Der Körper wird anfälliger
Leider hat die immununterdrückende Wirkung von Etanercept nicht nur Vorteile. Der Körper wird dadurch auch insgesamt geschwächt und kann sich weniger gut wehren. So kommt es denn auch relativ häufig (bei mindestens 1 von 10 Betroffenen) zu Infektionen. Sie können die oberen Atemwege, die Harnblase oder die Haut betreffen. Genauso häufig sind Schmerzen, Rötungen oder Juckreiz an der Einstichstelle.
Etwas weniger häufig (in 1-10% der Fälle) treten allergische Reaktionen auf. Selten können sie sehr stark und sogar lebensbedrohlich sein (allergischer Schock). Die Behandlung muss dann sofort abgebrochen werden.
Zellen außer Kontrolle
Durch die unterdrückte Abwehrreaktion haben nicht nur Erreger leichtes Spiel. Auch die Zellen im Körper werden weniger gut kontrolliert. Das kann so weit gehen, dass sie sich ungehindert ausbreiten. Die Folge: Krebserkrankungen. Statistisch gesehen bekommen 0,1-1% der Betroffenen Hautkrebs. Auch andere Krebserkrankungen wie Brust-, Lungen- und Lymphdrüsenkrebs wurden unter Enbrel berichtet.
Das alles und noch weitere unerwünschte Wirkungen können bei der Einnahme von Etanercept auftreten, müssen aber nicht. Ob das Medikament eingesetzt wird, ist immer eine Frage der Abwägung. Wenn Sie unsicher sind oder im Verlauf der Behandlung Nebenwirkungen bekommen, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.