Wenn Sie bei Ihrem Sohn einen leeren Hodensack bemerken (der dann oft auch zusammengeschrumpelt ist), muss das nicht unbedingt Anlass zur Sorge sein. Zumal, wenn es über die überwiegende Präsenz des Hodens an seinem vorgesehen Platz keine Zweifel gibt. Denn dann liegt bei Ihrem Filius vermutlich ein sogenannter Pendelhoden vor.
Beim Pendelhoden handelt es sich um einen überdurchschnittlich kräftigen Muskelreflex (Kremasterreflex). Dieser zieht einen oder auch beide Hoden auf äußere Reize hin, z.B. bei kalter Umgebung, weit nach oben, so dass sie nicht mehr tastbar sind. Ist der (Kälte-) Reiz vorbei oder wird in geeigneter Weise „nachgeholfen“, etwa durch warmes Badewasser, wandert der Hoden zurück und füllt seinen Hodensack sicht- und tastbar.
Zur sicheren Abgrenzung von einem therapiebedürftigen Hodenhochstand oder einer anderen Ursache ist der Besuch beim Kinderarzt angeraten. Das harmlose Phänomen des Pendelhodens ist bei Kindern um das 3. Lebensjahr herum besonders stark ausgeprägt und verunsichert durch Vortäuschung eines (echten) Hodenhochstands gerne mal Eltern und Hausärzte.