Die möglichen Nebenwirkungen von Acitretin sind vielfältig und entsprechen weitgehend denen einer Vitamin A-Überdosierung. Sie sind dosisabhängig und bilden sich nach Beendigung der Behandlung wieder vollständig zurück.
Zu den am häufigsten genannten unerwünschten Arzneiwirkungen gehören unter anderem trockene Haut und Schleimhäute, trockene Augen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Ödeme sowie erhöhte Fett- und Leberwerte. Manche Betroffene klagen auch über Nagelveränderungen, Juckreiz, Gelenk- oder Muskelschmerzen.
Tipps zur Behandlung unter Acitretin
Neben einer regelmäßigen Rückfettung der Haut empfiehlt sich Panthenol für die Nasenschleimhaut und für die Lippen. Bei sehr trockenen Augen können künstliche Tränen eingesetzt werden. Kontaktlinsenträger sollten während der Behandlung mit einem Retinoid übergangsweise wieder eine Brille tragen.
Der Haarausfall (diffuse Alopezie) ist gerade für Frauen sehr einschränkend und führt nicht selten zum Therapieabbruch. Aber auch diese Nebenwirkung bildet sich wieder vollständig zurück und kann beispielsweise mit einer Perücke überbrückt werde.
Retinoide führen zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit. Daher sollte während der gesamten Behandlungsdauer Sonnenlicht gemieden bzw. auf ausreichenden Lichtschutz geachtet werden.
Bei erhöhten Blutfett- und Leberwerten sollten Sie auf eine fett- und kohlenhydratarme Diät achten bzw. auf Alkohol verzichten. Ggf. ist im Einzelfall auch der Einsatz von Lipidsenkern erforderlich. Unabhängig davon wird bei Frauen während der gesamten Therapiedauer mit Acitretin und bis zu zwei Monate danach zu einer absoluten Alkoholabstinenz geraten.
Quellen:
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, Download: http://www.awmf.org, Zugriff Juli 2019.
- Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Neotigason®.