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Metoclopramid ist fast so etwas wie der Klassiker unter den "Anti-Übelkeits-Medikamenten". Der Wirkstoff ist schon seit Jahrzehnten im Einsatz und wird immer noch von vielen Ärzten verschrieben. Am bekanntesten ist das Präparat Paspertin, aber es gibt auch noch zahlreiche andere, wie z.B. Cerucal®, Gastronerton® und Gastrotranquil®. Bei Hyrin® 10 Suppositorien handelt es sich um Zäpfchen gegen Übelkeit. Auch sie enthalten den Wirkstoff Metoclopramid.

Indirekte Dopamin-Hemmung

Metoclopramid ist ein sogenannter Dopamin-Antagonist. Das bedeutet, dass das Mittel die Wirkungen von Dopamin hemmt ("Agonist" hieße, es kurbelt die Wirkung an).

Was bringt das? Der körpereigene Botenstoff Dopamin hat zahlreiche komplexe Wirkungen. Eine davon ist, im Magen die Nahrungspassage zu verlangsamen und – ab einer bestimmten Menge – auch Übelkeit auszulösen. Da hilft dann also ein Dopamin-Hemmer.

Bevor man Dopamin nun in die Schmuddelecke stellt: Der Stoff wird zum Beispiel auch dann freigesetzt, wenn wir etwas Unverträgliches oder Giftiges gegessen haben. Und dann sind Übelkeit und Erbrechen das beste, was passieren kann.

Metoclopramid hemmt dabei Dopamin gar nicht direkt, sondern indirekt. Nämlich indem es die Rezeptoren an den Zellen besetzt, an denen Dopamin normalerweise andockt und seine Wirkung entfaltet.

Gut wirksam, aber umstritten

Unterm Strich führt Metoclopramid damit zu einer schnelleren Magen-Darm-Passage und verringert Übelkeitssymptome. Das Mittel wird unter anderem verschrieben bei Übelkeit und Reisekrankheit, aber auch bei Übelkeit wegen Migräne, Lebererkrankungen oder Arzneimittelnebenwirkungen. Der Einsatz bei Sodbrennen, Reizmagen und ähnlichen Beschwerden wird von den Arzneimittelbehörden kritisch gesehen bzw. abgelehnt.

Da MCP auch schwere Nebenwirkungen verursachen kann, wurde sein Einsatz seit April 2014 von der Arzneimittelbehörde stark eingeschränkt.

Quellen:

  • Embryotox.de: Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit: Datenbank Medikamente und Wirkstoffe: Metoclopramid (Memento des Originals vom 9. September 2013 im Internet Archive
  • Rote Liste Service GmbH, Fachinfo-Service: Metoclopramid

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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