Für welche Betroffenen mit Multipler Sklerose kommt eine Behandlung mit Baclofen in Betracht? Und welche unerwünschten Nebenwirkungen können unter der Therapie auftreten? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.
Wirkung
Auf welche Weise wirkt Baclofen?
Baclofen ist ein sogenanntes Muskelrelaxans. Es handelt sich also um ein Medikament, das entspannend auf die Muskulatur wirkt.
Baclofen wird unter anderem bei Multipler Sklerose gegen Spastiken eingesetzt. Es kann oral (in Tablettenform) oder intrathekal (direkt in den Rückenmarkskanal gespritzt) verabreicht werden.
Chemisch ist der Arzneistoff mit der Gamma-Amino-Buttersäure verwandt.
Einnahme
Wann wird Baclofen in den Rückenmarkskanal gespritzt?
Baclofen wirkt recht gut gegen Spastiken bei der MS. Sind die Spasmen sehr ausgeprägt und schmerzhaft, genügt die Einnahme in Tablettenform allerdings häufig nicht, weil zu wenig Arzneistoff am Ort des Geschehens ankommt. Dann kann der Wirkstoff auch direkt in den Rückenmarkskanal gespritzt werden (intrathekale Applikation).
Leider ist das Verfahren der intrathekalen Gabe sehr aufwändig. Das Medikament muss über einen implantierten Dauer-Katheter zugeführt werden, der in den Rückenmarkskanal führt. Damit immer die richtige Menge an Wirkstoff zugeführt wird, muss der Katheter mit einer computergesteuerten Pumpe ausgestattet sein. Implantation und Pflege des Katheters sind so kompliziert, dass diese Art der Behandlung meist nur in besonderen Ausnahmesituationen gewählt wird.
Quellen:
- Maucher IV. Baclofen (2019). www.gelbe-liste.de.