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Was ist eine Mekonium-Aspiration bei Neugeborenen? Wie gefährlich ist sie und wie wird sie behandelt? Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Ursache

Was ist eine Mekonium-Aspiration?

Relativ viele, nämlich 13% aller lebenden Neugeborenen werden aus mekoniumhaltigem Fruchtwasser geboren. Auf deutsch: Sie haben schon kurz vor der Geburt Stuhlgang gehabt. Jedes Zehnte bis Zwanzigste (5-12%) von diesen aspiriert das Mekonium, atmet also das verunreinigte Fruchtwasser in die Lunge ein, und entwickelt anschließend ein Mekonium-Aspirations-Syndrom (MAS).

Beides, die Abgabe des Kindspechs ins Fruchtwasser und die anschließende Einatmung, ist meist eine Reaktion auf Atemnot, wie sie bei unzureichender Sauerstoffversorgung durch die Plazenta auftritt. In der Folge kann das Mekonium bei der Geburt die Atemwege verlegen, wodurch die Lungenbläschen (Alveolen) zusammenfallen. Durch Luftstau in den teilweise blockierten Bronchien kann es außerdem zu einer Überblähung der Lunge kommen. Lungenriss und -kollaps (Pneumothorax) drohen dann als Komplikation.

Vor allem bei übertragenen Kindern, die von nur noch wenig Fruchtwasser umgeben sind, kommt es häufig zu schweren MAS-Verläufen, da das recht feste Mekonium die Atemwege stärker verschließt.

Behandlung

Wie wird eine Mekonium-Aspiration behandelt?

Die Vorbeugung gegen ein Mekonium-Aspirations-Syndrom (MAS) beginnt schon im Kreißsaal. Ist das Fruchtwasser mekoniumhaltig (enthält kindlichen Stuhl) oder das Kind mekoniumverschmiert, sollten Mund, Nase und Rachen sofort bei Durchtritt des Kopfes, also noch während der Geburt, abgesaugt werden.

Nach vollständiger Entwicklung des Neugeborenen wird ein Absaugkatheter durch die Luftröhre eingeführt, um das Kindspech zu entfernen. Da aber das Mekonium-Aspirations-Syndrom in der Mehrzahl der Fälle vermutlich schon vor Beginn des eigentlichen Geburtsvorganges eintritt, können beide Maßnahmen sein Auftreten kaum verhindern.

Oft genügt reine Beobachtung

Atmet das Kind nach der Absaugung normal und ist seine Muskelspannung ausreichend, kann es zunächst unter sorgfältiger Beobachtung – vor allem hinsichtlich der Atmung – wie ein gesund geborenes Kind weiter versorgt werden. Andernfalls wird seine Lunge auf der Säuglingsstation wieder mehrmals abgesaugt. Möglicherweise werden zusätzlich die Luftröhre und die Bronchien mit einer verdünnten sogenannten Surfactant-Lösung gespült. Der kleine Patient wird mit Sauerstoff versorgt und nötigenfalls an ein Beatmungsgerät angeschlossen.

Wichtig ist die engmaschige Überwachung, um Anzeichen ernster Komplikationen wie Lungenhochdruck oder Pneumothorax (Luft schnürt von außen die Lungen ein) zu erkennen. Falls erforderlich, erfolgen Maßnahmen zur Kreislaufstabilisierung und eine intensivmedizinische Betreuung auf der Kinderintensivstation.

Noch ein Extra-Tipp:
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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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