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Was ist eine Gynäkomastie? Wie kommt es zu einer Vergrößerung der männlichen Brust? Und was kann man dagegen tun? Mehr dazu in folgendem Beitrag.

Einleitung

Was ist eine Gynäkomastie?

Eine Volumenzunahme der männlichen Brust ist für viele Betroffene sehr belastend. Nicht immer ist die Ursache der sogenannten Gynäkomastie auf den ersten Blick zu finden. Hormonelle Störungen oder Nebenwirkungen von Tabletten sind nur einige Faktoren, die die Gewebeveränderung auslösen können. Bildet sich die Gynäkomastie dauerhaft nicht zurück und wird als kosmetisch störend empfunden, ist eine Operation meistens das Mittel der Wahl.

Ursachen

Wodurch kann eine Brustvergrößerung beim Mann bedingt sein?

Die Vergrößerung der männlichen Brustdrüse wird als Gynäkomastie bezeichnet. In verschiedenen Altersstufen ist sie völlig natürlich: So zeigt ein Großteil aller Neugeborenen kurzzeitig eine solche Veränderung. Auch bei rund 50% aller männlichen Jugendlichen schwillt der Brustdrüsenkörper rund um die Pubertät für 1-2 Jahre leicht an.

Der letzte natürliche Altersgipfel betrifft Männer im Seniorenalter. In all diesen Fällen kann die Anschwellung ein- oder auch beidseitig sein und ist mehr oder weniger deutlich sichtbar.

Die Ursache für eine Gynäkomastie ist meist ein zeitweises Ungleichgewicht der Geschlechtshormone Androgen und Östrogen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen reguliert sich dieses mit der weiteren Ausreifung und bedarf in der Regel keinerlei Behandlung.

„Prüfung auf Herz und Nieren“ essentiell

Im mittleren Erwachsenenalter und bei allen zweifelhaften Befunden sollte die männliche Brustvergrößerung aber unbedingt ärztlich überprüft werden. Häufig stecken nämlich auch andere Ursachen hinter einer übermäßigen Brustdrüsenschwellung. Insbesondere müssen im Verdachtsfall einige Krankheiten ausgeschlossen werden – vor allem Schilddrüsenleiden, diverse Tumoren, Nieren- oder Lebererkrankungen sowie genetische Veränderungen wie das sogenannte Klinefelter-Syndrom.

Desweiteren können auch verschiedene Medikamente zu einer Gynäkomastie führen – dieses insbesondere in höherem Alter, wenn der Organismus Arzneimittel langsamer verstoffwechselt. Zu nennen sind hier beispielsweise Antiandrogene, diverse Herz-Medikamente, Mittel gegen Magenübersäuerung, einige Antibiotika sowie eine Reihe von Psychopharmaka.

Auch Alkohol kann Gynäkomastie verursachen

Zuguterletzt muss auch der Konsum von Drogen und Rauschmitteln genau abgeklärt werden, denn Alkohol, Amphetamine, Marihuana, Heroin und Co können ebenfalls hinter solch einer Problematik stecken. Wichtig ist bei einer ärztlichen Abklärung also eine sorgfältig erhobene Vorgeschichte und Offenheit bezüglich aller eingenommenen Substanzen. Die Diagnose kann meist schon durch eine gründliche körperliche Untersuchung gestellt werden – bei Bedarf ergänzt durch Bluttests und Ultraschall.

Drüsenschwellung oder reines Fettdepot?

Ganz wichtig ist übrigens die Unterscheidung zwischen einer echten Gynäkomastie (also einer expliziten Anschwellung der Brustdrüse) und einer sogenannten Pseudo-Gynäkomastie. Bei letzterer sind die Drüsen unauffällig – es handelt sich lediglich um eine beidseitige Ansammlung von Fett im Brustbereich übergewichtiger Männer.

Die genaue Diagnostik und Ursachenklärung ist essentiell, weil sich daraus erst die diversen Behandlungsoptionen ableiten: Abwarten, Grundkrankheit behandeln, Medikamente wechseln, Drogen absetzen oder – im Falle ästhetischer Probleme und längerfristigem Verlauf – auch die Entfernung des überschüssigen Gewebes durch Operation oder Fettabsaugung.

Therapie allgemein

Wie kann man eine Gynäkomastie behandeln?

Wenn beim erwachsenen Mann die Brustdrüse ein- oder beidseitig vergrößert ist, sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen. Zwar sind die Symptome einer solchen Gynäkomastie meist nur gering in Form von eventueller Druckempfindlichkeit, leichter Schmerzhaftigkeit oder einer wenig sichtbaren Erhabenheit.

Da diverse Krankheiten, Medikamenten-Nebenwirkungen oder auch Effekte von Drogen hinter der Symptomatik stecken können, sollten die Ursachen aber umfassend aufgeklärt werden.

Ursache weg = Brustschwellung weg?!

Erfahrene Mediziner für Innere Medizin oder auch Andrologen/Urologen finden meist schon nach einem Aufnahmegespräch und einer körperlichen Untersuchung erste Hinweise für die Gründe und würden im Bedarfsfall eine weitergehende Diagnostik mit Labortests oder bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie etc. einleiten. Die Therapie der Ursprungserkrankung oder das Absetzen/ Wechseln der verursachenden Arznei- bzw. Rauschmittel führt in vielen Fällen bereits zur Rückbildung der männlichen Brustvergrößerung. Speziell bei hormonellen Grunderkrankungen kann auch eine medikamentöse Behandlung notwendig sein.

Eine Verfettung beider Brustansätze bei übergewichtigen Männern ist übrigens keine echte Gynäkomastie – die Mediziner sprechen hier von Pseudo-Gynäkomastie. Dabei hilft lediglich eine konsequente Gewichtsabnahme plus Oberkörpertraining zu einem idealtypisch männlichen Erscheinungsbild.

Oft hilft nur die OP

Häufig kommt es allerdings vor, dass sich der vergrößerte Brustansatz weder durch Diät noch – im Falle einer echten Gynäkomastie – durch Behandlung der Ursache ästhetisch ansprechend zurückbildet. Dieses umso seltener, je länger die Vergrößerung bisher vorgelegen hat. Dann hilft bezüglich der gegebenenfalls störenden Optik meist nur eine Gewebeabtragung mittels OP oder Fettabsaugung. In den meisten Fällen ist dabei die Kombination aus offenem operativem Verfahren (der sogenannten subkutanen Mastektomie) und einer angleichenden Fettabsaugung (einer Liposuktion) die beste Wahl für ein kosmetisch gutes Ergebnis.

Operation

Operative Korrektur einer Gynäkomastie: Was sollte man wissen?

Die Vergrößerung der männlichen Brust ist ein relativ häufiges Phänomen und kann vielfältige Ursachen haben: natürliche Reifeprozesse im Jugendalter, Begleiterscheinung von bestimmten Arzneistoffen, Symptom einer Erkrankung oder einfach der Effekt einer Fettleibigkeit.

Zunächst sollten die Gründe für eine sogenannte Gynäkomastie gefunden und – insbesondere im Falle von hormonellen oder sonstigen Erkrankungen – entsprechend behandelt werden. Bei primärem Übergewicht hilft eine konsequente Diät und Sport meist auch gegen die Fettdepots an der Brust. In all diesen Fällen kann sich die Brustschwellung anschließend wieder zurückbilden – oftmals passiert das trotz richtigem Behandlungsansatz aber nicht. Wenn die Vergrößerung zum ästhetischen und somit meist psychischen Problem wird, kann eine operative Korrektur meist zu einem befriedigenden Ergebnis führen.

Kaum Narben nach Gynäkomastie-OP

Bei solch einer OP geht es darum, den vergrößerten Drüsen- und Fettkörper zu reduzieren und bei Bedarf auch die Brustwarze optisch anzupassen – das heißt in dem Fall meist, sie zu verkleinern oder leicht zu verschieben. Je nach Ausgangslage kommt bei Vergrößerung der männlichen Brust eine offene Operation (die sogenannte subkutane Mastektomie), eine Fettabsaugung (also eine Liposuktion) oder häufig auch eine Kombination aus beiden Verfahren infrage. Der Hautschnitt mit Skalpell wird in der Regel innerhalb oder rund um die Brustwarze gesetzt, sodass es später kaum sichtbare Narbenbildung gibt. Nur bei sehr ausgeprägten Befunden, in denen auch überschüssige Haut entfernt werden muss, bedarf es einer großzügigeren Schnittführung und damit resultieren auch feine Narben auf der äußeren Haut.

Risikoarm und effektiv

Anschließend wird Drüsengewebe und Fett entfernt, wobei eine begleitende Liposuktion die symmetrische Angleichung der Brustkontur unterstützen kann und sich auch günstig auf die Blutungswahrscheinlichkeit auswirkt. (Bei Vorliegen einer leichten Form einer reinen Brustverfettung kann im Einzelfall auch eine alleinige Liposuktion ausreichen).

Zum Schluss wird vernäht und der Patient mit einem elastischen Verband bzw. Mieder versorgt, welcher in den ersten 2 - 4Wochen zumindest tagsüber getragen werden sollte. Eventuelle Schwellungen, Wundschmerzen oder Einblutungen gehen nach kurzer Zeit von selbst weg – generell gilt der Eingriff als sehr risikoarm. In den ersten Wochen sollte körperliche Anstrengung und Sport vermieden werden. Die künftige Brustkontur ist meist erst nach etwa drei Monaten endgültig sichtbar. Diverse Untersuchungen bestätigen, dass die überwiegende Zahl der behandelten Patienten mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist.

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Quellen:

  • Gynäkomastie. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen www.dgpraec.de.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
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  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
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