nebennieren erhöht, wird genau an dieser Stelle gegengesteuert.

Die gleichzeitige Gabe eines Kortisonpräparates (Prednison oder Prednisolon) sorgt dafür, dass über Umwege die genannte Hormonausschüttung unterdrückt wird. Um das Auftreten schwerer Nebenwirkungen zu minimieren, sollte Zytiga® daher immer mit Kortison kombiniert werden.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Zytiga® 500mg Filmtabletten (2020). Herausgeber: Janssen‑Cilag GmbH. www.gelbe-liste.de.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top