Was verursacht die Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte)? Und wie kann die Hauterkrankung behandelt werden? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Beitrag.
Basiswissen
Was ist eine Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)?
Die Kleienpilzflechte ist eine oberflächliche, nicht ansteckende Pilzinfektion der Haut, bei der es zu einem übermäßigen Wachstum des körpereigenen Hautpilzes Malassezia furfur (Synonym: Pityrosporum orbiculare und ovale) kommt. Sie ist eine weit verbreitete Hautkrankheit, die jedoch verstärkt in subtropischen und tropischen Ländern vorkommt. In unseren Breitengraden tritt sie entsprechend häufiger in den Sommermonaten auf.
Starkes Schwitzen wirkt sich ungünstig aus
Begünstigende Faktoren sind u. a. vermehrtes Schwitzen sowie eine verstärkte Talgbildung (Seborrhoe). Betroffen sind daher meist die talgdrüsenreichen Rücken- und Brustpartien, vor allem bei jungen Erwachsenen.
Weitere Risikofaktoren, die eine Kleienpilzflechte begünstigen können, sind u. a.:
- feucht-warmes Klima
- Körperöle bzw. fetthaltige Pflegeprodukte/Kosmetika, die die Hautporen verschließen können
- evtl. eine genetische Veranlagung
- Übergewicht
- ein geschwächtes Immunsystem (z. B. durch bestimmte Medikamente, Erkrankungen)
Symptome
Welche Symptome sprechen für eine Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte)?
Eine Kleienpilzflechte geht typischerweise mit folgenden Symptomen einher:
- am Anfang kleine runde bis ovale Hautflecken mit kleieförmiger Schuppung, die später zu größeren, unregelmäßigen Flecken zusammenwachsen können
- der Farbton der Flecken kann von weiß-gelblich, über rosa zu rötlich-braun variieren
- die Hautveränderungen sind überwiegend in der Brustmitte und am oberen Rücken lokalisiert (der sogenannten vorderen und hinteren Schweißrinne) – Ausbreitungen Richtung Nacken, Gesicht und Oberarme sind möglich
- wenig bis gar kein Juckreiz
Im Sommer sind die Flecken weiß
Da die von Kleienpilzflechte betroffenen Hautareale kaum Sonnenstrahlen (UV-Strahlen) hindurchlassen, kann der Körper an diesen Stellen auch kein Melanin bilden. Zudem produziert der Hautpilz selbst bestimmte Stoffe, welche die Haut vor UV-Licht schützen.
Neben den anfangs bräunlichen Hautveränderungen kommt es somit im Verlauf häufig auch zu weißen Flecken (Hypopigmentierungen), die sich dann im Sommer besonders gut gegen die restliche sonnengebräunte Haut abheben.
Ist die Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte) ansteckend?
Nein, eine Pityriasis versicolor ist nicht ansteckend. Hintergrund dieser harmlosen Hauterkrankung ist eine unter bestimmten Bedingungen (z. B. starkes Schwitzen, verstärkte Talgproduktion) einsetzende Aktivierung und übermäßige Ausbreitung des körpereigenen Hefepilzes Malassezia furfur.
Behandlung
Wie behandelt man die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)?
Eine Kleienpilzflechte kann sich über den ganzen Körper ausbreiten und sollte daher immer behandelt werden. Hierfür kann man die komplette Haut (inkl. Kopfhaut) beispielsweise mit einem alkoholhaltigen Antipilzmittel wie Epi-Pevaryl® P.v. 1 % Lösung einreiben.
Eine 3-Tage-Therapie
Die o. g. Lösung wird in der Regel an drei aufeinanderfolgenden Abenden nach dem Duschen auf den noch nassen Körper sowie auf der Kopfhaut verrieben. Nach dem Einwirken über Nacht wird der eingetrocknete Schaum am nächsten Morgen sorgfältig abgespült.
Um eine möglichst effektive Behandlung zu erzielen, sollte pro Anwendung der komplette Inhalt eines Beutels aufgebraucht werden.
Die Kopfhaut muss man ggf. länger behandeln
Da sich der auslösende Hefepilz Malassezia furfur besonders gerne auf dem Kopf ansiedelt, empfiehlt sich in manchen Fällen zudem eine ergänzende, längere Anwendung mit einem Antipilzshampoo (z. B. Ketozolin® Shampoo).
Eine Therapie mit innerlich wirkenden Medikamenten ist dagegen nur äußerst selten notwendig.
Vorbeugung
Wie kann man einer Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) vorbeugen?
Allgemeine Maßnahmen, die dabei helfen könnten, das Erkrankungsrisiko einer Kleienpilzflechte zu minimieren, sind u. a. folgende:
- Achten Sie auf geeignete Kleidung. Tragen Sie insbesondere bei heißem Wetter luftige, weite Kleidung aus Baumwolle oder Leinen und wechseln Sie diese täglich.
- Verwenden Sie nach Möglichkeit nur Hautpflegeprodukte, die nicht ölhaltig sind.
- Duschen Sie regelmäßig mit auf den Haut-pH-Wert von 5,5 eingestellten Syndets. Übertreiben Sie es aber nicht! Wenn Sie die Haut zu oft bzw. zu aggressiv waschen, schadet das dem Säureschutzmantel Ihrer Haut und das fördert wiederum die erneute Ausbreitung der lästigen Hefepilze.
Noch ein Extra-Tipp:
Wussten Sie, wie wichtig Mikronährstoffe für Ihre Gesundheit sind?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Dirschka Th. et al. Klinikleitfaden Dermatologie. 3. Auflage. München; Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, 2011.
- Altmeyer P. Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. 2. Auflage. Heidelberg; Springer, 2005
- Braun-Falco O. et al. Dermatologie und Venerologie. 5. Auflage. Heidelberg; Springer Medizin Verlag 2005