Was ist ein Lentigo-maligna-Melanom (LMM)?
Das Lentigo-maligna-Melanom stellt eine mögliche klinische (rein äußerlich erkennbare) Erscheinungsform des schwarzen Hautkrebses dar. Die Häufigkeit dieser Melanomvariante wird mit etwa 10 bis 15 % angegeben. Sie gehört aufgrund des sehr langsamen Wachstums zu den prognostisch günstigeren Subtypen.
Fließendes Wachstum meist über Jahre
Das LMM (Lentigo-maligna-Melanom) entwickelt sich oft "unbemerkt" auf einer seit Jahren oder Jahrzehnten bestehenden Lentigo maligna im Bereich chronisch lichtgeschädigter Haut (Gesicht, seitliche Halspartien, Dekolleté, Unterarme und Unterschenkel). Die als Präkanzerose bzw. Melanoma in situ bezeichnete Lentigo maligna tritt typischerweise jenseits des 50. Lebensjahres auf und ist als einzelnstehender, brauner bis braun-schwarzer, unregelmäßig wachsender, jedoch ebener Fleck erkennbar.
Sobald allerdings die atypischen Zellen der Lentigo maligna die Basalmembran durchbrechen und in tiefere Hautschichten dringen, spricht man vom schwarzen Hautkrebs, dem LMM. Rein äußerlich beeindruckt das Melanom dann durch ein noch unruhigeres, bunteres Erscheinungsbild mit erhabenen Arealen bis hin zur Knötchenbildung. Der Durchmesser kann bis zu 5,0 cm betragen, nur selten ist er größer.
Keine Biopsien, bitte
Letztendlich kann die Diagnose eines LMM weder mit dem bloßen Auge noch mit Hilfe eines Dermatoskops sicher gestellt werden. Bei einem Melanomverdacht sollte die verdächtige Hautläsion deshalb generell histopathologisch, d. h. von einem Spezialisten feingeweblich unterm Mikroskop untersucht werden.
Wenn möglich, wird in diesem Zusammenhang immer dazu angeraten, eine Melanom-verdächtige Hautveränderung sofort vollständig zu exzidieren (herauszuschneiden) und nicht erst vorher eine Probe (Biopsie) zu entnehmen.
Schrittweise vorgehen
Ist die Diagnose Lentigo-maligna-Melanom gesichert, hängt das weitere (diagnostische und therapeutische) Vorgehen von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Stadium, Ausbreitung und Lokalisation des Malignen Melanoms als auch abhängig vom Alter und Allgemeinzustand jedes Einzelnen wird festgelegt, welche individuellen Strategien in Frage kommen könnten.
Wie bereits erwähnt, gehört das LMM tendenziell zu den eher langsam über Jahre hinweg wachsenden Melanomarten und ist somit als prognostisch günstig einzustufen. Die Chancen stehen also recht gut, dass der bösartige Tumor zum Diagnosezeitpunkt noch kaum Gelegenheit hatte, sich weiter in die Tiefe und dadurch auch auf den restlichen Körper auszubreiten.
Es kann daher durchaus sein, dass mit dem vollständigen Herausschneiden des Malignen Melanoms bereits alle erforderlichen Behandlungsschritte erfolgt sind und Ihnen weitere, nicht selten mit heftigen Nebenwirkungen einhergehende Begleittherapien erspart bleiben.
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Mein Befund lautet: "Lentigo maligna Melanom mit Infiltration des perifollikulären Bindegewebes, wahrscheinlich entsprechend Clark Level III, Tumoreindringtiefe etwa um 0,3 mm, pT1a. Die Veränderung ist intraepithelial, oberflächlich, beidseits randbildend. Man müsste hier eine entsprechend größere Nachexzision empfehlen."
Bei der Tumortiefe soll es sich lt. Ärztin nicht um den Breslow-Wert handeln. Liegt hier eine Grenzsituation vor, die zur Sicherheit eine SLNB empfehlenswert macht?
bei Zweifeln an der geplanten Therapie empfehlen wir Ihnen mit Ihren Befunden vor Ort eine Zweitmeinung bei einem Hautarzt einzuholen. Dies wird dabei helfen zu klären, ob tatsächlich eine Biopsie der Wächterlymphknoten angebracht ist. Wir können und dürfen diesbezüglich aus der Ferne weder eine definitive noch rechtlich bindende Aussage treffen. Wir wünschen alles Gute, Ihre Navigator-Medizin-Redaktion