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Was sind Anzeichen für eine Sehnervenentzündung (Optikusneuritis)? Kann eine Sehnervenentzündung auch an beiden Augen vorkommen? Bildet sich eine Sehnervenentzündung von allein wieder zurück?Wie oft ist die sogenannte Optikusneuritis ein Frühzeichen für Multiple Sklerose?

Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Sehnervenentzündung beantworten wir in folgendem Beitrag.

Einführung

Welche Formen der Sehnerv-Entzündung (Optikusneuritis) gibt es?

Bei einer Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) unterscheidet man im wesentlichen zwei Formen, die sich in dem Ort der Entzündungsstelle unterscheiden.

So kann es zu einer Entzündung an der Austrittstelle des Sehnervs am Augenhintergrund (Papillitis) kommen, oder aber zu einer Entzündung des Sehnervs hinter dem Auge (Retrobulbärneuritis). Beides sind Formen der Optikusneuritis.

Symptome

Wie macht sich eine Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) bemerkbar?

Eine Entzündung des Sehnervs (oder im Mediziner-Jargon: Optikusneuritis) kommt bei der Multiplen Sklerose in 20-30% der Fälle vor. Oft tritt sie bereits zu Beginn der Krankheit auf, manchmal aber auch erst im weiteren Verlauf.

Es kann zu plötzlichen oder über Tage bestehenden Sehstörungen kommen. Dabei geben viele Betroffene an, wie durch einen Nebel, Schleier oder Milchglas zu sehen. Daneben kann es zu mehr oder weniger ausgeprägtem unscharfem Sehen kommen. Auch ein Sehverlust ist möglich. Mitunter kann auch eine gestörte Farbwahrnehmung, vor allem der Farbe Rot auftreten.

Eine Sehnervenentzündung kommt meist nicht aus heiterem Himmel, sondern kündigt sich vorher an. Bereits im Vorfeld klagen viele Betroffene häufig über Schmerzen in der Augengegend, die sich bei Bewegung verschlimmern.

Kann eine Sehnervenentzündung (Optikusneuritis) auch an beiden Augen vorkommen?

Ja, das ist möglich. In den meisten Fällen tritt die Optikusneuritis jedoch einseitig auf. Kommt es tatsächlich zu einer Entzündung beider Sehnerven, kann das sowohl nacheinander als auch gleichzeitig passieren.

Die Behandlung ist die gleiche. Die Betroffenen erhalten meist Kortison, um die Entzündung zurückzudrängen und die Beschwerden zu lindern.

Prognose

Bildet sich eine Sehnervenentzündung (Optikusneuritis) von allein wieder zurück?

In den meisten Fällen heilt eine Optikusneuritis von selbst und folgenlos wieder ab. Das kann allerdings einige Wochen, manchmal auch Monate und seltener auch noch länger dauern.

Manchmal bleibt auch nach Abklingen der Entzündung das Farbensehen beeinträchtigt. Und einige Personen sehen dauerhaft schlechter und büßen damit einen Teil ihrer Sehkraft ein. Das ist aber eher die Ausnahme.

Obwohl die Optikusneuritis von selbst ausheilt, wird therapeutisch unterstützend häufig hochdosiertes Kortison eingesetzt, um die Entzündung einzudämmen und die Beschwerden schneller zu lindern.

Bedeutet eine Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis), dass man später Multiple Sklerose bekommt?

Eine Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) ist ein häufiges Erstsymptom der Multiplen Sklerose (MS). Sie kann aber auch im späteren Verlauf der Krankheit vorkommen. Allerdings heißt das nicht, dass eine Sehnervenentzündung auch mit Sicherheit zu einer MS führt.

Dennoch erleiden überzufällig häufig Menschen eine Optikusneuritis, die später an MS erkranken. Das Risiko lässt sich am ehesten einschätzen, indem mit der Magnetresonanztomographie (MRT) nach Läsionen im Gehirn und Rückenmark gefahndet wird.

Quellen:

  • Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-050LGl_S2e_Diagnose-Therapie-Multiplen-Sklerose-Neuromyelitis-Optica-Spektrum-MOG-IgG-assoziierte_Erkrankungen_2021-05_1.pdf

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Haupt-Autorin
Dr. med. Susanne Endres
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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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