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Ja. Eine ganze Reihe an Medikamenten, die den Cholesterinspiegel im Blut senken, können mitunter auch Erektionsprobleme verursachen. Das ist zwar selten, aber es kommt vor.

Für folgende Wirkstoffe ist diese Nebenwirkung beschrieben:

  • Atorvastatin (Sortis®)
  • Bezafibrat (Cedur®, Lipox® u.a.)
  • Fenofibrat (CiL®, durafenat®, Lipidil® u.a.)
  • Fluvastatin (Cranoc®, Locol®)
  • Gemfibrozil (Gemfi®, Gevilon® u.a.)
  • Lovastatin (Mevinacor®)
  • Pravastatin (Liprevil®, Mevalotin®, Pravasin® u.a.)
  • Simvastatin (Zocor® u.a.)

Wenn dieses Problem bei Ihnen auftritt, setzen Sie aber bitte nicht die Medikamente einfach ab. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Oft ist ein Wechsel auf ein anderes Präparat dann die beste Option.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Erektionsstörungen durch Atorvastatin (Sortis)
Guten Tag,
ich nehme seit ca. 6 Monaten aufgrund ärztlicher Verschreibung jeden Abend eine Tablette Atorvastatin (Sortis), 10mg. Hinsichtlich der Cholesterinreduzierung, schlägt das Medikament sehr gut an und ist für mich sehr gut verträglich.
Eine heftige Nebenwirkung gibt es aber: Meine Libido tendiert Richtung Null. Und das seit ca. 4 Wochen nach Beginn der Einnahme des Statins. Mein Eindruck ist, dass mein Hausarzt da nicht der richtige Experte ist. Ich werde Statine auch weiterhin einnehmen (wollen), aber vielleicht ist ein einfacher Produktwechsel nötig, um dem Libidoproblem beizukommen? Welches Statin würden Sie empfehlen? Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen, H. Rücker
Alternative zu Atorvastatin
Hallo Helge,
konkret empfehlen dürfen wir nichts, ohne Dich zu kennen.
Aber ein paar Tipps können wir geben:
Studien legen nahe, dass Pravastatin und Rosuvastatin tendenziell ein geringeres Risiko für Erektionsstörungen haben als Atorvastatin. Diese Statine sind weniger fettlöslich und dringen deshalb weniger in andere Gewebe ein, was die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen verringert.
Ezetimib ist ein cholesterinsenkendes Medikament, das anders wirkt als Statine. Es blockiert die Cholesterinaufnahme im Darm und hat keine bekannten Auswirkungen auf die erektile Funktion. Manchmal wird es allein oder in Kombination mit Statinen eingesetzt, um eine niedrigere Statindosis zu ermöglichen.
PCSK9-Inhibitoren (z.B. Evolocumab, Alirocumab) werden bei Patienten eingesetzt, die auf Statine nicht gut ansprechen oder diese nicht vertragen. Sie wirken über einen anderen Mechanismus und haben keinen direkten Einfluss auf die Erektionsfähigkeit. Allerdings sind sie teurer und werden meist nur verschrieben, wenn Statine nicht geeignet sind.
Bempedoinsäure senkt das Cholesterin ähnlich wie Statine, allerdings ohne deren Nebenwirkungen auf die Muskulatur und möglicherweise weniger Einfluss auf die Sexualfunktion.
Bewegung, eine mediterrane Ernährung und die Reduktion von Stress können ebenfalls zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und helfen gleichzeitig, die sexuelle Gesundheit zu fördern.
Ein Wechsel des Statins oder der Einsatz einer niedrigeren Dosis in Kombination mit einem anderen Medikament (wie Ezetimib) könnte bereits eine Verbesserung bringen. Am besten besprichst du diese Optionen mit deinem Arzt.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
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