Bestimmte Zusatzstoffe in Lebensmitteln, sogenannte Emulgatoren, können das Risiko erhöhen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Dies ist das Ergebnis der französischen NutriNet-Santé-Kohortenstudie.
Was sind Emulgatoren und warum sind sie in Lebensmitteln?
Emulgatoren werden häufig in industriell hergestellten Lebensmitteln verwendet, um deren Textur und Haltbarkeit zu verbessern. Damit lassen sich Zutaten mischen, die sich normalerweise nicht gut verbinden, wie Öl und Wasser. Emulgatoren sind in vielen verarbeiteten Lebensmitteln zu finden, darunter Brot, Kuchen, Eiscreme und einige Fertiggerichte.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
In der NutriNet-Santé-Studie wurden die Ernährungsgewohnheiten von über 104.000 Erwachsenen in Frankreich über einen Zeitraum von mehreren Jahren genau beobachtet. Die Teilnehmer führten alle sechs Monate detaillierte Ernährungstagebücher, in denen sie festhielten, was sie an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen gegessen hatten. Die Forscher analysierten dann diese Daten, um die Menge an Emulgatoren zu berechnen, die jede Person zu sich nahm. Dabei wurden verschiedene Datenbanken und spezielle Labortests verwendet, um die genaue Menge der Emulgatoren in den verzehrten Lebensmitteln zu bestimmen.
Mehrere Emulgatoren erhöhen Risiko
Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,8 Jahren wurden 1.056 neue Fälle von Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Dabei war der Konsum bestimmter Emulgatoren mit einem höheren Risiko verbunden war, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Zu diesen Emulgatoren gehören unter anderem Carrageenane, die in vielen Milchprodukten und Fleischersatzprodukten zu finden sind, und Triphosphat, das in Backwaren und Wurstwaren verwendet wird. Auch andere Emulgatoren wie Guargummi und Xanthan, die häufig in glutenfreien Produkten vorkommen, zeigten eine ähnliche Wirkung.
Diese Ergebnisse sind deshalb so bedeutsam, weil sie helfen, die möglichen gesundheitlichen Risiken von Lebensmittelzusatzstoffen besser zu verstehen. Obwohl Emulgatoren dazu beitragen, Lebensmittel schmackhafter und länger haltbar zu machen, können sie offenbar auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Fazit
Die NutriNet-Santé-Studie zeigt, dass der Konsum bestimmter Emulgatoren in Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden sein kann. Diese Erkenntnisse sollten dazu anregen, Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und bewusster mit dem umzugehen, was man isst. Achten Sie auf eine ausgewogene und möglichst unverarbeitete Ernährung. Das bedeutet, mehr frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Fleisch zu konsumieren und den Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe Ihrer Lebensmittel und versuchen Sie, Produkte zu wählen, die möglichst wenige Zusatzstoffe enthalten.
Quellen:
- Salame C, Javaux G, Sellem L. et al. Lebensmittelzusatzstoff-Emulgatoren und das Risiko von Typ-2-Diabetes: Analyse von Daten aus der NutriNet-Santé-Studie. Lancet Diabetes Endocrinol 2024; 12(5): 339–349. doi: https://doi.org/10.1016/S2213-8587(24)00086-X