Unabhängig davon, ob Sie sich im Rahmen des Prostatakarzinoms einer Operation, Bestrahlung oder Hormontherapie aussetzen müssen oder mussten – fast alle Formen der Behandlung beeinträchtigen die Zeugungsfähigkeit in der Regel sehr stark.
Wenn noch Kinderwunsch besteht
Da der Prostatakrebs normalerweise eine Erkrankung des älteren Mannes darstellt, haben die meisten Betroffenen weniger mit der Thematik zu tun. Dennoch kann es sein, dass Sie eben doch zu den wenigen jüngeren Erkrankten gehören oder aufgrund einer jüngeren Partnerin noch nicht vollständig mit der Familienplanung abgeschlossen haben.
In solchen Fällen sollten Sie sich möglichst vor Beginn einer Behandlung zum Thema "Krebs und Kinderwunsch" informieren und sich ggf. zusammen mit Ihrer Partnerin individuell beraten lassen. Es gibt manchmal mehr Möglichkeiten, als man denkt.
Das steckt hinter der Zeugungsunfähigkeit
Anders als manch einer vielleicht annimmt, ist die Zeugungsfähigkeit bei Prostatakrebs nicht allein dadurch beeinträchtigt, dass sich die Behandlung auf das sexuelle Interesse und die Erektionsfähigkeit auswirken kann. Vielmehr ist es so, dass beispielsweise bei der radikalen Prostatektomie auch die Samenbläschen und Teile der Samenleiter mit entfernt werden. Folge ist, dass trotz intakter Spermienproduktion in den Hoden und einer uneingeschränkten Orgasmusfähigkeit kein Samenerguss mehr erfolgen kann.
Auch eine Bestrahlung kann übrigens zu einer Störung der Funktion von Samenleiter und Samenbläschen führen, das Risiko ist allerdings niedriger als bei einer Operation. Eine Antihormontherapie behindert die Bildung gesunder Spermien wiederum sehr stark, so dass die Fruchtbarkeit während dieser Behandlungsform normalerweise verlorengeht. Das Gute hierbei ist, dass sich die Samenbildung bei einer Unterbrechung der Therapie wieder erholen kann.
Informieren Sie sich
Wie bereits erwähnt gibt es durchaus die Option, trotz einer Krebserkrankung noch Kinder zu zeugen. Eine Möglichkeit für Sie könnte beispielsweise das Einfrieren von Sperma sein. Eventuell bietet auch die Entnahme gesunder Spermien aus den Hoden oder Nebenhoden eine Alternative. Diese kann man dann für eine künstliche Befruchtung aufbereiten lassen.
Um sich professionell beraten zu lassen, gibt es sowohl Kliniken als auch Praxen, die auf das Thema Kinderwunsch spezialisiert sind. Ihr Urologe kann Ihnen diesbezüglich sicherlich ortsnahe Adressen benennen. Sprechen Sie ihn auf das Thema an.
Nicht unwichtig ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch die Frage nach einer möglichen Kostenübernahme. Hierfür stehen Ihnen die Ansprechpartner Ihrer Krankenversicherung Rede und Antwort.