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Als zielgenaues Medikament richtet der Antikörper Pertuzumab (Perjeta®) grundsätzlich weniger Schaden im Körper an als andere Wirkstoffe. Dennoch ist auch er nicht frei von Nebenwirkungen.

Seit einiger Zeit gibt es in der Krebstherapie molekularbiologische Ansätze, mit denen sich die entarteten Zellen an bestimmten Stellen gezielt angreifen lassen. Das hat den Vorteil, dass andere, gesunde Körperzellen weitgehend verschont bleiben. Das Ziel wäre, Wirkstoffe zu finden, die allein den Krebs bekämpfen und ansonsten keinerlei Spuren hinterlassen. Leider sind die Ärzte und Wissenschaftler noch nicht ganz so weit, auch wenn die Forschung auf Hochtouren läuft.

Das Herz im Blick

So lassen sich auch bei der modernen Antikörpertherapie Nebenwirkungen nicht ausschließen. Vor allem das Herz kann in seiner Funktion beeinträchtigt werden und muss daher vor und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung untersucht werden.

Wenn die Pumpkraft des Herzens schon im Vorfeld stark eingeschränkt ist, sollte auf Antikörper verzichtet werden. Wenn sie während der Behandlung relevant sinkt, wird die Therapie eine Zeit lang unterbrochen und wieder fortgeführt, sobald sich das Herz erholt hat. Nach der Behandlung sind bei guter Kontrolle in der Regel keine Folgeschäden zu erwarten.

Überempfindliche Reaktionen

Neben dem Herzen können auch sämtliche andere Organsysteme betroffen sein. Sehr häufig und unangenehm für die Betroffenen sind Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum mit ständigem Schnupfen, Naselaufen oder auch trockenen Schleimhäuten. Außerdem kann sich das Blutbild verändern und muss daher ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden.

Unter sogenannten Infusionsreaktionen versteht man bestimmte Antworten des Körpers, die auf eine Überempfindlichkeit auf die Wirkstoffe zurückzuführen sind. Sie können leicht bis schwer ausgeprägt sein. Meist beschränken Sie sich auf Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen oder Erbrechen und lassen im Verlauf der Behandlung nach. Es gibt aber auch schwere Zwischenfälle, weshalb die Infusionen nur in Zentren mit einer entsprechenden Notfallausrüstung verabreicht werden dürfen.

Allerlei mögliche Beschwerden

Exemplarisch möchten wir Ihnen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – noch einige Nebenwirkungen aufzählen, die allesamt unter die Kategorie „sehr häufig“ fallen. Das bedeutet, dass von zehn Behandelten mindestens einer davon betroffen ist.

Dazu zählen u.a.:

  • Appetitlosigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • starke Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue)
  • Missempfindungen und Schmerzen
  • Schwindel
  • Husten, Atembeschwerden
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • trockene Haut, Juckreiz, brüchige Nägel, Haarausfall

Jeder reagiert anders

Natürlich macht eine solche lange Liste vielen betroffenen Frauen, die Perjeta® erhalten sollen, Sorgen. Bedenken Sie aber, dass all die genannten Beschwerden auftreten können, aber nicht müssen. Oft sind sie auch nur leicht ausgeprägt und tolerierbar oder lassen sich mit anderen Mitteln in den Griff bekommen. Und schließlich treten viele Nebenwirkungen nur zu Beginn der Therapie auf und legen sich mit der Zeit.

Wenn der Krebs gut auf die Behandlung anspricht und sich mit den Antikörpern kleinhalten lässt, fällt es womöglich leichter, die einen oder anderen Abstriche hinzunehmen. Letztlich müssen Sie und Ihr Arzt zwischen Nutzen und Risiken abwägen und entscheiden, was für Sie das Beste ist.

Quellen:

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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