Zu den Nebenwirkungen von Alirocumab zählen:
- Reaktionen an der Einstichstelle mit Rötung, Juckreiz, Schwellung und Schmerzen
- Juckreiz von Haut und Unterhautgewebe
- Infektionen und Erkrankungen der oberen Atemwege einschließlich Rhinorrhoe (laufende Nase)
Die genannten Beschwerden treten bei 1-10 von 100 Personen auf. Allergische Nebenwirkungen mit Quaddelbildung (Urtikaria) oder Überempfindlichkeitsreaktionen treten hingegen nur selten, das heißt bei 1-10 von 10.000 Menschen auf. Nicht beobachtet wurden bisher grippeartige Erkrankungen.
Spezielle Nebenwirkungen bei Praluent®
Kann es zu Reaktionen an der Einstichstelle kommen?
Wie bei vielen Mitteln und Antikörpern, die subkutan, also unter die Haut gespritzt werden, sind Veränderungen an der Injektionsstelle möglich. Hier können Schwellungen, Schmerzen und Rötungen auftreten.
In einer der Studien, die auch Nebenwirkungen von Praluent® untersuchte, traten derartige Veränderungen bei 6,1% der Menschen auf, die Alirocumab erhielten. Bei all denjenigen, die dagegen "nur" Placebo gespritzt hatten, traten ebenfalls bei 4,1% lokale Probleme durch die Injektion auf. In beiden Gruppen waren die Beschwerden aber gering, nur 0,3% bzw. 0,2% der Teilnehmer setzten das Mittel (bzw. Placebo) deshalb ab.
Wie lange dauert es bis der Juckreiz nachlässt?
Allgemein allergische Reaktionen traten unter Praluent® ebenfalls auf. In der Verumgruppe (Medikamentengruppe) traf es 8,1% der Probanden, in der Placebogruppe immerhin 7%. Auch hier hielten die Beschwerden (Juckreiz) nicht lange an.
Sind Gelenk- und Muskelschmerzen typisch?
In Internetforen berichten Betroffene immer wieder von Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Fieberepisoden. Die Fachinformation nennt Muskel- und Gelenkbeschwerden dagegen nicht als typische Beschwerden. Vielleicht liegt es auch an der Kombination mit den Statinen, die diese Nebenwirkungen unter Umständen mit sich bringt.
Quellen:
- Rote Liste, verfügbar unter: https://www.patienteninfo-service.de/a-z-liste/pq/praluent-150-mg-injektionsloesung-in-einem-fertigpen
- Markham A. Alirocumab: First Global Approval. Drugs. 2015 Sep;75(14):1699-705. doi: 10.1007/s40265-015-0469-8. PMID: 26370210
auf Folgendes müssen Sie achten:
Praluent muss gekühlt (2–8 °C) aufbewahrt werden, kann aber für einen begrenzten Zeitraum (bis zu 30 Tage) bei Temperaturen bis maximal 25 °C gelagert werden. Wenn Sie es nicht im Kühlschrank lagern können, notieren Sie das Datum, an dem Sie den Pen aus dem Kühlschrank genommen haben, und verbrauchen Sie ihn innerhalb von 30 Tagen.
Bewahren Sie den Pen in einer Isoliertasche oder Kühlbox auf, falls der Transport länger dauert. Es gibt spezielle Reise-Kühltaschen für Medikamente, die diskret und effizient sind.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt eine Bescheinigung ausstellen, dass Sie Praluent benötigen. Diese sollte die Medikamentennamen und -dosis sowie den Verwendungszweck angeben. Bewahren Sie auch ein Rezept und/oder den Beipackzettel auf, um eventuelle Fragen von Sicherheits- oder Zollbeamten zu klären.
Melden Sie bei der Sicherheitskontrolle, dass Sie ein Medikament mitführen, das gekühlt werden muss. Medikamente dürfen im Handgepäck mitgenommen werden, unabhängig von den Flüssigkeitsbeschränkungen.
Wenn Sie eine Kühlbox oder Kühlakkus dabei haben, erklären Sie deren Zweck. In der Regel gibt es hier keine Probleme, wenn die medizinische Notwendigkeit nachgewiesen wird.
Auf der Reise selbst:
Achten Sie darauf, dass der Pen nicht über längere Zeit warm wird. Legen Sie ihn z.B. nicht ins Auto bei hohen Temperaturen oder in aufgegebenes Gepäck, das extremen Temperaturen ausgesetzt sein könnte.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn