Paracetamol ist ein beliebtes, recht sicheres, gut verträgliches, fiebersenkendes Schmerzmittel – vorausgesetzt, man hält sich an die empfohlenen Dosierungen und betreibt keinen Missbrauch. Dazu gehört selbstverständlich auch, die zuvor erwähnten Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen bestimmter Grunderkrankungen und/oder einer Dauermedikation zu berücksichtigen.
Wenn auch eher selten, kann es dennoch auch unter einer Therapie mit Paracetamol individuell zu unerwünschten Arzneiwirkungen kommen. Zu den seltenen (bei 0,01% bis 0,1% der Behandelten) bis sehr seltenen (bei weniger als 0,01% der Behandelten) Nebenwirkungen von Paracetamol gehören demnach:
- Anstieg bestimmter Leberenzyme (Lebertransaminasen)
- Veränderungen des Blutbildes u. a. mit einer verminderten Anzahl von Blutplättchen und von weißen Blutkörperchen
- Bei empfindlichen Personen kann es zu einem sogenannten Analgetika-Asthma mit Verkrampfung der Atemmuskulatur kommen.
- Hautrötung, Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria) bis hin zu sehr schweren Hautreaktionen und/oder einem anaphylaktischen (allergischen) Schock
Besser als sein Ruf
Viele Menschen haben, nicht zuletzt auch aufgrund entsprechender Medienberichte, Angst davor, Paracetamol einzunehmen. Sie befürchten, mit dem Medikament ihre Leber zu schädigen und greifen stattdessen öfter auf Schmerzmittel wie Aspirin® bzw. ASS, Diclofenac und Ibuprofen zurück.
Was die meisten allerdings nicht wissen: Während ASS, Ibu und Co. sich viel häufiger negativ auf die Blutgerinnung und den Magen-Darm-Trakt auswirken, sind beim Paracetamol diesbezüglich praktisch keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Deshalb nochmal zur Beruhigung: Wenn Sie sich strikt an die empfohlenen Einzel- und maximalen Tagesdosierungen halten, die Intervalle zwischen den Einnahmen respektieren, potenzielle Gegenanzeigen und Arzneimittel-Wechselwirkungen berücksichtigen sowie Paracetamol nicht langfristig anwenden, haben Sie bei diesem Medikament auch keine leberschädigende Wirkung zu befürchten.
Quellen:
- Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. Online unter www.dmkg.de (Abruf am 14.6.2019).
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (2008): Therapie des episodischen und chronische Spannungskopfschmerzes und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen.
- www.embryotox.de (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie, Charité Berlin), Abruf Juni 2019.
- Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Paracetamol.