Bei manchen vom Prostatakrebs betroffenen Männern ist es erforderlich, im Rahmen der Prostatektomie auch die umliegenden Beckenlymphknoten zu entfernen. Der Eingriff geht nicht selten mit einem Lymphödem einher, das ggf. physiotherapeutisch behandelt werden muss.
Entfernung nicht immer sinnvoll
Wenn das Prostatakarzinom streut, dann in der Regel zunächst in die Lymphknoten, die die Prostata unmittelbar umgeben. Die gezielte Untersuchung, ob und wie viele dieser Lymphknoten befallen sind, wird in der Regel nur durchgeführt, wenn die Aussicht auf Heilung besteht.
In diesem Zusammenhang sollte man nämlich wissen: Je mehr Lymphknoten betroffen sind, umso größer ist die Gefahr, dass die Krankheit nicht dauerhaft zurückgedrängt werden kann. In solchen Fällen bietet eine Bestrahlung ggf. in Kombination mit einer antihormonellen Therapie oft bessere Chancen als die Operation.
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Wenn die Lymphe nicht mehr abfließt
Wenn in Ihrem Fall eine Entfernung der Lymphnoten (Lymphadenektomie) erforderlich und sinnvoll ist, dann sollten Sie wissen, dass der Eingriff mit einem gewissen Risiko für ein Lymphödem einhergeht. Hierbei handelt es sich um die Einlagerung von Flüssigkeit ins Gewebe aufgrund geschädigter Lymphbahnen. Je mehr Lymphbahnen im Bereich des Beckenbodens durchtrennt werden mussten, desto größer ist die Gefahr, dass die Lymphe nicht mehr abfließen kann und ein Ödem entsteht.
Was Sie tun können
Sollten Sie, auch Monate nach dem operativen Eingriff, eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung am Unterbauch, am Genital oder in den Beinen bemerken, suchen Sie bitte möglichst zeitnah einen Arzt auf. Eine dauerhafte Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen kann im schlimmsten Fall zur Zerstörung von Gewebe führen.
Je nach Ausprägung des Lymphödems wird man Ihnen unter Umständen eine manuelle Lymphdrainage beim Physiotherapeuten und ggf. Kompressionsstrümpfe o. ä. verordnen. Auch speziell auf Sie ausgelegte regelmäßige Bewegungsübungen können den Lymphfluss fördern und Ihnen Linderung verschaffen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Aufgrund der geschädigten Lymphbahnen werden Sie immer dazu neigen, ein Lymphödem zu entwickeln. Aus diesem Grund sollten Sie im Alltag gewisse Verhaltensmaßnahmen beherzigen:
- Tragen Sie möglichst keine zu enge, einschnürende Kleidung, Strümpfe o. ä.
- Meiden Sie langes Sitzen.
- Bewegen Sie sich ausreichend.
- Jegliche Verletzungen im Bereich der betroffenen Körperareale sollten vermieden werden. Dazu gehören neben Blutabnahmen auch Infusions- und Spritzenbehandlungen.
- Meiden Sie Sonnenbrände und Insektenstiche.
- Achten Sie auf eine regelmäßige Pflege der betroffenen Hautareale.