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Metamizol wird in der Regel sehr gut vertragen. Wesentliche Nebenwirkungen, die zum Teil sogar lebensbedrohlich verlaufen können, sind meist allergologisch bedingte, sogenannte Überempfindlichkeitsreaktionen. Glücklicherweise treten sie jedoch nur selten (bei 1-10 von 10000 Behandelten) bis sehr selten (bei < 1 von 10000 Behandelten) auf.

Zu den gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Metamizol gehören u. a.:

  • sogenannte "hypotensive Reaktionen" während oder nach der Anwendung bis hin zum schweren Blutdruckabfall
  • fixes Arzneimittelexanthem (wiederholt, an gleicher Stelle auftretende allergische Reaktion der Haut)
  • Rotfärbung des Urins (harmlos, beruht auf dem Metamizol-Stoffwechselprodukt Rubazonsäure)

Seltenere Nebenerscheinungen

Zu den seltenen (bei 0,01-0,1% der Behandelten) Nebenwirkungen von Metamizol gehören z. B.:

  • Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen)
  • generalisierter Hautausschlag (Exanthem)
  • starke allergische Reaktionen bis hin zum allergischer Schock (vor allem bei Metamizol-Injektionen)

Sehr selten, bei weniger als 0,01% der Behandelten, kann es zu folgenden (teilweise sehr schwerwiegenden) Nebenwirkungen kommen:

  • Agranulozytose (vollständiger bzw. nahezu vollständiger Mangel an Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen)
  • Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen)
  • Analgetika-Asthma-Syndrom (durch Schmerzmittel ausgelöster Asthmaanfall)
  • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN): schwerste Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und Schleimhäute
  • akute Nierenfunktionsstörungen

Im Zweifelsfall sofort zum Arzt

Wir hoffen, dass diese lange Liste an möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen Sie nun nicht völlig abgeschreckt hat. Fakt ist, Metamizol ist und bleibt weiterhin ein sehr gut wirksames und in den allermeisten Fällen auch sehr gut verträgliches fiebersenkendes Schmerzmedikament. Entsprechend der Definition von "selten" bis "sehr selten" treten die zuvor genannten schweren Nebenwirkungen im Rahmen einer Metamizol-Einnahme somit erfreulicherweise auch nur bei einer ganz geringen Prozentzahl von Menschen auf.

Sollten Sie dennoch unter der Behandlung irgendwelche ungewöhnlichen, neu aufgetretenen Symptome (Hautreaktionen, plötzlicher Temperaturanstieg, Unwohlsein, Schlappheitsgefühl etc.) an sich bemerken, setzen Sie das Metamizol bitte sofort ab und stellen Sie sich schnellstmöglich einem Arzt vor.

Quellen:

  • Bäumler, E., Neue Studien: Metamizol gehört zu den sichersten Analgetika. Dtsch. Arztebl. 1999; 96(11): A-710 / B-578 / C-544.
  • www.embryotox.de (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie, Charité Berlin), Abruf Mai 2019.
  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Metamizol.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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