Beides sind Knötchen am Auge, beide können stören und von beiden sollte man die Finger lassen, wenn man nicht gerade der behandelnde Arzt ist. Soweit zu den Gemeinsamkeiten.
Die Entstehung der beiden Gebilde ist aber unterschiedlich: Beim Gerstenkorn (Hordeolum) entzünden sich die Liddrüsen aufgrund einer bakteriellen, meist eitrigen Infektion. Dagegen beruht die chronische Entzündung mit Gewebeverkapselung beim Hagelkorn (Chalazion) auf einem Sekretstau wegen blockiertem Ausführungsgang der Drüsen. Zu der Verstopfung mit nachfolgendem Hagelkorn kann es im Anschluss an ein Gerstenkorn kommen.
Schmerzhaft ist normalerweise nur das Gerstenkorn, das nach Aufbrechen und Abfließen des Eiters dafür zu schnellerer Heilung neigt. In beiden Fällen ist die Spontanheilung wahrscheinlich. Falls nicht, kann bei beiden mit Wärme nachgeholfen werden oder in seltenen Fällen mit einem kleinen chirurgischen Eingriff. Auf einem Herumdrücken ist sowohl beim Gersten- wie auch beim Hagelkorn dringend zu verzichten!
Quellen:
- Grehn F, Augenheilkunde. Springer Verlag. (2006)