Weil sie in seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen verursachen können. Dazu zählen vor allem ausgeprägte und anhaltende Bewegungsstörungen sowie Krämpfe, aber auch Herz-Kreislauf-Komplikationen. Das gilt nicht nur für Paspertin, sondern auch für alle anderen Präparate mit dem Wirkstoff Metoclopramid. Allerdings nur für die Tropfen.
Das ist zwar alles schon länger bekannt und unter normalen Bedingungen sehr selten. In einer Neubewertung von 2013 kam die Europäische Arzneimittelbehörde aber zu dem Schluss, dass das Risiko im Vergleich zum Nutzen des Wirkstoffs zu hoch sei. Diesem Urteil folgte im Frühjahr 2014 das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und entzog allen Präparaten mit höherem Gehalt an Metoclopramid die Zulassung.
Warum die Tropfen?
Es geht bei der Zulassungseinschränkung für Metoclopramid nicht um den Wirkstoff an sich, sondern um die Dosis. Die genannten Gefahren schwerer Nebenwirkungen nehmen mit steigender Dosis und Einnahmedauer zu. Das Problem an den Tropfen war, dass sie allesamt eine recht hohe Dosierung enthielten. Dazu gehören praktisch alle Metoclopramid-Tropfen im Handel, einschließlich Paspertin.
Die Ursache der Bewegungsstörungen hängt übrigens mit dem Wirkmechanismus von Metoclopramid zusammen. Das Mittel hemmt den körpereigenen Botenstoff Dopamin. Ein zuviel an Dopamin kann Übelkeit auslösen, ein Zuwenig kann Bewegungsstörungen verursachen.
Vielleicht kennen Sie den Botenstoff Dopamin auch aus einem anderen Kontext: im Zusammenhang mit der Parkinson-Erkrankung. Auch hier spielt er eine entscheidende Rolle. Allerdings geht es dabei um die zentrale Wirkung des Dopamins im Gehirn, die beim Morbus Parkinson zunehmend nachlässt.
Quellen:
- Embryotox.de: Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit: Datenbank Medikamente und Wirkstoffe: Metoclopramid (Memento des Originals vom 9. September 2013 im Internet Archive
- Rote Liste Service GmbH, Fachinfo-Service: Metoclopramid