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Wenngleich Ranolazin keinen direkten Effekt auf Puls und Blutdruck hat, so führt die Fachinformation doch eine lange Liste an unerwünschten Wirkungen auf. Besonders Schwindel und Magen-Darm-Beschwerden sowie Störungen der Nierenfunktion und mögliche EKG-Veränderungen spielen im Alltag für Betroffene und die behandelnden Ärzte eine Rolle.

Zu den häufigen Nebenwirkungen, die bei 1 bis 10 von 100 Personen (1-10%) auftreten, die Ranolazin einnehmen, gehören unter anderem:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • körperliche Schwäche

Im Magen-Darm-Trakt steht vor allem die Obstipation (Verstopfung) im Vordergrund. Ältere Menschen und nierenkranke Personen sind generell zudem für Nebenwirkungen anfällig. Es gilt immer, das Medikament vorsichtig einzuschleichen.

Gelegentliche Nebenwirkungen

Weiterhin können gelegentlich, das bedeutet bei 1 bis 10 von 1000 Menschen (0,1-1%), folgende Probleme unter Ranexa vorkommen:

  • Verschlechterung der Nierenfunktion
  • Veränderungen der elektrischen Leitung im Herzen (im EKG erkennbar als Long QT)
  • verminderter Appetit
  • Beklemmung
  • Schlaflosigkeit
  • Ohnmachtsattacken
  • Sehstörungen
  • Tinnitus
  • Luftnot
  • Nasenbluten
  • Bauchschmerzen

Vorsicht bei EKG-Veränderungen und Nierenschwäche

Aufgrund der vielfältigen Nebenwirkungen müssen Mediziner Ranexa mit Vorsicht verschreiben.

Veränderungen der Erregbarkeit und elektrischen Aktivität der Herzzellen können Ärzte im EKG anhand der sogenannten QT-Zeit erkennen. Das QT-Intervall beschreibt einen bestimmten zeitlichen Abschnitt in der Herzkurve. Wird diese Zeit verlängert, kann es zu potentiell gefährlichen Herzrhythmusstörungen kommen.

Eine weitere wichtige Einschränkung für den Gebrauch von Ranolazin ist eine Nierenschwäche. Personen mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 30) dürfen Ranexa nicht einnehmen.

Quellen:

  • KBV Wirkstoff AKTUELL, Ausgabe 02/2011 Ranolazin. Eine Information der KBV im Rahmen des § 73 (8) SGB in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, online unter: http://ais.kbv.de
  • Pharmazeutische Zeitung: https://www.pharmazeutische-zeitung.de
  • European Medicines Agency EMA: Ranexa (Ranolacin): Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit Dok.-Ref.: EMEA/CHMP/643054/2009 EMEA/H/C/805.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Nebenwirkungen dauerhaft?
Bei meinem Vater sind nach der Verordnung von Ranexa verschiedene Nebenwirkungen, die im Beipackzettel aufgeführt sind, aufgetreten. Gibt es Erfahrungen, wie lange es dauert, bis die Nebenwirkungen nach dem Absetzen wieder verschwinden? Oder kann es auch sein, dass diese dauerhaft bleiben?
Antwort
Hallo Horst, wie lange bestehen die Nebenwirkungen denn? Also wann hat die Behandlung begonnen?
Kneissler
Ich bekam durch Ranexa Lidödeme. Hatte plötzlich erhöhten Harnstoff sowie Kreatinin. Die GFR sank deutlich. Dies schon nach wenigen Tagen der Einnahme. Obwohl ich das Medikament schnell wieder abgesetzt habe, blieben die Lidödeme bis jetzt, 4 Monate später, bestehen. Der Harnstoff-Wert ist wieder besser. Im hohen Normalbereich, aber er ist nicht mehr in den Bereich abgefallen, wie vor der Einnahme. Es ist ein gefährliches Medikament. Ich werde demnächst in der nephrologischen Abteilung der Uni Tübingen untersucht. Ich habe die Sorge, dass ich durch Ranexa eine zusätzliche Nierenschädigung bekommen habe.
Schommer Friedel
Ich habe bis Ende Juli Ranexa 750 mg in Verbindung mit Atorvastatin 40 mg genommen. Dann wurde das Medikament wg. Schwindel, Drehschwindel, Sehstörung, Verstopfung, Hyponatriämie und einigem anderen mehr gänzlich abgesetzt. Die Symptome wurden, da sie noch anhalten, neurologisch abgeklärt. Neurologisch fehlt mir nichts. Die Nebenwirkungen haben sich etwas abgeschwächt, aber sind heute (07.10.) noch vorhanden.
Schwindel durch Ranexa?
Hallo Frau Schommer,
ob der Schwindel mit Ranexa zusammenhängt, können wir aus der Ferne leider nicht beurteilen.
Alles Gute vom Navigator-Team
Ranexa 500
Ich bin der Meinung, dass das Medikament impotent macht.
Nebenwirkung Hypoglykämie
Seit Beginn mit 2 x 375 mg Ranexa, bin ich 3x nachts in eine bedenkliche Hypoglykämie geraten (Notarzteinsatz erforderlich). Kann das an Ranexa liegen?
Hypoglykämie
Hallo Michael, laut den Informationen des Herstellers zählt die Hypoglykämie (=niedriger Blutzuckerspiegel) nicht zu den bekannten Nebenwirkungen. Bei unserer Recherche sind wir auch auf eine Studie gestoßen ("Effect of Ranolazine on A1C and Glucose Levels in Hyperglycemic Patients With Non-ST Elevation Acute Coronary Syndrome" von Jeffrey W. Chisholm und Kollegen), die das Risiko einer Hypoglykämie bei Diabetikern unter der Ranolazin-Einnahme untersuchte. Das Ergebnis: Es gibt keinen Hinweis, dass Anwender von Ranolazin öfters an Hypoglykämien leiden. Allerdings wurde unter der Einnahme eine Reduktion des Nüchternblutzuckerspiegels um 25,7 mg/dl (bei einem Ausgangswert von 150-400 mg/dl) und des Langzeitblutzuckers (HbA1c) um 1,2 % (Ausgangswert 8 bis 10 %) registriert. Wir empfehlen Ihnen, das Thema mit Ihrem Arzt zu besprechen. Zusammen können Sie überlegen, wodurch der niedrige Blutzuckerspiegel bei Ihnen verursacht wird und eine Lösung für das Problem finden. Alles Gute wünscht Ihnen die Navigator-Medizin-Redaktion
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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

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