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Bei einem Stent handelt es sich um eine Art mechanisches Gerüst, um die verengten Herzgefäße auf Dauer offen zu halten. DES (DES = drug eluting stent) steht für eine spezielle Stent-Variante, bei der dieses Gerüst zusätzlich von innen mit einem Medikament beschichtet ist. Es verhindert, dass der Stent erneut verkalkt.

Einbau im Herzkatheter

Und nun etwas genauer: Den Begriff DES-Stent findet man mitunter im Arztbrief, zum Beispiel vor oder nach einer Herzkatheter-Untersuchung. Im Rahmen eines solchen Eingriffs werden nämlich derartige Stents meist eingebaut. Man kann sich einen Stent vorstellen wie ein filigranes rohrförmiges Gitterchen. Wird dieses Gitter von innen in ein Blutgefäß eingesetzt, kann es an dieser Stelle nicht mehr verengen und den Blutfluss beeinträchtigen.

Zum Hintergrund: Der Herzmuskel wird von drei kleinen Herzkranzgefäßen mit Blut und Sauerstoff versorgt. Sie können mit der Zeit verkalken, wodurch weniger Blut zum Herzen fließt. Im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung können Ärzte stark verengte Gefäße wieder eröffnen, indem sie einen kleinen Ballon an die betroffene Engstelle schieben und dort aufdehnen.

Stents halten die Engstelle offen

Wenn ein Gefäß mit einem Ballon behandelt wird, ist es für einen gewissen Zeitraum erst einmal offen. Mit der Zeit kann sich die Stelle jedoch wieder verschließen, es kommt zu einer Restenose (erneute Verengung). Um dies zu verhindern, wurden Stents entwickelt, die an eine aufgedehnte Stelle im Gefäß geschoben werden und es dauerhaft von innen offen halten sollen.

Die ersten Stentformen waren aus reinem Metall. Sie werden daher "bare metal stents", kurz BMS genannt. Blutverdünnende Medikamente müssen dabei immer begleitend eingenommen werden. Wird ein BMS eingesetzt, bleibt das Gefäß deutlich länger offen, aber Restenosen können auch hier noch auftreten und stellen weiterhin ein Problem dar.

Um das Risiko für Ablagerungen und Restenosen weiter zu reduzieren, haben Forscher und Mediziner Metallgitterchen mit verschiedenen Arzneistoffen kombiniert. Sie liegen dem Stent von innen an und werden langsam und kontinuierlich über Wochen und Monate freigesetzt. Daher heißen sie "drug eluting stents" (Medikament freisetzende Stents), kurz DES.

Ein bekanntes Beispiel ist der Wirkstoff Rapamycin. Es wirkt immunsuppressiv,  hemmt also die Abwehrreaktion des Körpers gegen den Stent und verhindert, dass sich erneut Ablagerungen innerhalb des Metallgitterchens bilden, die das Gefäß verengen.

Immer in Kombination mit Plättchenhemmung

Ob ein DES oder gegebenenfalls doch ein BMS von Ihrem Arzt verwendet wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren wie unter anderem Ihrem persönlichen Blutungsrisiko und Begleitkrankheiten ab.

Auch bei den medikamentenbeschichteten DES ist es extrem wichtig, dass Sie für eine gewisse Zeit eine sogenannte duale (zweifache) Plättchenhemmung aus Aspirin und Ticagrelor (Brilique®), Prasugrel (Efient®) oder Clopidogrel (Iscover®, Plavix®) wie von Ihrem Arzt empfohlen einnehmen. Denn durch die freigesetzten Wirkstoffe dauert das Einwachsen des Stents länger, und die Verstopfungsgefahr ist im Anschluss an den Eingriff sogar höher. Demgegenüber sinkt aber langfristig die Gefahr einer erneuten Gefäßverengung von 20-30% auf 5-10%.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Haupt-Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

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