Abemaciclib (Verzenios®) kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen. Diese können unterschiedlich häufig und schwerwiegend sein. Durchfall, Müdigkeit (Fatigue), Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, Appetitverlust, Infektionen, verringerte Zahl weißer Blutkörperchen (Neutropenie, Leukopenie) und Blutarmut (Anämie) sind die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen. Daher sind während der Therapie insbesondere in den ersten vier Monaten regelmäßige Blutbildkontrollen erforderlich, um Blutveränderungen frühzeitig zu erkennen.
Nachfolgend sind einige der häufigsten Nebenwirkungen von Abemaciclib (Verzenios®) aufgeführt.
Sehr häufige Nebenwirkungen, die bei bis zu 10 % der Anwender auftreten, sind:
- Infektionen
- Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie, Lymphozytopenie)
- Blutarmut (Anämie)
- Absinken der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
- erhöhte Leberwerte (GPT(ALT) und GOT(AST))
- Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen und Schwindel
- gestörte Geschmacksempfindung
- Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
- Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis)
- Haarausfall
- Juckreiz und Ausschlag der Haut
- Müdigkeit (Fatigue)
- Fieber
Häufige Nebenwirkungen der Therapie betreffen weniger als 10 % der Nutzer und umfassen:
- erhöhte Tränenproduktion
- Thrombose
- Lungenerkrankungen (interstitielle Lungenerkrankungen, Pneumonitis)
- Verdauungsstörung (Dyspepsie)
- trockene Haut
- Nagelerkrankungen
- Muskelschwäche
Weitere Nebenwirkungen, die nicht so häufig auftreten, können Sie in der Packungsbeilage des Medikamentes nachlesen.
Dosisanpassung von Abemaciclib (Verzenios) kann Beschwerden lindern
Sollten während der Behandlung mit Abemaciclib (Verzenios®) unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. Je nach Art und Ausprägung der Beschwerden kann ein Herabsetzen der Dosis erforderlich sein, um die Behandlung mit Abemaciclib besser zu vertragen.
Bei sehr starken Nebenwirkungen kann sogar eine vorübergehende Unterbrechung der Therapie oder das Absetzen des Arzneimittels notwendig sein.
Mit welchen Medikamenten verträgt sich Abemaciclib (Verzenios) nicht?
Die Wirkung von Abemaciclib (Verzenios®) kann durch die gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente abgeschwächt oder verstärkt werden. Die mögliche Folge: Abemaciclib wirkt nicht ausreichend, um den Brustkrebs in Schach zu halten, oder zu stark, so dass es zur Überdosierung kommen kann. Daher sollten derartige Medikamente, die sich nicht mit Abemaciclib vertragen, während der Brustkrebstherapie möglichst vermieden werden.
Hierzu gehören z. B.:
- Johanniskraut, ein pflanzliches Mittel gegen Depressionen
- einige Antibiotika (Rifampicin, Clarithromycin)
- Mittel gegen Pilzerkrankungen (Posaconazol, Itraconazol, Voriconazol, Ketoconazol)
- Lopinavir/Ritonavir, ein Kombipräparat gegen HIV
- Medikamente gegen Epilepsie (Phenytoin, Carbamazepin)
Grapefruit: Bitte vom Speiseplan streichen
Verzichten Sie auch auf das Trinken von Grapefruitsaft oder das Essen der Zitrusfrucht während der Behandlung mit Abemaciclib, da dies – wie einige Arzneimittel auch – die Wirkung des Brustkrebsmedikaments sonst negativ beeinflussen kann.
Wichtig: Keine neuen Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt nehmen!
Um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden, sollten Sie daher alle Medikamente, auch pflanzliche Präparate, die Sie während der Behandlung mit Abemaciclib einnehmen oder die im Laufe der Behandlung neu hinzukommen, mit Ihrem Arzt besprechen.
Ist die Kombination von Abemaciclib mit einem interagierenden Arzneimittel unumgänglich, kann eine Dosisanpassung des Krebsmedikaments erforderlich sein. Gegebenenfalls ist auch der Austausch des ungeeigneten Präparats durch eine verträgliche Alternative eine Option.
Quellen:
- Fachinformation Verzenios® 50 mg/100 mg/150 mg Filmtabletten. 2024. Herausgeber: Eli Lilly Nederland B.V.
- Gebrauchsinformation Verzenios® 50 mg/100 mg/150 mg Filmtabletten. 2024. Herausgeber: Eli Lilly Nederland B.V. [online] www.patienteninfo-service.de.
