Vor allem zu Beginn der Einnahme von Nifedipin sind Kopfschmerzen nicht ungewöhnlich. Das gilt auch für Gewebeschwellungen durch Flüssigkeitsansammlung (Ödeme), deren Auftreten ebenfalls mit "sehr häufig", also mit einer Wahrscheinlichkeit von über 10%, eingestuft wird. Beide Nebenwirkungen gehen auf die (gewünschte) Gefäßerweiterung durch Nifedipin zurück.
Nifedipin ist vor allem ein Mittel gegen zu hohen Blutdruck. Der Wirkstoff entspannt die Muskulatur der Blutgefäße. Dadurch können sich diese nicht mehr so stark zusammenziehen. Die Blutgefäße werden also insgesamt etwas weiter gestellt und dadurch sinkt der Blutdruck.
Wirkungsweise
Nifedipin gehört chemisch gesehen zu den Dihydropyridinen und aus medizinischer Sicht zu den Kalziumantagonisten. Durch den verminderten Einstrom von Kalziumionen in die Muskelzellen können diese sich schlechter anspannen und zusammenziehen. Der Wirkstoff steht als Prototyp für die Gruppe von Kalziumkanalblockern vom Nifedipin-Typ. Im Gegensatz zu anderen Kalziumblockern üben die Medikamente vom Nifedipin-Typ ihre blockierende Wirkung in erster Linie an der glatten Gefäßmuskulatur aus.
Nifedipin wird vor allem zur Senkung von Bluthochdruck verordnet (primäre oder essentielle Hypertonie). Der Wirkstoff ist auch zugelassen zur Behandlung von Blutdruckkrisen, also in der Notfallsituation. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Angina pectoris. Das sind periodische Herzschmerzen infolge verengter Herzgefäße (Belastungsangina, Prinzmetal-Angina).
Nifedipin – gut zu wissen:
Wann nicht?
Wann darf Nifedipin (Adalat®) nicht eingenommen werden?
Es gibt eine Reihe von Situationen, in denen Sie auf die Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff Nifedipin verzichten sollten. Zu diesen Gegenanzeigen (Kontraindikationen) zählen:
- Schock
- Herzklappenverengung (Aortenstenose)
- instabile Angina Pectoris, die sich durch Beschwerden wie Schmerzen oder Engegefühl im Brustbereich im Ruhezustand äußert
- Herzinfarkt in den vergangenen vier Wochen
- gleichzeitige Einnahme von Rifampicin
- Schwangerschaft (mindestens bis zur 20. Woche)
- Stillen
Weitere Situationen, in den Vorsicht angeraten ist
Durch die Einnahme von Nifedipin kann es durch einen übermäßigen Blutdruckabfall mit reflektorisch beschleunigtem Herzschlag zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen. Eventuell können Angina Pectoris-Anfälle ausgelöst oder, wenn Sie an solchen bereits leiden, verschlimmert werden. Das Risiko besteht vor allem zu Beginn der Tabletteneinnahme. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ihr Blutdruck sehr niedrig ist (oberer Wert unter 90 mmHg) und bei einer unzureichend behandelten Herzmuskelschwäche. Ein deutlicher Blutdruckabfall kann zudem auftreten, wenn Sie dialysepflichtig sind und neben einem hohen Blutdruck ein vermindertes zirkulierendes Blutvolumen aufweisen.
Bei älteren Patienten ist bei einer Dauertherapie mit Nifedipin möglicherweise eine geringere Dosierung erforderlich. Weitere Hinweise zur Einnahme, insbesondere auch zu den zahlreichen Wechselwirkungen entnehmen Sie bitte der Gebrauchsinformation.
Wissenswertes
Quellen:
- Maucher, I V. Nifedipin. www.gelbe-liste.de.
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