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Sehr häufig führen ACE-Hemmer zu Reizhusten, nicht zuletzt nachts. Dies kann auch erst nach Monaten der Einnahme von ACE-Hemmern auftreten. Wenn er sie zu sehr stört, kommen alternativ die sehr ähnlichen Sartane zur Blutdrucksenkung infrage.

Weitere typische Nebenwirkungen sind Hautausschläge und Geschmacksstörungen. Bei allen Medikamenten dieser Wirkstoffklasse kann es zudem zu übermäßiger Blutdrucksenkung (Hypotonie) und zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Die Betonung liegt auf "kann", viele Menschen, die ACE-Hemmer einnehmen, haben diese Probleme nicht.

Die Nierenprobleme können entstehen, weil ACE-Hemmer die Nierendurchblutung beeinträchtigen, was zumindest bei vorgeschädigten Nieren oder ausgeprägter Herzschwäche gefährlich werden kann. Bei langfristiger Einnahme kommt es mitunter auch zu einer erhöhten Kalium-Konzentration im Blut (Hyperkaliämie).

Weitere Nebenwirkungen von ACE-Hemmern sind mitunter Übelkeit, Kopfschmerzen und Durchfall. 

Nicht gleich die volle Dosis

Die Mehrzahl der relevanten Nebenwirkungen wird durch einen Anstieg des gefäßaktiven Botenstoffs Bradykinin verursacht.

Da es vor allem zu Beginn der Einnahme dosisabhängig zu einem starken Blutdruckabfall mit Schwindelgefühl kommen kann, erfolgt der Behandlungsbeginn üblicherweise mit einer geringen Einstiegsdosis, die anschließend nach Bedarf gesteigert wird.

Einnahme-Tipps und mögliche Nebenwirkungen

Warum ist es häufig sinnvoll, den ACE-Hemmer abends einzunehmen?

Aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung von ACE-Hemmern kann es besonders zu Beginn der Behandlung zu Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit und Seh- wie Gleichgewichtsstörungen kommen. Deshalb ist es sinnvoll, die Behandlungsdosis langsam zu steigern und die Tabletteneinnahme auf den Abend zu legen. Hat der Körper sich an den Wirkstoff gewöhnt, verschwinden die anfänglichen Symptome meist völlig.

Stimmt es, dass ACE-Hemmer manchmal zu Husten führen?

Ja, Husten ist eine bekannte und häufige Nebenwirkung von ACE-Hemmern. Dabei handelt es sich um einen trockenen Reizhusten, der meist innerhalb der ersten Wochen nach Beginn der Behandlung auftritt. Ein späteres Auftreten ist aber auch möglich.

Ursache dieser Nebenwirkung ist wahrscheinlich die Wirkung eines gefäßwirksamen Hormons (Bradykinin), das normalerweise durch das Enzym Angiotensin II abgebaut wird. Da Angiotensin II aber durch die ACE-Hemmer blockiert ist, reichert sich das Hormon im Gewebe an und löst Husten aus.

Manchmal verschwindet der Husten nach einer gewissen Behandlungszeit. Ist dies aber nicht der Fall und wird der Husten als belastend empfunden, muss man evtl. auf ein Medikament einer anderen Wirkstoffgruppe wechseln. Sprechen Sie ggf. mit Ihrem Arzt darüber!

Darf ich ACE-Hemmer auch dann einnehmen, wenn ich asthmatische Beschwerden habe?

Unter der Einnahme von ACE-Hemmern kann es zu Reizungen der Atemwege kommen. Dies kann zu chronischem Husten, selten aber auch zu Asthma und entzündlichen Erkrankungen der Lunge führen. Dem liegen vermutlich verschiedene Ursachen zugrunde.

ACE-Hemmer können die entzündliche Aktivität in den Atemwegen grundsätzlich steigern. Vermutet werden immunologische Faktoren.

Treten diese Nebenwirkungen auf, sollte das Medikament nicht eingenommen und auf eine andere Wirkstoffklasse gewechselt werden.

Kann es unter Behandlung mit ACE-Hemmern zu Haarausfall kommen?

Ja, das ist allerdings eher selten. Bei einem Haarausfall unter der Behandlung mit ACE-Hemmern handelt es sich um einen diffusen, also nicht örtlich begrenzten Haarausfall. Als Ursache wird ein Zusammenhang mit dem Zinkstoffwechsel vermutet.

Der Haarausfall bessert sich mit zeitlicher Verzögerung, wenn der ACE-Hemmer abgesetzt wird. Er ist also rückbildungsfähig. Sprechen Sie ggf. mit Ihrem Arzt darüber.

Quellen:

  • Rote Liste, https://www.rote-liste.de
  • Fachinformationen der einzelnen ACE-Hemmer

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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Dr. med. Jörg Zorn
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