Dies ist wichtig, um eine frühzeitige Diagnose stellen zu können. Nur so kann den Betroffenen angemessene Unterstützung angeboten werden. Denn wenn die Erkrankung nicht erkannt und behandelt wird, kann es schwierig werden, den Alltag erfolgreich zu bewältigen.
Ziele der Diagnosestellung
Bei der diagnostischen Abklärung geht es nicht nur um die Feststellung, ob ADHS vorliegt. Vielmehr werden auch andere wichtige Aspekte beurteilt, die sich auf den Krankheitsverlauf auswirken können.
Die wesentlichen Ziele des Arztes bei der diagnostischen Abklärung sind:
- Sichern der Diagnose
- differenzialdiagnostische Abgrenzung
- Erfassen der qualitativen und quantitativen Ausprägung der individuellen Symptomatik
- Erkennen individueller Umgebungsbedingungen (negative mit Verschlimmerungspotenzial, positive mit Ressourcenpotenzial zur Hilfe und Besserung)
Verdacht auf ADHS: Was kann noch alles dahinterstecken?
Folgende Differentialdiagnosen (andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen) müssen bei Verdacht auf eine Aufmerksamkeitsstörung vom Typ ADHS bedacht werden:
- Schädigung durch Alkohol in der Schwangerschaft (Alkoholembryopathie)
- Epilepsie in der Schwangerschaft
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Intelligenzminderung
- Neurofibromatose Typ I
- Psychosen im Kindes- und Jugendalter
- Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Quellen:
- Strauß M. Diagnostik und Differentialdiagnostik der adulten ADHS. Online auf: www.uniklinikum-leipzig.de.
- Kretschmer C. ADHS. 2022. www.gelbe-liste.de. Herausgeber: Vidal MMI Germany GmbH.