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Die Mastitis ist eine Entzündung der Brust. In den allermeisten Fällen sind Mütter im Wochenbett betroffen. Bei allen anderen Frauen sollte eine entzündete Brust umgehend abgeklärt werden.

Ursachen

Risikofaktor Stillen

Beim Stillen reichen kleinste Hautläsionen, um Erregern aus dem Nasen-Rachen-Bereich des Säuglings Einlass ins weibliche Brustgewebe zu verschaffen. Verantwortlich sind meist sogenannte Staphylokokken, eine bestimmte Bakterienart. Sie verursachen eine lokale Schwellung und Rötung, Schmerzen und oft auch Fieber sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Diese häufigste Form der Brustentzündung wird auch "Mastitis puerperalis" genannt. Typischerweise tritt sie in der zweiten Woche nach der Geburt auf.

Brustentzündung ohne Stillen

Weitaus seltener ist die sogenannte "Mastitis non puerperalis", die unabhängig vom Stillen auftritt. Auch hier sind die Erreger meist Staphylokokken, die über die Milchgänge ins Brustgewebe eindringen. Verletzungen und Piercings erleichtern ihnen den Eintritt. Aber auch manche Medikamente und hormonell bedingte Veränderungen der Brust können eine solche Entzündung begünstigen. Wenn keine Erreger zu finden sind, spricht man auch von einer "abakteriellen Mastitis". Die Ursache bleibt in solchen Fällen oft unklar.

Typische Entzündungszeichen wie Schmerzen, Rötung und Schwellung finden sich auch bei dieser eher ungewöhnlichen Form der Mastitis, Fieber ist jedoch seltener. Außerdem können sie benachbarten Lymphknoten in der Achselhöhle vergrößert sein.

Behandlung

Was kann ich bei einer Brustentzündung tun?

Wenn sich Ihre Brust zu röten und zu erwärmen beginnt und Sie zudem noch Verhärtungen spüren, kann das ein Hinweis auf eine Brustentzündung sein. Dann können Sie es zunächst mit kühlenden Umschlägen versuchen. Hilfreich ist auch, die Brust so ruhig wie möglich zu halten, also zum Beispiel einen fest sitzenden BH zu tragen. Um einen Milchstau zu verhindern, sollte abgepumpt werden.

Falls dies keine Besserung bringt oder sogar noch hohes Fieber mit Schüttelfrost hinzutritt, sollten Sie umgehend Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Eine Brustentzündung beim Stillen entsteht in 95% der Fälle durch Bakterien, und zwar durch sogenannte Staphylokokken. Wenn die oben beschriebenen Maßnahmen zu keiner Besserung führen, kann auch manchmal eine Einnahme von Antibiotika notwendig werden. Wenn es die Schmerzen zulassen, können Sie prinzipiell auch mit dieser Brust weiter stillen. Oft empfiehlt es sich aber, der Brust ein paar Tage Ruhe zu gönnen. Manchmal muss sogar der Milchfluss medikamentös gebremst werden.

Wenn sich die Erreger abkapseln und sich ein Abszess bildet, muss der Arzt unter Umständen zum Skalpell greifen, um die Eiteransammlung zu entfernen.

Wie wird die Mastitis ohne Stillen behandelt?

Die Behandlung besteht ebenfalls aus einer lindernden Kühlung und Fixierung der Brust mit festen BHs. Auch Antibiotika, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente sowie bestimmte Hormonblocker können zum Einsatz kommen. Bei einem Abszess hilft wiederum nur ein gezielter Schnitt, ggf. mit Einlage einer Drainage, damit der Eiter kontinuierlich abfließen kann.

Krebs im Tarnkleid

Eine Mastitis non puerperalis sollte stets hellhörig machen. Zur weiteren Abklärung sind oft gezielte Untersuchungen wie Röntgen oder Ultraschall notwendig. Manchmal wird sogar eine kleine Gewebeprobe entnommen, um der schmerzhaften Hautveränderung auf die Schliche zu kommen.

Denn hinter einer vermeintlichen Brustentzündung kann sich auch eine ernsthafte Erkrankung verbergen. Manche Arten von Brustkrebs befallen die Haut oder die Brustwarze und können einer Entzündung zum Verwechseln ähnlich sehen. So geht das sogenannte "inflammatorische Mammakarzinom" ebenfalls mit Hausrötungen einher. Eine weitere Sonderform von Brustkrebs, der "Morbus Paget", breitet sich eher ekzemartig von der Brustwarze aus.

Sollten Sie derartige Veränderungen bei sich bemerken, dann zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Je früher eine bösartige Erkrankung entdeckt wird, umso besser. Und vielleicht ist es ja doch nur eine "harmlose" Entzündung, die sich mit geeigneten Mitteln rasch wieder zurückbildet.

Noch ein Extra-Tipp:
Wussten Sie, wie wichtig Mikronährstoffe für Ihre Gesundheit sind?
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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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