Der Wirkstoff Nitrendipin zählt zur Gruppe der Kalziumblocker (medizinisch: Kalziumantagonisten) vom Nifedipin-Typ. Die blutdrucksenkende Wirkung entsteht vornehmlich durch eine Erweiterung der Blutgefäße.
Gefäßerweiterung durch Blockade der Kalziumkanäle
Und nun etwas genauer: Seine gewünschte Wirkung entfaltet Nitrendipin über eine Blockade des Einstroms von Kalzium-Ionen in die glatten Muskelzellen der Gefäßwände. Die Muskelzellen können sich dadurch nicht mehr so gut zusammenziehen. Damit bleiben die Gefäße in einem erweiterten Zustand, was eine deutliche Blutdrucksenkung zur Folge hat.
Der Blockadeeffekt kann zwar prinzipiell auch an der Membran von Herzmuskelzellen erfolgen. In therapeutischen Dosierungen ist dies aber bei den Kalziumkanalblockern vom Nifendipin-Typ kaum der Fall.
Deshalb kommt Nitrendipin bevorzugt zur Behandlung der essentiellen arteriellen Hypertonie zum Einsatz. So nennen Mediziner einen Bluthochdruck ohne erkennbare Ursache, wie er bei etwa 85% der erwachsenen Hochdruck-Patienten auftritt. Ein weiteres Anwendungsgebiet für Nitrendipin ist die Behandlung eines kritischen Blutdruckanstiegs mit Organschädigung (Blutdruckkrise).
Welche Präparate enthalten Nitrendipin?
Nitrendipin wird in Deutschland unter den Handelsnamen Bayotensin® (in der Schweiz und Österreich Baypress®) und Jutapress® vertrieben sowie unter dem Eigennamen bzw. als „Nitre“-xy in Form diverser Generika, ferner als Kombinationspräparat mit dem ACE-Hemmer Enalapril (Eneas®).
Chemisch werden die Kalziumblocker vom Nitrendipin-Typ übrigens auch als Dihydropyridine bezeichnet.
Quellen:
- Nitrendipin. Herausgeber: Gelbe Liste. www.gelbe-liste.de.