Die Liste der berühmten Persönlichkeiten mit Epilepsie ist nicht nur sehr lang, sie zeigt auch, zu welch großen Leistungen einige Betroffene in der Lage waren.
Erfinder, Denker und Wissenschaftler
- Sokrates: Er ist einer der bedeutendsten altgriechischen Philosophen. In der antiken Literatur kommt immer wieder der Begriff „Daimonion“ vor, was als eine Art innere Stimme aufgefasst werden kann. Diese soll Sokrates warnende Zeichen gegeben haben. Heute wird davon ausgegangen, dass Sokrates „Daimonion“ epileptische Anfälle waren. Er litt wohl unter Temporallappen-Epilepsie.
- Sir Isaac Newton: Bei dem im 17. Jahrhundert lebende Forscher wies zwar Epilepsie-Symptome auf, eine gesicherte Diagnose gibt es allerdings nicht.
- Thomas Edison: Der US-amerikanische Erfinder, auf den neben der Glühbirne über 1000 weitere Erfindungen aus dem elektrotechnischen Bereich zurückgehen, litt viele Jahre unter Epilepsie.
- Alfred Nobel: Nach dem Erfinder des Sprengstoffs Dynamit ist der berühmte Nobel-Preis benannt. In seiner Kindheit litt er neben Epilepsie an einer Reihe weiterer Krankheiten. Diese schwere Zeit verarbeitete er mit 18 Jahren in einem Gedicht mit dem Titel „The Riddle“.
- Aristoteles
- Pythagoras
Musiker
- Peter Tchaikowsky: In der Familie des russischen Komponisten gab es gleich eine ganze Reihe von Epilepsie-Fällen.
- Prince: Der amerikanische Sänger, der bereits als Kind unter Epilepsie litt, verarbeitet die Krankheit in seinem Song „The Sacrifice of Victor“.
- Hector Berlioz: Bei dem berühmten Komponist erfolgte die Diagnose erst nach seinem Tod. Es wird davon ausgegangen, dass er unter einem idiopathischen generalisierten Epilepsiesyndrom mit Fotosensibilität litt.
- Elton John: Der Musiker leidet bereits seit den 1980er Jahren an der Krankheit. Seitdem hat sich sein Zustand verbessert. Gerüchten zufolge unter anderem deshalb, weil er seitdem auf Drogen verzichtet.
- DJ Ötzi: Der Musiker litt nicht nur an Epilepsie, sondern außerdem an Krebs. Zudem hatte er eine schwere Kindheit, die er in einer Pflegefamilie verbrachte. Obwohl er zu diesem schweren Schicksal auch noch obdachlos wurde, wurde er ein erfolgreicher Musiker.
- Nicolo Paganini
- Robert Schumann
- Ludwig van Beethoven
- Neil Young
- Lil Wayne
Schriftsteller
- Dante: Er zählt zu den bekanntesten Dichtern der italienischen Literatur. In seinem berühmten Werk „die göttliche Komödie“ verarbeitet er seine Krankheit, indem er von einem Sturz mit anschließender Desorientierung schreibt.
- Fyodor Dostojevsky: In seinen Romanen schuf er einige Figuren, die ebenfalls Epilepsie haben. Dostojevsky behauptete, dass er vor einem Anfall eine ekstatische Aura erlebte. Damit dürfte er zu den wenigen gehören, die die Krankheit als etwas Positives erleben.
- Lewis Carrol: Die Krankheitserfahrungen des Autors inspirierten ihn zu der Geschichte „Alice im Wunderland“. Nach ihm ist das Alice-im-Wunderland-Syndrom benannt, das oft bei Menschen auftritt, die an Epilepsie leiden. Die dafür typischen Wahrnehmungsstörungen lassen Dinge mal kleiner, mal größer erscheinen.
- Agatha Christie
- Charles Dickens
- Gustave Flaubert
- Edgar Allen Poe
Maler
- Michelangelo: Ob bei dem italienischen Maler aus dem 16. Jahrhundert eine Epilepsie vorlag, ist nicht ganz sicher. Einige Quellen gehen davon aus, dass er regelmäßig in Ohnmacht fiel, weil er bei sehr heißem Wetter malte.
- Leonardo DaVinci
- Vincent van Gogh
Schauspieler
- Hugo Weaving: Der Schauspieler nahm im Alter von 13 Jahren das erste krampflösende Mittel gegen Epilepsie ein. Mittlerweile ist er über 60 Jahre alt.
- Richard Burton
- Danny Glover
Herrscher, Feldherren und Politiker
- Napoléon Bonaparte: Es wird häufig berichtet, dass der berühmte Kaiser und General unter Epilepsie litt. Die Diagnose wurde allerdings erst retrospektiv gestellt, und noch nicht zu seinen Lebzeiten.
- Julius Caesar: In Caesers Familie gab es scheinbar mehrere Fälle von Epilepsie. Damals galt Epilepsie als „heilige Krankheit“, sodass die Familie die Diagnose veröffentlichte, um ein bestimmtes Bild zu zeichnen.
- Alexander der Große: Er ist bekannt dafür, den größten Teil der antiken Welt erobert zu haben. Das ist ihm durch besonders kluge Analysen und findige Lösungen gelungen.
- Joan of Arc: Auch bekannt als Jungfrau von Orléans, schaffte es durch ihren mutigen Einsatz im Krieg, dass die Engländer die Belagerung Orléans auflösten. Später wurde sie sogar heilig gesprochen. Sie gilt als französische Nationalheldin und feministisches Vorbild.
- Hannibal: Hannibal überraschte die Römer, indem er mit Kriegselefanten über die Alpen zog. Vor Cannae traf er auf ein ihm überlegenes römisches Herr und besiegte es. Bis heute nehmen sich Militärs ein Beispiel an seiner besonderen List und seinen taktischen Fähigkeiten.
- Vladimir Lenin
- Zar Peter der Große
- Kardinal Richelieu
Welcher berühmte Papst hatte Epilepsie?
Papst Pius IX. (1792-1878). Berühmt war er nicht wegen seiner Epilepsie, sondern weil er der am längsten amtierende Papst aller Zeiten war. Über 31 Jahre, von 1846 bis zu seinem Tod 1878 dauerte sein Pontifikat. Damit verbannt er sogar Papst Johannes Paul II. auf den zweiten Platz (26 Jahre von 1978-2005).
Unter Epilepsie litt Pius IX., der damals noch Giovanni Maria Mastai-Ferretti hieß, übrigens nur in seiner Jugend. Die Krampfanfälle begannen im Jahre 1808, im Alter von 15 Jahren. Die damaligen Ärzte führten das auf einen früheren Sturz ins Wasser zurück.
Die Erkrankung heilte aber komplett aus, während seiner langen Zeit als Papst war das nur noch eine Anekdote. Allerdings war er noch im Alter von 23 Jahren als Bewerber um einen Posten in der päpstlichen Wache wegen seiner Epilepsie abgewiesen worden. Stattdessen wurde er dann Papst, wenn auch erst 30 Jahre später.