Bei welchen Beschwerden hilft Bärlauch? Kann man das Heilkraut auch getrocknet anwenden? Und wo in der Natur findet man die Pflanze? Diese und weitere Fragen zum Thema Bärlauch beantworten wir im folgenden Beitrag.
Wirkung
Gegen welche Beschwerden und Erkrankungen wirkt Bärlauch?
Schon im Mittelalter war Bärlauch als Heilpflanze bekannt. Damals galt das nach Knoblauch duftende Kraut als Arznei gegen diverse Zimperlein, aber auch gegen Unheil im allgemeinen. Heute werden Bärlauch-Extrakte vor allem gegen Magen-Darm-Beschwerden, gegen Bluthochdruck und zum Schutz vor Arteriosklerose eingesetzt.
Die wirksamen Bestandteile im Bärlauch sind übrigens in erster Linie ätherische Öle.
Anwendungsgebiete von Bärlauch im Überblick:
- Magendruck
- Blähungen
- Verdauungsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
- Bluthochdruck
- Abgeschlagenheit
- Bronchitis
- Asthma
- Wurmerkrankungen
Alle diese Wirkungen sind nach streng-wissenschaftlichen Maßstäben nicht bewiesen. Sie sind aber auch nicht widerlegt. Es gab bisher einfach kaum Studien zu diesem Thema.
Unsere Empfehlung dazu: Probieren Sie es einfach aus. Da der Bärlauch keinerlei Nebenwirkungen hat, kann man nicht viel falsch machen. Nur eines sollten Sie nicht tun: Sich bei ernsteren Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose allein auf die Heilpflanze verlassen.
Tipps
Warum ist Bärlauch als Heilpflanze nur frisch zu gebrauchen?
Weil er im getrockneten Zustand seine Wirkung verliert. Somit ist Bärlauch als Heilpflanze vor allem im Frühjahr von Bedeutung, wenn die Blätter frisch gewachsen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Heilkräutern eignet sich Bärlauch auch nicht als Tee. Dafür schmeckt er zu stark nach Knoblauch.
Die beste Methode, Bärlauch anzuwenden, ist die Beimischung der frischen und gehackten Blätter in die Frühjahrskost. Also zum Beispiel als Zugabe zu Salaten, Gemüse oder Suppen. Allerdings ist das auch nicht jedermanns Sache, da der Geschmack schon eher herb ist. Was aber fast jedem schmeckt, ist Bärlauch als Bestandteil von Kräuterquark oder auch Weichkäse.
Noch ein wichtiger Tipp: Wenn Sie Bärlauchblätter im April/Mai selber sammeln wollen, achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht mit Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechseln. Deren Blätter sehen nämlich ganz ähnlich aus und auch sonst ist das Erscheinungsbild ähnlich. Deshalb zur Sicherheit einfach die Blätter leicht zwischen den Fingern reiben und prüfen, ob sie nach Knoblauch riechen. Das tut nur der Bärlauch, und das kann man nicht "überriechen".
Wissenswertes
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch gibt es praktisch in ganz Europa. Und falls Sie sich gerade im östlichen Russland oder China aufhalten: dort auch. Wenn Sie die Heilpflanze sammeln wollen und keinen Tipp von Einheimischen bekommen haben, ist der beste Versuch immer der in Laubwäldern.
Bärlauch benötigt für optimales Gedeihen humusreiche, feuchte und schattige Plätze. Im Unterholzbereich von schattigen Laubwäldern hat man also die besten Chancen, ihn anzutreffen. Mitunter riecht man den Bärlauch auch schon von weitem. Wenn Sie bei einem Waldspaziergang plötzlich einen knoblauchartigen Duft in der Nase haben, muss das also nicht von Ihrem Partner kommen. Wahrscheinlicher ist, dass Bärlauch in der Nähe wächst.
Bevor Sie sich ein paar Blätter für einen Frühlingsquark mit nach hause nehmen, müssen Sie nur darauf achten, dass Sie nicht versehentlich an die sehr ähnlichen und vor allem giftigen Maiglöckchensträucher oder die Herbstzeitlose geraten. Das Erkennungsmerkmal des Bärlauchs: Die Blätter sind oben tiefgrün und unten blass. Aber vor allem riechen sie eben nach Knoblauch, was weder die Blätter des Maiglöckchens noch der Herbstzeitlosen tun. Zur Sicherheit einfach ein Blatt zwischen den Fingern aufreiben und daran schnuppern.
Quellen:
- Purle,T. Bärlauch. www.kraeuter-buch.de.