Lacosamid (Vimpat®) ist insofern ein Sonderling unter den Medikamenten gegen Epilepsie, als noch gar nicht geklärt ist, auf welche Weise es überhaupt wirkt. Ursprünglich als Mittel gegen Nervenschädigungen bei Diabetes entwickelt (dafür aber nicht zugelassen), entdeckte man eher zufällig, dass Lacosamid krampflösende Effekte hat.
Wirkung
Vermutet wird, dass Lacosamid die Übererregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn senkt, und zwar möglicherweise durch einen Einfluss auf die sogenannten Natriumkanäle. Das sind keine Kanäle im klassischen Sinne, sondern eher molekular gesteuerte Transportwege zwischen Nervenzellen und ihrer Umgebung.
Vimpat® ist seit 2008 auf dem Markt und bisher als ergänzende Therapie bei fokalen epileptischen Anfällen zugelassen. Allerdings erst ab einem Alter von 16 Jahren, für Kinder kommt das Präparat also nicht in Betracht.
Gegenanzeigen
Wann ist bei der Einnahme von Lacosamid (Vimpat) Vorsicht geboten?
Für die Behandlung mit dem Antiepileptikum Lacosamid (Vimpat®) gibt es ein paar Einschränkungen. Bei bestimmten Vorbedingungen oder auch bei der Einnahme einiger weiterer Medikamente sollte Lacosamid entweder gar nicht oder nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden:
- Kinder unter 16 Jahren
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
- bei gleichzeitiger Anwendung von Johanniskraut gegen Depressionen (besonders beachtenswert, weil Lacosamid als Nebenwirkung Depressionen auslösen kann)
- bei gleichzeitiger Einnahme anderer Epilepsie-Mittel (Carbamazepin, Lamotrigin, Pregabalin)
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Mittel gegen Herzrhythmusstörungen
- bei schweren Herzerkrankungen (z.B. nach Herzinfarkt)
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Pilzmittel
- bei gleichzeitiger Einnahme einiger Antibiotika (Clarithromycin, Rifampicin)
Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Fachinformation Vimpat® 50 mg/100 mg/150 mg/200 mg Filmtabletten (2019). UCB Pharma GmbH. www.fachinfo.de.
Doppeltsehen, Schwindel und leichte Übelkeit. Ab 14.11. soll ich 100 mg nehmen. Verschwinden diese NW irgendwann?
ich kommen aus Frankreich und bin in Kork bei Kehl (gegenüber von Strasbourg) in Behandlung. Ich nehme seit Jahren Vimpat. Begonnen habe ich mit 100 pro Tag – kein Problem! Dann 150 pro Tag – kein Problem! Ich bin so eingestellt, und so nehme ich das Medikament schon lange.
Aber – seit Kurzem, also seit wenigen Monaten, spielt mein Körper verrückt. Ich kann nichts mehr machen. Kein Einkaufen, kein spazieren gehen. Sogar das Schreiben fällt mir schwer. Ich zittere, meine Hände zittern. Kürzlich war ich im Krankenhaus. Alles in Ordnung. Ich bin gesund. Man kann das Vimpat sogar erhalten. Ich mache, was die Ärzte sagen. Man sollte auch nicht die Nebenwirkungen lesen, um sich nicht etwas einzubilden. Mir hat es geholfen. Was denkt ihr?
Nicht reinsteigern! Das sind 2 Paar Stiefel.
ich denke mal, dass Vimpat bei Dir erst jetzt die volle Entfaltung hervorbringt. Ich nehme Vimpat seit 2015, und erst jetzt fangen diese an zu wirken. Mein Neurologe hatte mir damals (2015) gute Hoffnung gemacht, was die Verbesserung angeht, mir aber auch gleichzeitig die Nebenwirkungen erläutert, dass es dann – z.B. – nach Jahren der Einnahme zu enormen Veränderungen kommen könnte. Erstens ist es mit dem Medikament Vimpat so, dass der Körper und auch das Gehirn sehr lange brauchen, um diesen Wirkstoff neu aufzunehmen, und zweitens reagiert jeder Mensch anders darauf.
Ich selbst kann deine Verzweiflung nachempfinden, denn ich hatte vor Vimpat Keppra eingenommen, die auch sehr gut in den Wirkstoffen waren. Aber irgendwann ließen die Wirkstoffe nach und meine Anfälle wurden immer mehr, sodass ich mich an meinen Neurologen wandte, der mir Vimpat empfahl. Nun haben wir 2024 und ich bemerke wie du, dass ich immer weniger rausgehe, manchmal auch nur, wenn es unbedingt sein muss. Ich habe mit meinem Neurologen darüber gesprochen, weil ich auch Angst hatte. Ich dachte nämlich, ich hätte so eine Art Depression. Aber er meinte – nein, das sind die Nebenwirkungen. Das ist auch auf dem Beipackzettel zu lesen, in dem auch von Schwäche geschrieben wird.
Mein Neurologe hat mir dann geraten abzuwarten, wie es mit mir weiter geht, da ich die Vimpat sehr gut vertrage und jetzt auch sehe, dads meine Anfälle etwas weniger werden. Aber der hohe Preis dafür, ist halt die Schwäche am gesamten Körper. Ich kann dir nur raten, verzweifle nicht. Nimm dir mehr Zeit, um deine Dinge zu erledigen. Mach' nicht alles auf einmal. Und, wenn du an manchen Tagen merkst es geht heute nichts, dann versuch' das zu akzeptieren und arbeite nicht gegen deinen Körper. Der braucht eine Menge Zeit und viel Energie, mit dem Vimpat-Wirkstoff fertig zu werden.
Ich hoffe, ich konnte dir damit ein klein wenig Mut machen. Liebe Grüsse – Kathrin
Seit neuestem erhalte ich jedoch nur mehr das Medikament Lacosamid 200. Das hilft mir jedoch nicht so gut. Ich habe wieder Absencen. Meine Ärztin sagt, es sei derselbe Wirkstoff und müsse genauso gut helfen. Das ist aber nicht so. Die Gesundheitskasse zahlt nur mehr das Medikament Lacosamid und nicht Vimpat. Ich frage mich, wozu man jahrelang an die Gesundheitskasse zahlt?
nachdem ich nach "Mordversuch" von einer Rehaklinik zwei Monate lang über 150 Anfälle hatte, bekam ich dieses Medikament endlich einmal, als ich in die Notaufnahme in FR kam. Danach war ich nur noch am Schlafen, wenn ich nicht ständig viel arbeitete. Es gab Muskelkrämpfe, wodurch ich gar nicht mehr gehen konnte und in einer anderen Notaufnahme als verrückt hingestellt wurde (Magnesiummangel nicht kapiert). Auch mein Blut wurde viel zu dünn, was ich aber mit Vitamin B Komplex wieder hinbekam. Nur, leider wird in FR gar nichts mehr gemacht, da mein erbsengroßer Tumor 2020 auf Stecknadelkopfgröße geschrumpft wurde. Die Ärzte dort meinen nur, ich hätte zu wenig Gehirn, und machen nicht einmal Aufklärung und Antwort per Email.
Da heißt es, in NW gibt es keine Gewichtszunahme – shut up. Doch dass Akkommodationsstörungen, die im Magen/Darm vorkommen, eine Zunahme auslösen ist dem OA auch egal. Mein "Zuviel-Gehirn" ist halt ein Rare-Disease (hypothalamisches Hamartom), weswegen kein Arzt einen Finger krumm macht.
Leider bin ich, seit den letzten fast vier Jahren, 24 Kilo schwerer geworden, und meine eigene Designer-Kleidung passt kein bisschen mehr. Aber Gymnastik + Sport wird trotzdem gemacht. Jetzt bin ich nur noch am Kämpfen, um einen arbeitenden Neuro zu finden, der logisch denken kann. Es ist eben sehr schade, dass bisher fast alle Neuro's gelogen haben. Da kann nur noch die Sprache Beweis sein: Hamburger sind Fastfood und machen Fett, Freiburger machen noch fetter und sogar Ravensburger machten mich zu Schulzeiten fett ...
Ich bin dabei, das Medikament Vimpat 50 mg/80 mg wieder abzusetzen. Ich habe extremen Schwindel, Stürze und Übelkeit erlebt. Bei mir liegt eine unfallbedingte, traumatisch ausgelöste Epilepsie vor.
Ich habe nur einen einzigen Anfall vor zwei Jahren gehabt. Ich nehme das Medikament seit Dezember 22 und erlebe eine deutlich schlechtere Lebensqualität. Meine Frage ist hier, wie schnell ich mit dem Verschwinden der Nebenwirkungen des Medikamentes rechnen kann. Bei mir steht zur Zeit die Frage an, ob ich überhaupt ein Medikament wegen Philipp weiter nutzen soll.