Medikamente mit dem Wirkstoff Oxybutynin werden vor allem bei der sogenannten Dranginkontinenz verschrieben. Also der Form der Blasenschwäche, bei der es aufgrund einer Übererregbarkeit der Nerven am Blasenausgang zu starkem Harndrang und zu ungewolltem Urinabgang kommt – auch bei nur geringer Blasenfüllung.
Oxybutynin gehört zur Gruppe der sogenannten Anticholinergika, manchmal auch Parasympatholytika genannt (was die Verständlichkeit aber auch nicht erhöht). Zu dieser Medikamentengruppe gehören eine ganze Reihe an verschiedenen Wirkstoffen, Oxybutynin ist nur einer davon. Sie alle wirken vor allem über eine Beruhigung der Blase. Die Überaktivität der Blasenmuskulatur wird tendentiell reduziert und der Blasenschließmuskel reagiert im besten Fall wieder so wie er soll: Der Drang, auf die Toilette zu müssen, lässt nach und entsteht erst dann, wenn die Blase wirklich gefüllt ist.
Erregung des Blasenmuskels reduziert
Der Wirkmechanismus ist ähnlich kompliziert wie der Name der Medikamenten-Gruppe. In Kurzform: Oxybutynin hindert den körpereigenen Botenstoff Acetylcholin daran, seine übliche Aufgabe im vegetativen Nervensystem auszuüben. Unter anderem gehört dazu die Anspannung der glatten Muskulatur, wozu auch der Blasenmuskel gehört. Unterm Strich reduziert Oxybutynin auf diese Weise die Muskelspannung und Erregbarkeit des Blasenausgangs.
Da Acetylcholin aber nicht nur an der Blase aktiv ist, sind alle Anticholinergika nicht frei von Nebenwirkungen. Relativ häufig kommt es zum Beispiel zu:
- trockenem Mund
- Verstopfung
Präparate mit Oxybutynin:
- Dridase®
- Oxybutynin unter seinem Eigennamen von verschiedenen Herstellern
- Oxymedin®
- Spasyt®
Quellen:
- Gebrauchsinformationen: Oxybutynin® 5 mg Tabletten (2015). Herausgeber: Ratiopharm GmbH. www.gelbe-liste.de.