Was ist ein Hagelkorn? Woran erkennt man es, was kann man dagegen tun? In diesem Kapitel beantworten wir die wichtigsten Fragen dazu.
Definition
Was ist ein Hagelkorn?
Ein Hagelkorn (Chalazion) ist ein Knötchen am Augenlid, das sich durch Verschluss des Ausführungsgangs einer Talgdrüse bildet. Je nach Drüsenart (Meibom- bzw. Zeis-Drüse) lässt sich ein tiefes von einem oberflächlichen Hagelkorn unterscheiden.
Der mangelnde Sekretabfluss führt zu einer Einwanderung von Entzündungszellen (Fibroblasten, Lymphozyten und Plasmazellen) mit dem Ergebnis einer chronischen granulomatösen Entzündung. Bakterien sind nicht beteiligt, allenfalls indirekt. Denn die langsam zunehmende Auftreibung im Lidrand entwickelt sich häufig aus der Hinterlassenschaft eines – bakteriell verursachten – Gerstenkorns.
Das Hagelkorn ist hautfarben oder weißlich und abgesehen von der darüber liegenden Haut nicht verschieblich. Die Heilung kann Monate dauern.
Symptome
Welche Beschwerden macht ein Hagelkorn?
Eigentlich macht ein Hagelkorn keine bis nur geringe Beschwerden und ist in aller Regel nicht (druck-) schmerzhaft. Als störend kann es trotzdem empfunden werden, wenn es groß wird und die Haut darüber spannt.
Was kann es außer einem Hagelkorn noch sein?
Ein Knötchen am Augenrand muß nicht immer ein Hagelkorn sein. Auch andere Krankheiten können ganz ähnlich aussehen.
Hierzu zählen z.B.:
- Gerstenkorn: Schwellung am Lidrand durch bakterielle Entzündung einer Talgdrüse; sehr schmerzhaft.
- Meibom-Karzinom: Krebs der Meibom-Drüsen
- Basaliom: Bösartiger Tumor der Haut, der zwar nicht streut, aber tief in das Gewebe wächst, falls er nicht rechtzeitig behandelt wird.
Behandlung
Wie wird ein Hagelkorn behandelt?
Ein Hagelkorn heilt in vielen Fällen spontan ab, deshalb kann zunächst abgewartet werden. Eine Wärmebehandlung (z.B. mit warmen Kompressen) ist in über der Hälfte der Fälle hilfreich.
Da das Hagelkorn nicht durch Bakterien verursacht wird, ist eine Behandlung mit Antibiotika meist nicht sinnvoll. Höchstens dann, wenn gleichzeitig ein Infekt vorliegen sollte.
OP bei hartnäckigem Hagelkorn
In ausgeprägten Fällen kann auch eine operative Behandlung sinnvoll sein, bei der das verkapselte Gewebe in einem kleinen Eingriff in örtlicher Betäubung entfernt wird. Das chirurgische Vorgehen beim Augenarzt kommt in Frage, wenn sich auf Dauer keinerlei Heilungstendenz abzeichnet und die Beschwerden so stark sind, dass eine Entfernung des Hagelkorns notwendig erscheint. Die vollständige Entfernung von Kapselresten vermindert zudem die Rückfallgefahr.
Eine weitere medikamentöse Behandlungsoption ist die örtliche Injektion von Kortison-Wirkstoffen (z.B. Triamcinolon).
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Quellen:
- Grehn F, Augenheilkunde. Springer Verlag. (2006)