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Welche Ursachen kann Blut im Stuhl haben? Woran erkennt man das Blut überhaupt? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Mehr dazu in folgendem Beitrag.

Ursachen

Blut im Stuhl: Was kann dahinterstecken?

Wer Blut im Stuhl oder rötliche Verfärbungen am Toilettenpapier bemerkt, kann einen ganz schönen Schrecken bekommen. Meistens sind die Ursachen zwar harmlos, manchmal verbirgt sich aber auch eine schwerwiegendere Erkrankung dahinter.

Von der Mundhöhle bis zum Anus

Grundsätzlich bedeutet Blut im Stuhl, dass sich irgendwo im Verdauungstrakt eine Verletzung befindet. Das kann den ganzen langen Weg vom Mund-Rachen-Raum über Speiseröhre, Magen und Darm bis hin zum After betreffen.

Was genau die Ursache ist, kann der Arzt durch gezieltes Nachfragen und verschiedene Untersuchungen herausbekommen. So kommt es z.B. darauf an, wie stark es blutet und wie genau das Blut aussieht. Grob gesagt spricht hellrotes Blut eher für ein Problem irgendwo im unteren Darm, während dunkle/schwarze Verfärbungen eine höhergelegene Blutung beispielsweise im Magen anzeigen. Auch weitere Beschwerden können wegweisend sein.

Zu den möglichen Ursachen für Blut im Stuhl zählen:

  • Hämorrhoiden
  • Magen-/Darmgeschwüre
  • Gefäßveränderungen in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
  • Entzündungen
  • Infektionen
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Polypen (Vorwölbungen der Schleimhaut)
  • Tumoren

Hinter einer Blutung im oberen Verdauungstrakt steckt oft ein Geschwür im Magen oder Zwölffingerdarm. Im unteren Bereich sind meist Hämorrhoiden dafür verantwortlich.

Blut im Stuhl immer abklären lassen!

So oder so: Wenn Sie bei sich Blut im Stuhl bemerken, sollten Sie zum Arzt gehen und die Beschwerden abklären lassen. Auch wenn die Ursachen meist harmlos sind, verbergen sich manchmal doch auch ernsthafte Erkrankungen dahinter, die möglich rasch behandelt werden sollten.

Diagnostik

Was erwartet mich beim Arzt, wenn ich Blut im Stuhl habe?

Zunächst einmal wird Ihr Arzt Sie eingehend befragen. Er wird genau wissen wollen, wie das Blut aussieht, wie stark die Blutung ist, wie lange sie schon besteht und ob Sie weitere Beschwerden haben. Auch für Ihre Medikamente wird er sich interessieren.

Untersuchungen: Von der Fingerprobe bis zur Darmspiegelung

Dann wird er Sie gründlich untersuchen. Dazu gehört in der Regel auch eine für viele nicht ganz angenehme Prozedur: die sogenannte digital-rektale Untersuchung. Dabei führt der Arzt einen Finger in Ihren Anus ein und ertastet den Enddarm. So lassen sich Veränderungen wie z.B. Hämorrhoiden feststellen.

Auch Stuhlproben können sinnvoll sein, vor allem dann, wenn der Arzt eine Infektion als Blutungsursache vermutet.

Reicht all das nicht aus, um eine sichere Diagnose stellen zu können, folgen ggf. apparative Untersuchungen wie eine Magen- oder Darmspiegelung.

Behandlung

Wie wird Blut im Stuhl behandelt?

Das kommt ganz darauf an. So vielfältig die Gründe für Blut im Stuhl sein können, so unterschiedlich ist auch die Behandlung.

Hämorrhoiden: Oft helfen kleine Verhaltensänderungen

Bei Hämorrhoiden kann es erstmal ausreichen, wenn Sie Ihre Essgewohnheiten verändern und beim Stuhlgang einige Ratschläge Ihres Arztes beachten. Bei höhergradigen Hämorrhoiden kann auch eine kleine Operation nötig werden.

Medikamente und ggf. OP

Wenn Sie an einem Magengeschwür leiden, bekommen Sie unter Umständen Medikamente, die vielleicht schon ausreichen, um die Blutung zu stoppen. Auch bei diversen entzündlichen Veränderungen können Medikamente helfen. Je nach genauer Ursache muss aber manchmal auch der Chirurg ran. Das gilt auch für den Worst Case: die Diagnose Darmkrebs.

Bei akuten, starken Blutungen muss der Arzt natürlich rasch handeln. Eine Blutung im Magen-Darm-Trakt kann auch ein Notfall sein. Dann gilt es, die Blutung zunächst einmal zu stoppen, um große Blutverluste zu vermeiden. Das geht oft in einem Zug mit einer Magen- bzw. Darmspiegelung.

Blut im Stuhl: Wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt?

In den meisten Fällen ist Blut im Stuhl des Kindes glücklicherweise harmlos. Abhängig von der Farbe (hell), dem Durchmischungsgrad mit dem Stuhl (nur aufgelagert) und dem Allgemeinzustand Ihres Kindes (keinerlei Beschwerden) können Sie ggf. zunächst abwarten, ob sich das Problem von alleine wieder gibt.

Hier sollten Sie zum Arzt gehen

In bestimmten Fällen sollten Sie mit Ihrem Sprössling aber sofort den Kinderarzt oder eine Klinik aufsuchen, nämlich wenn

  • Ihr Kind jünger als 12 Wochen ist,
  • sehr krank wirkt,
  • die Blutmenge im Stuhl sehr groß ist oder die Blutung unabhängig vom Stuhlgang ausgeschieden wird,
  • Sie Teerstuhl (fast schwarzen Stuhl) oder auch rötlichen bzw. braunen Urin bei Ihrem Kind beobachten,
  • Ihr Kind Blut erbricht und Hautflecken ohne bekannte Verletzung aufweist.

Aus Sicherheitsgründen wird grundsätzlich empfohlen, bei Blut im Stuhlgang den Arzt aufzusuchen. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Dennoch sollten Sie nach Überwindung des ersten Schreckens die Lage anhand der genannten Kriterien analysieren und die Notwendigkeit zum Arzt- bzw. Klinikbesuch in Ruhe abwägen.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Haupt-Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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