Clindamycin ist ein Antibiotikum. Es kann bei der bakteriellen Vaginose sowohl örtlich (Creme, Zäpfchen) als auch als Tablette angewendet werden. Im Gegensatz zum zweiten Standardmedikament Metronidazol (auch ein Antibiotikum) ist der Einsatz von Clindamycin auch während der Schwangerschaft bedenkenlos möglich.
Bei der bakteriellen Vaginose kommt es zu einer Fehlbesiedelung der Bakterienflora in der Scheide. Die "heimischen" Laktobazillen werden von "fremden" Stämmen verdrängt. Typische Symptome sind ein unangenehm riechender Ausfluss und Juckreiz.
Anwendung von Clindamycin
Bei örtlicher Behandlung wird Clindamycin als 2%ige Vaginalcreme über eine Woche angewendet. Täglich werden 5 g Clindamycin-Creme aufgetragen bzw. eingeführt. Diese Behandlung führt zu mit Metronidazol vergleichbaren Heilungsraten – bei geringen Nebenwirkungen und unbedenklicher Anwendung in der Schwangerschaft.
Die ärztliche Leitlinie (Stand: 2013) empfiehlt orales Clindamycin als therapeutische Option in der Schwangerschaft nach dem ersten Trimenon.
Quellen:
- 5. Lamont RF et al. Treatment of abnormal vaginal flora in early pregnancy with clindamycin for prevention of spontaneous preterm birth: a systematic review and metaanalysis. Am J Obstet Gynecol 2011;205:177-90.
- 6. Huang H et al. Effects of probiotics for bacterial vaginosis in adult women: a meta-analysis of randomized clinical trials. Arch Gynecol Obstet 2014;289:1225-34.
- 7. Sobel JD, Sobel R. Current and emerging pharmacotherapy for recurrent bacterial vaginosis. Expert Opin Pharmacother 2021 Mar 29:1-8.
